Pflanzen gegen das Fernweh

 
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Pflanzen gegen das Fernweh

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Gepostet: 05.08.2009 - 07:04 Uhr  ·  #1
Blühende Urlaubserinnerungen

Die Ferien sind vorbei und die Urlaubserinnerungen schwinden von Tag zu Tag? Wie schön ist es dann, etwas von der Leichtigkeit der freien Zeit in den Alltag hinüberzuretten. Hilfreich ist dabei das ein oder andere Ritual, das die Erinnerungen wieder wachruft, wie gemütliche Stunden abends auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Besonders schön, wenn dabei der Blick auf Pflanzen fallen kann, die an Sommer, Sonne und Urlaub erinnern und im August und September in hiesigen Breiten noch blühen. Manche Gehölze sind besonders stark mit bestimmten Urlaubsregionen verbunden und mindern das Fernweh, wenn sie auch den heimischen Garten schmücken: Hortensien mit ihren großen Blütenbällen erinnern zum Beispiel manchen an die Bretagne, wo sie in vielen Vorgärten wachsen.

Blütengrüße aus dem Süden

Den Duft der Provence kann man sich mit blühendem Lavendel in den Garten und auch auf den Balkon oder die Terrasse holen. Im Vorgarten und am Eingang gepflanzt, versetzt Lavendel schon beim Nachhausekommen in Feierabendstimmung: Im Beet oder in einem passenden Übertopf entfaltet Lavendel mit seinen blauvioletten Blüten sofort seine Wirkung und verführt zum Schnuppern, Tasten und Träumen. Er passt wunderbar zu Rosen und auch zu vielen die Sonne liebenden Stauden. Die Blütezeit des Lavendels ist sortenabhängig, einige Sorten blühen bis in den September hinein. Auch nach der Blüte verliert der Lavendel nichts von seiner Anziehungskraft, dann verlocken die aromatischen, immergrünen Blätter dazu, sie zu zerreiben und an ihnen zu schnuppern - und so den Duft des Südens noch lange nach dem Ende des Sommers zu genießen.

Unübersehbare Blütenfülle

Die Bauernhortensien (Hydrangea-macrophylla-Sorten) umgibt ein Hauch von Nostalgie. Mit ihren großen Blütenbällen wecken sie unweigerlich Bilder von längst vergangenen Zeiten, von alten, romantischen Bauernhäusern, wie man sie in manchen ländlichen Urlaubsregionen noch häufiger sieht. Diese reichblühenden Ziersträucher werden je nach Sorte etwa einen bis zwei Meter hoch und sind deshalb unter anderem auch für kleine Stadtgärten ideal. In große Kübel gepflanzt, bringen sie von Juni bis September Farbe auf Balkon und Terrasse. Weil sie sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten gut gedeihen, können sie auch weniger lichtverwöhnte Ecken aufblühen lassen. Ihr Farbenspektrum umfasst kräftige Rot-, Blau- und Violetttöne sowie Pastellnuancen. Am besten entwickeln sich die Bauernhortensien an windgeschützten Standorten und auf gleichmäßig feuchtem, humosem und gut wasserdurchlässigem Boden. Die Garten- oder Pflanzerde spielt übrigens eine entscheidende Rolle, falls sich die Blütenfarbe verändert, denn diese wird bei einigen Sorten durch den Säuregehalt des Bodens, den so genannten pH-Wert, beeinflusst. Es gibt auch schöne Bauernhortensien mit sehr romantisch anmutenden, schirmförmigen Blütenständen. Sie haben auffallende Randblüten und in der Mitte kleinere Blüten.

Elegant und außergewöhnlich

Weniger bekannte Pflanzen mit Urlaubsflair sind die Säckelblumen (Ceanothus) und die Tamarisken. Säckelblumen mit himmelblauen Blütenbüscheln sind im südlichen England häufig zu sehen und entwickeln sich dort zu mannshohen Sträuchern. Tamarisken wachsen oft im Mittelmeerraum, vielfach in Strandnähe. Sie erinnern mit ihren dünnen Zweigen und den feinen, nadelartigen Blättern an sehr große Heidepflanzen. Es gibt verschiedene Tamariskenarten, die entweder im Frühling oder im August und September blühen. Die Größe dieser eleganten, außergewöhnlichen Sträucher variiert, manche werden zwei bis drei Meter hoch, andere erreichen bis vier Meter Höhe. Ihr eleganter, lockerer Wuchs kommt im Einzelstand besonders gut zur Geltung. So wie die Wuchshöhe ist auch die Blütenfarbe arten- und sortenabhängig: von Zartrosa über kräftige Rosatöne bis hin zu dunklem Rosarot reichen die Nuancen der unzähligen kleinen Blüten, die in dichten Rispen stehen und die Anmut der Tamarisken noch unterstreichen. Die aparten Blütensträucher entwickeln sich am besten an einem sonnigen, geschützten Standort und gedeihen auch noch auf nährstoffarmen Böden.

Himmelblaue Blütenwölkchen

Die in England so beliebten Säckelblumen sind in Wirklichkeit gar keine Blumen oder Stauden, wie man bei dem Namen leicht vermuten könnte, sondern Sträucher mit duftig-lockeren, bis zehn Zentimeter langen Blütenrispen in Rosa oder zarten Blauvioletttönen. Die Sorte 'Gloire de Versailles' hat schöne, pudrigblaue Blüten, die von Juli bis Oktober erscheinen. Säckelblumen werden auch als Amerikanischer Flieder bezeichnet. Dieser Name ist in der Tat sehr passend: Die Blütenstände erinnern an die des bekannten, im Frühling blühenden Flieders, sind aber kleiner und zierlicher, und die Vorfahren dieser schönen Blütensträucher stammen aus Ost- und Mittelamerika. Säckelblumen lieben sonnige, geschützte Standorte im Garten. Kleinbleibende Sorten sind, wie die Bauernhortensien und der Lavendel, auch schöne Kübelpflanzen für den Spätsommer auf dem Balkon oder auf der Terrasse.
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Säckelblumen sind hübsche Sträucher, deren Blütenstände an die des im Frühling blühenden Flieders erinnern. Die Sorte 'Gloire de Versailles' hat pudrigblaue Blüten, die von Juli bis Oktober erscheinen.
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Tamarisken erinnern mit ihren dünnen Zweigen und den feinen, nadelartigen Blättern an sehr große Heidepflanzen. Ihr eleganter, lockerer Wuchs kommt am besten im Einzelstand zur Geltung. Er gibt verschiedene Tamariskenarten, die entweder im Frühling oder i
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Bauernhortensien mit großen, farbenfrohen Blütenständen. Viele Sorten bleiben relativ klein und eignen sich auch sehr gut zur Bepflanzung von Gefäßen. So können sie auch Hauseingänge, Balkone und Terrassen schmücken.
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Den Duft der Provence kann man sich mit blühendem Lavendel in den Garten und auch auf den Balkon und die Terrasse holen. In den Vorgarten gepflanzt, versetzt Lavendel schon beim Nachhausekommen in Feierabendstimmung.
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