Hallo Meyim,
natürlich ist die Frage, ob zwei Handvoll viel oder wenig sind nur mit erheblichen Vorbehalten zu beantworten, ich will aber mal darstellen, wie ich man rangehen könnte um einen Eindruck zu bekommen in welchem Bereich das liegt. Denn die Sorge, es könnte auch zu viel des Guten sein, ist im Grundsatz auch bei rein organischer Düngung berechtigt.
Da bei Wirtschaftsdüngern, insbesondere bei Mist, die Nährstoffgehalte je nach Haltungsform stark schwanken können ist alles Folgende nur als Richtschnur zu betrachten, ich will da auf nichts festgenagelt werden.
Abgelagerter Rindermist hat einen Stickstoffgehalt um die 5 g pro Kilogramm.
davon sind 1-1,5 g schnell, 1 - 2 g im ersten Jahr und der Rest über den Humusabbau später verfügbar.
In der Landwirtschaft werden pro qm 2 - 3 Kilogramm Stallmist ausgebracht.
Wenn die drei Säcke zusammen 120 kg wogen, sind wir erst bei 1,5 Kilogramm pro qm, also o.k.
Das entspricht einer Stickstoffabgabe von rund 2 Gramm pro qm im ersten Jahr
Obstanlagen bekommen pro Jahr 6g/m², eine Kopfsalatkultur 10g/m², Durchschnitt im Ackerbau gemäß Düngeverordnung 16g/m², Rosenkohl bis 30g/m², du kannst also durchaus zu deiner Grunddüngung noch was nachlegen.
250 g Mist (zwei Handvoll) hätten dann 0,35 g schnell verfügbaren Stickstoff.
Ein Kopfsalat (braucht 1,4 g Stickstoff) kann das drei mal gebrauchen,
ein kleiner Obstbaum 40 mal, (wobei ich aber einen Eimer voll im Frühjahr und den fehlenden Eimer zur Knospenbildung im August geben würde, gibt auch 20 g N pro Baum).
Deine derzeitig Methode mit zwei Handvoll alle zwei Wochen liegt demnach nicht völlig neben dem Bedarf der Pflanzen. Ausschlaggebend sollte aber das Ausssehen der Pflanzen sein, eine Überdüngung zeigt sich schließlich in einem zunächst sehr üppigen Erscheinungsbild und sollte damit auffallen.
Dann wäre noch die Einteilung in Stark- und Schwachzehrer zu beachten, nicht alle Arten haben den gleichen Bedarf.
Auch beim Termin der Düngung kann man variieren, Salat und Kohlrabi haben einen hohen Anfangsbedarf, Möhren und Sellerie einen erhöhten Bedarf zum Ende der Kultur (als Beispiele).
Beerensträucher werden einmal unmittelbar nach der Ernte gedüngt, auch Erdbeeren zur Zeit der Knospenbildung im Spätsommer.
Die zusätzlichen Kompostgaben habe ich jetzt nicht berücksichtig, da abgelagerter Kompost nicht mehr so sehr viel Stickstoff enthält.
Vogelmiere
Bilder und Fotos zu Vogelmiere bei Google.
ist übrigens eine Pflanze, die in ihrem Erscheinungsbild sehr variabel ist und sehr stark auf den Nähstoffgehalt des Bodens reagiert. An ihr ist noch besser abzulesen wie die Versorgung ist als an den Kulturpflanzen (und meist hat man von ihr auch reichlich). Daher finde ich es immer beruhigend, wenn es ihr gut geht.
Grüße H.-S.