Hallo,
beim Vermehrungserfolg spielen immer zwei Bereiche eine Rolle: der Zustand des Vermehrungsmaterials und die angewandte Methode. Vielleicht hast zu zu ungünstigem Termin Stecklinge entnommen.
Am leichtesten bewurzeln sich Triebspitzen von unblühenden Pflanzen die außerdem noch geschützt, d. h. nicht im Freien stehen. Umgekehrt heißt das, dass im Sommer zur Hauptblüte von Freilandpflanzen nur Stecklinge zu ernten sind die schwierig zu bewurzeln sind .
Ich gehe folgendermaßen vor: ich suche mir Triebe aus die den Eindruck erwecken sich in zügigem Wachstum zu befinden, der Stengel ist dann weich und Blüten haben sie kaum oder nicht. Ich schneide sie ab so dass sie außer der eigentlichen Triebspitze noch zwei Blattpaare haben, geschnitten wird zwischen den Blattknoten. Dann entferne ich die unteren Blätter durch vorsichtiges Herunterbiegen, sie sollen abbrechen ohne den Stengel herab auszureissen, außerdem alle evtl doch vorhandenen Blüten und Knospen. Dann schneide ich den Stengel unmittelbar unter dem Blattknoten mit einem sehr scharfen Messer glatt nach.
Dieser Steckling wird ohne anzutrocknen in leicht angefeuchtetes Vermehrungssubstrat (TKS) gesteckt und einmal ganz kurz überbraust. Nachdem die Blätter oberflächlich wieder trocken sind, kommt eine Folie als Verdunstungsschutz drüber. Die Stecklinge dürfen nicht welken, sonst werden die Blättchen abgestossen und es erfolgt keine Wurzelbildung. Das Ganze wird so aufgestellt dass keine Sonne drankommt, evtl Zeitung darüberlegen. Wenn sich an der Folie sehr stark Tropfwasser bildet, kann kurzzeitig seitlich etwas gelüftet werden. Nach 10 Tagen sollten Wurzeln dran sein. Sobald man den Eindruck hat, die Triebe fangen an sich zu strecken ist vermehrt zu lüften, eine Woche später vorsichtig einzutopfen.
Grüße Stefan