Hallo
ich möchte Euch auch meine Erfahrungen mit Gardenien schildern.
Kennen- (und liebengelernt) habe ich die Gardenie in Griechenland. Dort steht sie fast in jedem Garten, meistens als Kübelpflanze und in einer recht beeindruckenden Größe.
Die Griechen pflanzen die Gardenie meistens in halbierte Ölfässer und streuen ein paar Hände voll Nägel in die Pflanzerde. Die Standorte sind grundsätzlich schattig.
Meine Erfahrungen
Meine erste Gardenie hatte ich bestimmt 10 Jahre; sie blühte jedes Jahr verstarb aber dann an einer mir unbekannten Krankheit.
Seit diesem Zeitpunkt haben wir zwei neue, die auch schon einige Jahre auf dem Buckel haben und jedes Jahr blühen.
Meine Tipps:
1. Standort
Im Sommer stehen die Gardenien bei uns im lichten Schatten von größeren Pflanzen im Garten (in Töpfen). Wir haben hier im Bergischen schwere Lehmböden, die viel Wasser speichern und wo das Wasser tagsüber entsprechend verdunstet; unter den Gehölzen scheint ein ganz gutes Klima (hohe Luftfeuchtigkeit) zu herrschen; vormittags bekommen die Gardenien etwas Sonne, während der heißen Zeit des Tages sind sie ganz gut beschattet. Windschutz erhalten Sie durch das Haus.
Wer keinen Garten hat, hat vielleicht ein schattiges Plätzchen auf dem Balkon. Wer einen sonnigen Balkon hat, hat vielleicht eine größere Pflanze, die der Gardenie Schatten spenden kann....
Im Winter stehen die Gardenien (eigentlich etwas zu warm) an einem Fenster (Nordseite) im Treppenhaus unseres Hauses. Ich schätze mal so bei 18 °C.
Was gar nicht geht ist ein Standort auf einem Fensterbrett über einer Heizung.
2. Wasser
Gardenien mögen keine Staunässe. Ich habe festgestellt, dass schon ein Topfuntersetzer, in dem Wasser steht schädlich ist. Also mäßig gießen, aber feucht halten (feucht, nicht nass). Wenn denn ein Topfuntersetzer sein muss, dann nach dem Gießen entleeren.
Wir sind in der glücklichen Lage extrem weiches und kalkarmes Wasser aus der Leitung zu bekommen, daher stellt sich die Frage nach Regenwasser nicht wirklich.
Wenn die Gardenien draussen stehen werden sie täglich (sofern es nicht regnet) mit dem Gartenschlauch und einer entsprechenden Düse "eingenebelt", vorwiegend in den Abendstunden.
Das geht auch im Winter mit der Sprühflasche. Ansonsten danken es die Gardenien, wenn sie mal mit unter die Dusche dürfen
3. Düngen
Ich dünge, sobald die Pflanzen draussen stehen wöchentlich mit einem Universaldünger, aber nur mit der Hälfte der angegebenen Konzentration.
Die Gardenie neigt zur Chlorose (ausbleichende hellgrüne bis gelbliche Blätter und ggf. dunkelgrüne Blattadern) und benötigt daher Eisen (deshalb der Trick der griechischen Omas mit den Nägeln und die metallenen Ölfässer). Eisendünger in Pulverform wie man ihn beispielsweise zur Moosbekämpfung im Rasen einsetzt bringt nach meiner Erfahrung nichts, also verwende ich einen flüssigen Eisendünger.
4. Schnitt
Habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht getraut. Da meine Schätzchen aber etwas unten verkahlen, werde ich mich dieses Jahr einmal daran begeben.
Im Prinzip müssen Gardenien so behandelt werden wie Kamelien. Man darf nie vergessen, wo Gardenien herkommen: Aus feucht-warmen Wäldern.
Ist die Gardenie eine Diva? Ja natürlich. Aber das darf sie auch sein. Sie will Aufmerksamkeit und belohnt jeden, der ihr diese Aufmerksamkeit entgegenbringt mit wunderschönen dunkelgrünen Blättern und herrlichen Blüten mit einem atemberaubenden Duft.
Man muss - so meine ich - bei Gardenien halt mit allem Maß halten, mit Wasser, mit Dünger, mit Wärme, mit Licht....
Liebe Grüße
Erloeser