Ein guter Garten bekennt immer Farbe

 
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Ein guter Garten bekennt immer Farbe

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Gepostet: 30.04.2009 - 06:17 Uhr  ·  #1
Klare Verhältnisse

Der Winter ist endgültig vorbei und der Frühling strotzt mit aller Macht. Vor einigen Wochen zeigten sich noch zaghaft die ersten Blüten von Frühaufstehern wie Schneeglöckchen, Winterjasmin, Seidelbast und Leberblümchen. Inzwischen ist der Austrieb der meisten Stauden und Gehölze vollbracht und der Garten wächst auf die üppige Fülle des Sommers zu: Kein Wunder, dass der „grüne Salon" das Lieblingszimmer vieler Gartenbesitzer ist. So auch für Sabine K. Weil sie mit ihrem Garten lange unzufrieden war („Im Sommer machte er zwar einiges her, aber eben nur dann. Meine Pflanzenauswahl war nicht für ganzjährige Gartenfreude ausgelegt."), hat sie ihn vor einiger Zeit in die Hände eines Landschaftsgärtners gegeben. Nach wie vor ist der Sommer ihre liebste Jahreszeit, aber auch im Frühjahr und sogar im Herbst und Winter hält sie sich inzwischen möglichst oft und gern im Freien auf. „Irgendwo blüht immer etwas, meistens mehrere verschiedene Pflanzen," freut sich die 43-Jährige. Die längeren und milderen Tage berechtigen zu den schönsten Hoffnungen: „Ich freue mich schon auf die Grillabende mit Freunden. Im Mai sitzen wir unter dem Duft von Schneeball, Obstbäumen und Flieder, bald darauf blühen der Lavendel und die Rosen ... Es ist wunderbar, gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen zu genießen, bunte Schmetterlinge und plüschige Hummeln beim abendlichen Ausflug zu beobachten - das nenne ich Entspannung." Besonders wichtig war ihr eine große Artenvielfalt. Verschiedenste Stauden und Gehölze, heimische und auch exotische Pflanzen sollten ein harmonisches Ganzes bilden. So gibt es neben altbewährten, klassischen Allroundern einige seltene Schätze - und auch ein Teich hat seinen Platz gefunden.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Im Frühling sorgen sonnengelbe Narzissen, himmelblaue, duftende Hyazinthen und leuchtend rote Tulpen für erste Farbtupfer im Garten der begeisterten Besitzerin. „Jedes Jahr im Herbst pflanze ich Blumenzwiebeln, inzwischen sind es so viele, dass ich mir meine eigenen Frühlingssträuße im Garten schneiden kann", erklärt Sabine K. und schwärmt weiter: „Im zeitigen Frühjahr werde ich beim Nachhausekommen vom Duft des Seidelbastes begrüßt, später blühen in meinem Vorgarten die weichen Polster des Teppich-Phlox und überziehen die Krone der Steinmauer mit kräftig blauen Blütensternen." Im Sommer stehen die Rabatten und Beete in voller Blüte. Dann, im Herbst, wächst sogar Gold an den Bäumen! „Dank der richtigen Gartengestaltung erlebe ich jedes Jahr wieder meinen eigenen Indian Summer! Früher habe ich beim Pflanzenkauf bestenfalls auf die Blüte der Pflanzen geachtet und die Laubfarbe oder gar die Herbstfärbung völlig außer Acht gelassen. „Nach der Neugestaltung des Gartens zündet der Herbst nun ein wahres Feuerwerk!", schwärmt die Kleinstädterin. Ihr Lieblingsstück ist der Ginkgo-Baum mitten im Garten, der seine sonst frisch-grünen Blätter im Herbst leuchtend gold-gelb verfärbt. Zur Abgrenzung ihres grünen Reiches hat der Experte vom Garten- und Landschaftsbau außerdem eine Berberitzen-Hecke gepflanzt, deren Laub sich in ein intensives Scharlachrot wandelt und ihre Zweige mit korallenroten Perlen schmückt. „Einfach schön!" findet Sabine K..

Dass ein Garten auch im Winter nicht trist aussehen muss, hat die Mittvierzigerin mit einigem Staunen wahrgenommen. Der Landschaftsgärtner hat ihren Garten um einige immergrüne Laub- und Nadelgehölze ergänzt, die ganzjährig Struktur geben. Den Wacholder nennt sie ihr blaues Wunder, den großen Ilex nutzt sie mit seinen roten Beeren als haltbare Advents- und Weihnachtsdekoration. Mit dem Rotblättrigen Korkenzieherhasel hat sich Sabine K. eine echte Rarität nach Hause geholt. „Das ist auch etwas, was mir erst mit der Beratung durch den Landschaftsgärtner klar geworden ist", resümiert sie, „ich wusste gar nicht, was es für tolle Pflanzen gibt - und die wachsen jetzt hier bei mir in meinem Garten!" Besonders stolz ist sie auch auf ihre lachsrosa blühende Barock-Astilbe, die ihre überhängenden Blütenrispen wie riesige Straußenfedern aus einer schattigen Ecke des Gartens reckt. „Und im Herbst sehe ich sogar rosa Elefanten", erklärt Sabine K. fröhlich. Tatsächlich: Ihr Knöterich trägt fast pinkfarbene Ähren, die an die Rüssel der grauen Riesen erinnern.

Von nichts kommt nichts

Bei all der Begeisterung für ihr persönliches Paradies weiß Sabine K. sehr wohl, dass solch ein Traumgarten auch Arbeit macht. „Das geht schon im Frühjahr los: Gehölze und Ziergräser wollen geschnitten werden, der Rasen braucht eine Frühjahrskur und und und ..." Da sie beruflich sehr eingespannt ist, werden die größeren Arbeiten von Fachleuten erledigt. „Die wissen ja auch am besten was getan werden muss - und vor allem wie! Außerdem verfügen sie über Maschinen, die ich nicht habe und sie nehmen den Grünschnitt mit." So rückt der Landschaftsgärtner zweimal jährlich - im Frühjahr und im Herbst - mit Motorheckenschere, Häcksler, Vertikutierer und Aerifizierer an. Im Sommer übernimmt eine automatische Bewässerung das Gießen nach Maß. „Da ist sogar ein spontaner Urlaub kein Problem: Verdursten werden meine Lieblinge bestimmt nicht!" so die 43-Jährige. Da kann der Sommer ja kommen!

Quelle: BGL
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