Gestalten mit Stauden

 
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Bochum
Beiträge: 5071
Dabei seit: 02 / 2005

Blüten: 1412
Betreff:

Gestalten mit Stauden

 · 
Gepostet: 24.08.2009 - 07:42 Uhr  ·  #1
Perfekt begleitet mit Stauden

In vielen Gärten bilden Gehölze den Hintergrund und den Rahmen einer Bepflanzung. Im Vordergrund aber sind es vor allem die vielen Staudenarten, die den Garten durch Farben, verschiedene Größen und unterschiedliche Formen auflockern und gestalten. Das verlässliche Auf und Ab der Jahreszeiten spiegelt sich besonders schön in blühenden Stauden wider: das Schieben und Platzen der Knospen, das zögerliche Entrollen des Blattes, unbekümmertes Wuchern oder rasantes Aufsteigen eines knospenden Triebes, die Farbübergänge, herbstliche Farbwechsel, das plötzliche Sinken und Kippen von Stängeln, das Loslassen der Samen, verblühte Pflanzenteile, von Raureif umhüllt. Eine Pflanzendecke aus Stauden wirkt effektiv gegen Unkraut und Erosion und schafft abwechslungsreiche Gartenbilder während des Staudenjahrs. Im Frühjahr werden früh blühende Stauden durch Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen etc. in ihrer Farbwirkung unterstützt, im Sommer folgen viele Beetstauden, die sich hervorragend mit Ziergehölzen kombinieren lassen und im Herbst überraschen Stauden, z. B. mit den Herbstanemonen (Anemone hupehensis und Anemone japonica) noch einmal mit leuchtenden Farben und mit interessantem Blattschmuck.

Wenig Pflege, die aber bitte richtig!

Die Pflege der Stauden richtet sich nach den verwendeten Pflanzen. Bei geeigneter Arten- und Sortenwahl für den jeweiligen Standort kann das Resultat eine sehr pflegearme Staudenpflanzung sein. Meist ist das Jäten in einer eingewachsenen Staudenpflanzung auf gelegentliches Zupfen und Schneiden hier und da beschränkt, die Harke ist überflüssig geworden. Bei den meisten Böden genügt eine Düngerabgabe pro Jahr, am besten mit Langzeitdünger. Humusliebende Arten, die in der Natur am Waldrand wachsen, gedeihen besonders gut mit Kompostgaben im Frühjahr. Wird das verrottende Staudenlaub im Herbst nicht weg geharkt, bringt auch diese Substanz Nährstoffe und Bodenpflege – ohne Aufwand für den Gärtner. Am Beispiel des Sommerschnittes an Salvia nemorosa-Sorten kann man sehen, wie sich richtige Staudenpflege auswirkt. Salvia nemorosa, der Sommer-Salbei, blüht ab Ende Mai. Schneidet man ihn nach der ersten Hochblüte stark zurück, treibt er frisches, grünes Laub und neue Blüten nach. Die Blütezeit verlängert sich dann bis in den Oktober.

Bunte Pracht auf dem Friedhof

Warum soll es eigentlich nur im Garten blühen und duften? Dauerhaft und pflegeleicht lassen sich Stauden auch mit gutem Erfolg auf Gräbern einsetzen, z. B. als Einfassung, als Solitär und als hübsche Bodendecker in sonnigen bis schattigen Bereichen. Die Grabgestaltung sollte mit Zwerggehölzen oder sehr langsam wachsenden Ziersträuchern abgerundet werden, die einen gelungenen Kontrast zu Stauden bilden. Schon im zweiten Jahr nach der Pflanzung, wenn die Stauden eingewachsen sind, ist der Pflegeaufwand gering und die Freude am Grabschmuck groß. Robuste Kleinstrauch-Rosen oder Kletterhortensien neben dem Stein oder ein Zwerggehölz wachsen langsam und sehen von Anfang an gut aus. Einzeln neben dem Grabstein können z. B. eine vornehm aussehende Prachtspiere (Astilbe), die herzblättrige Funkie (Hosta), die zarte Herzblume (Dicentra) oder der kraftvolle Sonnenhut (Rudbeckia ful. 'Goldsturm') eingesetzt werden. Miniatur-Hecken oder niedrige Einfassungen in voller Sonne lassen sich mit schnittverträglichen Halbsträuchern, wie z. B. Lavendel (Lavandula) und Gamander (Teucrium) heranziehen. Im Halbschatten eignen sich auch niedrige Stauden, die ein Grab wie mit einem Band einfassen, z. B. Schattenliebender Steinbrech (Saxifraga umbrosa) und Bärenfellgras (Festuca scoparia). Bodendeckende Stauden mit nicht allzu starkem Ausbreitungsdrang für sonnige Bereiche sind z. B. das silbrige Teppiche bildende Gewöhnliche Katzenpfötchen (Antennaria dioica), die trittfeste Laugenblume (Cotula squalida) und der duftende Sand-Thymian (Thymus serphyllum). Im tiefen Schatten bedecken die glänzenden Blätter von Haselwurz (Asarum) und das blau blühende Kleine Immergrün (Vinca minor) das Grab.

Tipps von Staudenexperten:

Perfekte Partner:
Stauden lassen sich hervorragend mit Gehölzen und Einjährigen Sommerblumen kombinieren. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie Stauden erwerben, die für Ihre Bodenbeschaffenheit und Ihre Lichtverhältnisse geeignet sind. So erzielen Sie im Beet ein optimales Ergebnis.
Ein Staudenbeet anlegen: Um den Unkrautwuchs wirksam zu unterdrücken, sollte der Boden des neu geschaffenen Beetes frei von Wurzelunkräutern sein. Dennoch muss die Fläche im ersten Jahr der Staudenpflanzung noch regelmäßig gejätet werden. Im ersten Herbst deckt eine Schicht aus Rindenhumus den offenen Boden ab und gibt den frisch eingewurzelten Pflanzen Winterschutz, indem sie das Eindringen des Frosts verhindert. Im zweiten Jahr breiten sich die Stauden aus und das Jäten reduziert sich auf den Abendrundgang durch den Garten. Hacken und Harken sind verboten, da sie die feinen Wurzeln der Stauden verletzen.
Zehn sind anfangs genug: Die Auswahl an Stauden ist enorm. Verlieren Sie am Anfang nicht den Überblick, es reicht, wenn Sie „nur“ zehn unterschiedliche Stauden kennen und diese jeweils in kleinen Gruppen von vier oder fünf Exemplaren pflanzen.

BDS
stauden-begleitpflanzen.jpg
stauden-begleitpflanzen.jpg (67.99 KB)
stauden-begleitpflanzen.jpg
Herbstanemonen harmonieren hervorragend mit Chinaschilf, Fetthenne und Sonnenhut.
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Garten & Pflanzen News

Worum geht es hier?
Berichte und Erfahrungen aus der Pflanzen- und Gartenwelt. News und Ratschläge aus der grünen Redaktion.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.