kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

 
Azubi
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kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 22.01.2010 - 22:37 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich habe eine kleine Frage und kann sie leider durch normale Internetsuche nicht beantworten. Deshalb: Vielleicht kann mir hier ja jemand helfen.

Ich habe vor ein paar Monaten eine tolle Orchidee (phalaenopsis orchidaceae) geschenkt bekommen, mit unzähligen Blüten an zwei großen Haupt-Stängeln.

Seitdem ich über Weihnachten zwei Wochen nicht da war (davor hatte ich sie zum ersten Mal gedüngt) verliert sie verstärkt Blüten, in den letzten Tagen fallen jeden Tag gute drei Blüten ab. Ich hab ihr daraufhin einen helleren Platz gegeben und vermutet, ich könnte zu viel gegossen haben. Aber heute, als ich sie in einem besseren Übertopf beheimaten wollte, sind mir mal eben so vier Blätter abgefallen. Nähere Betrachtung ergab:

Eine Luftwurzel vertrocknet gerade und der Grund dafür ist eine Art Verletzung recht nah am Beginn der Luftwurzel. Die Blätter schienen an ihrem Ursprung irgendwie angefault zu sein und sind etwas gelblich vertrocknet weiter hinten.
Ein Blatt ist völlig verschimmelt/verfault oder sonstwas. Ein Loch sieht aus als sei es irgendwie hineingefressen worden und auf dem Blatt sind sehr kleine weiße pelzig wirkende Punkte. Teilweise ist das Blatt durchscheinend.
Eine Wurzel war auch angefault.

Ich bin leider zu sehr Anfänger um die Symptome einer Krankheit zuordnen zu können und hoffe, hier kennt sich jemand aus und kann mir sagen, wie ich sie retten kann (wäre doch sehr schade um die schöne Pflanze)

Schon mal vielen Dank
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Das am schlimmsten betroffene Blatt
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Die abgefallenen Blätter
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 23.01.2010 - 09:34 Uhr  ·  #2
Moin,

kannst Du noch mal ein Foto von dem anderen Rest im Topf machen, das ist für die Diagnose der wichtigere Teil.

Tschüß
Stefan
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 23.01.2010 - 13:40 Uhr  ·  #3
wie "warm" stand sie in den 14 Tagen? - wenn sie zu kalt gestanden hat, kann sie "zusammenfallen"
Hat jemand in den 2 Wochen gegossen? - zu viel Wasser lässt die Orchidee vergammeln
Steht die Orchidee in einem Übertopf? - bei Übertöpfen ist die Gefahr sehr groß Staunässe zu spät zu erkennen
die weißen pelzigen Punkte können Wollläuse sein, ich vermute aber eher einen Pilzbefall
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 23.01.2010 - 22:38 Uhr  ·  #4
Hmm, die neuen Fotos haben für mein laienhaftes Auge nichts gutes offenbart...
Also die weißen Punkte wirken nicht wie Tierchen, sondern erinnern wohl eher an Schimmel(pilz).
Der entsprechende Stängel trocknet jetzt auch ein, dem anderen auf der anderen Seite geht es noch etwas besser, aber er fängt auch schon an zu trocknen.

In den 14 Tagen stand sie etwas kühler als sonst, aber unter 18° C dürfte es nicht gewesen sein. Kann sein, dass sie Staunässe abbekommen hat... Obwohl ich sie eigentlich meistens getaucht habe. JETZT steht sie auf jeden Fall in einem Glas, das unten so eng ist, dass der Topf nicht auf dem Boden steht und sie nicht ins Wasser kommen kann.

Kann ich ihr helfen?
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 24.01.2010 - 01:07 Uhr  ·  #5
Es könnte sich da evtl. um Stammfäule handeln oder das Orchideenherz schimmelt aber dann müssten auch die anderen Blätter abfallen.

Das Substrat wirkt auf dem Foto etwas nass.

Wenn es nur wenige Wurzeln sind, die vertrocknen ist das nicht weiter schlimm. Die kann man dann abschneiden. Wenn eine Wurzel fault heißt das auch noch nicht unbedingt das das der Grund ist aber es deutet auf zu viel Feuchtigkeit hin. Meist haben Baumarkt- oder Gartencenterorchideen unter der Pflanze auch noch Moos, was dazu führen kann, dass sie von untenher verschimmeln kann.

Kannst du durch den Topf erkennen wie viele Wurzeln sie insgesamt hat? Ich hatte auch einmal eine die nach einer Weile anfing zu schwächeln. Der Grund dafür war schließlich das sie viele Wurzeln verloren hatte, da sie im Gartencenter zu viel gegossen wurde.

Mann kann eine Phalaenopsis auch bei 15 Grad halten. Das schadet ihr nicht, sondern regt sogar die Bildung von Blüten an. Nur kälter sollte es nicht sein und auch keine Zugluft.

Die Punkte sehen aus wie Schimmel. Ich kann dir gegen Schimmelpilze kein Mittel empfehlen, da Orchideen sehr empfindlich auf Spritzmittel reagieren (ich habe noch nie gegen Pilze gespritzt...hatte damit noch nie Probleme). Es darf kein ölhaltiges Mittel sein, da das die Poren der Blätter verstopft und die dann nicht mehr atmen können, was dann zu Folge hat, das die Blätter abfallen.
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 24.01.2010 - 01:29 Uhr  ·  #6
Hi,

das ist auf jeden Fall ein Pilz. Die schwarzen Verfärbungen am Stamm sind charakteristisch. Da hilft nur trockener halten, das Herz und die schwarzen Stellen großzügig mit Zimt einzustreuen und zu warten, ob sie sich erholt.
Azubi
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 24.01.2010 - 02:00 Uhr  ·  #7
Hej,

Hab die Orchidee vorhin mal komplett aus dem Substrat geholt und auch einen schwammartigen Pilz gut versteckt zwischen den Wurzeln gefunden. Ich denke aber, sie hat noch recht viele gesunde Wurzeln und die übrigen Blätter sehen auch noch gut aus.

Ich versuche es jetzt mal mit Zimt

Vielen Dank für eure Hilfe!
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 24.01.2010 - 16:06 Uhr  ·  #8
hallo!
ich glaube nicht, dass das schwammartige im substrat ein pilz war, sondern eher ein schwamm.
diese werden oft mit in das substrat gegeben, um die feuchtigkeit zu halten. das macht aber nur sinn, wenn die orchi noch klein ist und bewurzelt werden muss. später speichert das zu viel wasser und kann zur fäulnis führen. darum topfe ich eigentlich jede neue orchi nach dem kauf erst einmal vorsorglich um.
viel glück mit deinem sorgenkind!
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Re: kranke Orchidee: Hilfe bei Diagnose gesucht

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Gepostet: 25.01.2010 - 12:43 Uhr  ·  #9
Hallo haggeldaggeline,

das Substrat schaut schon sehr nass aus
Gegen Schimmel kann man mit Zimt vorgehen. Das wirkt desinfizierend. Damit hab ich schon gute Erfahrungen gemacht.
Auf jeden Fall Orchi umtopfen, in trockenes Substrat, guck mal hier
http://www.orchideenforum.de/repot.htm
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Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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