Die Wasserhyazinthe - Eichhornia

 
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Die Wasserhyazinthe - Eichhornia

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Gepostet: 15.05.2009 - 07:41 Uhr  ·  #1
Schwimmende Blitzdeko für einen erfrischenden Anblick

Eine wunderbare Blitz-Dekoration ohne jeden Aufwand - für die Wohnung oder auch für den Gartentisch - sind Wasserhyazinthen. Alles, was man braucht, um diese attraktiven Schwimmerinnen vorteilhaft zu inszenieren, ist ein mit Wasser gefülltes Gefäß. Egal ob solistisch oder zu mehreren, sozusagen als Wasserballett arrangiert, überzeugen Wasserhyazinthen vor allem in transparenten Glasgefäßen, denn dann fällt der Blick auch auf ihr filigranes Wurzelwerk. Die rosettenartigen Schwimmpflanzen treiben mit ihren dekorativen Blättern auf der Wasseroberfläche. Die blasenartig angeschwollenen Blattstiele, die mit einem luftigen Gewebe gefüllt sind, dienen als Schwimmkörper. Eine Dekoration mit Wasserhyazinthen sorgt besonders in den warmen Monaten über Wochen für einen kühlen, erfrischenden Anblick.

Exkurs in die Botanik

Wer ahnt beim Anblick dieser Pflanzen schon, dass sie zu den gefürchtetsten Wasserplagen der Tropen gehören. Ursprünglich stammt die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) aus Südamerika und gelangte ab 1830 über botanische Gärten in Asien auch nach Afrika, Nordamerika und Europa. In den Tropen ist sie zum großen Problem geworden, weil sie dort dichte Matten auf der Gewässeroberfläche bildet, Schifffahrtswege und Kraftwerksturbinen verstopft und die Fischerei und den Reisanbau behindert. Diese Pflanze kann ihre Biomasse innerhalb von wenigen Tagen verdoppeln! Hat sie erst einmal ein Gebiet erobert, lässt sie kaum noch andere Pflanzen und Tiere neben sich bestehen: Fische und sonstige Wasserbewohner sterben, weil zu wenig Sonnenlicht und Sauerstoff durch die Pflanzendecke dringt.

Auf unterschiedlichste Weise versucht man seit Jahrzehnten der Wasserhyazinthenplage Herr zu werden. Deshalb wurden Anfang der 90er-Jahre im Sudan zwei Arten von Rüsselkäfern ausgesetzt, die sich ausschließlich von Wasserhyazinthen ernähren. Dank der verfressenen Käfer konnten die Pflanzen inzwischen in ganz Afrika um rund 90 Prozent zurückgedrängt werden. In anderen Ländern nutzt man die Wasserhyazinthen zur Zellstoffgewinnung, als Brennstoff oder Dünger. In Nordthailand werden aus den getrockneten Stängeln sogar attraktive Flechtmöbel, Körbe und Taschen hergestellt.

Doch bitte lassen Sie sich von diesem kleinen Exkurs nicht abschrecken: In unseren Breitengraden richtet die Wasserhyazinthe kein Unheil an, sondern reizt ausschließlich mit ihrer Schönheit. Sie können also blitzartig Ihre Dekorationsideen verwirklichen. Viel Spaß dabei! Haben Sie vielleicht noch eine alte Glasbowle im Schrank stehen? Mit einer schwimmenden Wasserhyazinthe kommt ihr eine neue Rolle zu. Schön sieht das aus!

Quelle: BBH
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Wasserhyazinthen (Eichhornia). Alles, was man braucht, um diese attraktiven Schwimmerinnen vorteilhaft zu inszenieren, ist ein mit Wasser gefülltes Gefäß.
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