Schimmelndes Orchideengranulat

 
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Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 16:01 Uhr  ·  #1
Guten Tag,

lange Zeit hatte ich ja Ruhe und nun geht es wieder los.

Ich habe mir extra bei einem örtlichen Orchideenzüchter (kein kleiner hutzeliger, sondern ein ziemlich großer) Orchideengranulat gekauft und eine Orchidee. Das Granulat besteht zu 98% aus Rinde und vielleicht 2% "Waldfund". Also rein optisch eigentlich ideal.

Die Orchidee ließ zu Hause bald die Blätter hängen, was wir auf die Klimaumstellung geschoben haben, da sie ein einem sehr warmen, feuchten Gewächshaus stand, dann durch die kalte Winterluft zu uns nach Hause in 22°C trockene Luft kam.

Das Granluat haben wir bei 4 Töpfen verwendet, von denen 2 mittlerweile schimmeln, trotzt anfänglichem Trockenhalten, dann ganz dezent nur besprüht. Nach 2 Wochen habe ich die Pflanze erst einmal getaucht und heute sehe ich die ersten grauen und weißen Schimmelkissen im Topf. Da kann ich ja nicht von einem generell zu feuchten Granulat ausgehen was dann mein Verschulden wäre. Sehr unerfreulich, da eine Orchidee ja eh schon geschwächt war und noch genau 2 Blätter übrig hat.

Da ich erst gestern meine Vanille in eben dieses Granulat gesetzt habe geht mir der Po gerade auf Grundeis. Was mach ich nun? Können die Pflanzen diesen Schimmel ab? Ist das gar normal dass das Granulat schimmelt? Rupfe ich die Pflanzen schnell wieder raus und haue dem Züchter das Granulat um die Ohren?

Bisher hatte ich nur robuste Baumarktorchideen in dem Substrat was es dazugibt und bei denen hat weder was gehangen noch geschimmelt.
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 17:09 Uhr  ·  #2
Hallo,

also wenn du mal die Suchfunktion benutzt, da finden sich schon einige Threads zu dem Thema schimmeliger Erde. Da gab es schon rege Unterhaltungen und einige brauchbare Lösungen.

Mein Mittelchen, dass ich bisher immer erfolgreich bei schimmeliger Erde eingesetzt habe ist Lapacho-Rinde. Das gibts in der Apotheke oder im Teeladen.

Die wird ausgekocht ca. 15 Minuten, abkühlen lassen und dann die Pflanze damit gießen. Innerhalb von einigen Stunden sollte der Schimmel weg sein.

Sollte ein Gießvorgang nicht genügen, die Prozedur einfach wiederholen. Die Rinde ist sehr ergiebig. Man kann sie zwei bis dreim Mal aufgießen.

Habe auch schon gelesen, dass Aspirin aufgelöst und gegossen auch helfen soll, aber noch nie ausprobiert.

Wenn du noch was von dem Substrat in der Tüte hast, würde ich mal nachschauen ob das in der Tüte schon schimmelt. Dann kannst dus zum Händler zurückschaffen und dir dein Geld wiederholen.

Sollte ein guter Laden zumindest in irgendeiner Weise entschädigen. Habe ich auch schon gemacht.

Gruß Sunnii
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 17:43 Uhr  ·  #3
@ Maddy,

also ich würde den Händler/Verkäufer davon informieren....
denn er wird ja nicht nur diesen einen Sack mit Granulat da gehabt haben...und wenn das bei dir soo dermaßen Schimmelt... dann sollte er davon erfahren..und auch ggf. die Orchi..
denn das kanns ja echt nicht sein...
denn der Beutel hat mit Sicherheit ja auch einiges gekostet...

na stimmt doch...denn zu verschenken hat doch wohl keiner mehr was...
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 20:42 Uhr  ·  #4
@Sunnii: Vielen Dank für den Hinweis mit der Suchfunktion. Diese ist mir durchaus bekannt und hat mir bezüglich der Frage von schimmeligem Substrat bei Orchideen und speziell einer Vanille keine ausreichenden Antworten geliefert.
Sämtliche dort aufgeführten Fehler wie billige Blumenerde, zu hohe Dichte und zu viel Feuchtigkeit im Topf kann ich ausschließen, da das Substrat mitnichten billig war, durch die Konsistenz von locker aufgeschichteter Rinde keine zu hohe Dichte im Topf sein kann und die Pflanze vor 14 Tagen, düngerfrei, einmalig getaucht wurde, wie jede andere Orchidee bei mir auch.
Der Raum ist ebenfalls durchgehend geheizt auf 22-23°C, es stehen Luftentfeuchter und Schimmel an den Wänden und Fenstern habe ich ebenfalls nicht. Meine anderen Pflanzen stehen auch alle samt auf Blähton (Hydrokultur), eine Ansteckung von dort aus ist also ebenfalls ausgeschlossen. Ich bin daher wirklich ratlos woher der Schimmel auf diesen umgetopften Pflanzen kommen soll.

Das Substrat in der Tüte schimmelt nicht, sonst hätte ich es nicht gekauft bzw gar nicht erst in die Töpfe getan. Ich bin ja auch extra zum Züchter gefahren um ein gescheites Substrat zu bekommen und nicht die typische Baumarktmischung.

Der Lapachotee wäre mit Sicherheit einen Versuch wert bei den eh schon befallenen Pflanzen, da diese aber nun eh schon geschwächt sind möchte ich sie weder übermäßig gießen noch mit scharfen Mitteln wie Aspirin traktieren.
Bei meiner Vanille wäre es mir natürlich lieber wenn es gar nicht erst zu einem Schimmelbefall kommen würde. Also werde ich diese erst einmal so trocken und luftig wie möglich halten bis ich ein brauchbares Ersatzsubstrat aufgetrieben habe.

@Billycat: Ich werde den Händler definitv informieren und sehen ob ich zumindest einen Teil des Geldes wiederbekomme. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nur einen Sack gekauft habe und nicht gleich 2 wie ich es eigentlich vor hatte...
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 20:54 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Maddy
Vielen Dank für den Hinweis mit der Suchfunktion. Diese ist mir durchaus bekannt und hat mir bezüglich der Frage von schimmeligem Substrat bei Orchideen und speziell einer Vanille keine ausreichenden Antworten geliefert.
Sämtliche dort aufgeführten Fehler wie billige Blumenerde, zu hohe Dichte und zu viel Feuchtigkeit im Topf kann ich ausschließen, da das Substrat mitnichten billig war, durch die Konsistenz von locker aufgeschichteter Rinde keine zu hohe Dichte im Topf sein kann und die Pflanze vor 14 Tagen, düngerfrei, einmalig getaucht wurde, wie jede andere Orchidee bei mir auch.
Der Raum ist ebenfalls durchgehend geheizt auf 22-23°C, es stehen Luftentfeuchter und Schimmel an den Wänden und Fenstern habe ich ebenfalls nicht. Meine anderen Pflanzen stehen auch alle samt auf Blähton (Hydrokultur), eine Ansteckung von dort aus ist also ebenfalls ausgeschlossen. Ich bin daher wirklich ratlos woher der Schimmel auf diesen umgetopften Pflanzen kommen soll.


Hallo Maddy,

das sollte jetzt auch überhaupt kein Vorwurf sein. Auch wenn sich die Vorschläge im Forum hauptsächlich auf billige Blumenerde beziehen, kannst du sie trotzdem auf dein spezielles Problem anwenden.

Ob das Substrat in der Tüte auch schimmelt, hab ich gefragt, weil dann eindeutig geklärt wäre wo denn der Schimmelpilz hergekommen ist.

Ist mir auch schon passiert. Nachdem ich alle Pflanzen umgetopft habe, und nach ner Woche geschaut hab, war überall Schimmel. Hab dann in die Tüte mit der Resterde geschaut und die war auch mit ner weissen Schicht überzogen. Bin damit dann zum Händler und der hat mir das Geld zurück gegeben.

Die Pflanzen habe ich mit Lapacho-Tee behandelt und die stehen teilweise immernoch in der Erde ohne Schimmelspuren.

Den Lapacho-Tee kannst du trotzdem gießen, auch wenn du die Pflanze trocken stellen willst. Solltest die Pflanzen danach halt erstmal gut abtropfen lassen und alle Flüssigkeit aus dem Übertopf wegschütten.

Grüßle Sunnii
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 21:17 Uhr  ·  #6
Schon ok, habe nur ausführlich alle in der Suche auffindbaren Faktoren beschrieben, bevor noch jemand mit der Suchfunktion ankommt Das ist generell so ein lästig/nerviger Trend in Foren geworden, wobei ich für Hinweise auf andere Suchbegriffe immer Dankbar bin. So hab ich jetzt mal gezielt nach Lapacho gesucht. Leider hab ich nur noch einen sehr alten Tee mit Orangenaroma, da hol ich doch lieber neuen *g*

Das Substrat in der Tüte ist trocken, locker und riecht auch nicht muffig. Die Tüte steht auch schon mindestens einen Monat bis zwei Monate hier herum, offen und trocken, keine anderen Erden in der Nähe, nichts.

Den ersten Topf haben wir direkt nach Kauf des Substrats gemacht und es dann aber auf zu hohe Feuchte geschoben, dass er direkt nach einer Woche schimmelte. Der zweite Topf etwas später ging gut, dieser zeigt bis heute keinen Ansatz von Schimmel, der Dritte schimmelt trotzt gleichem Prozedere wie Topf 2 und Topf 4 ist nun meine Vanille. Die Pflanzgefäße waren ebenfalls neu, also konnte auch nix im Topf sitzen.

Ich hab sie heute noch nicht getaucht, dann werde ich erst mal den Tee besorgen und sie dann gleich damit wässern. Die Vanille ist leider schon gewässert, aber die barre ich dann so auf, dass möglichst viel Luft auch unter das Gefäß kommt.

Und dem Händler werde ich Fotos von den 2 Pflanzen und dem Schimmel mitnehmen. Meine Emma Green ist bald nur noch Emma, da sie dann nichts Grünes mehr hat.
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 29.03.2009 - 21:23 Uhr  ·  #7
Hallo,

weil du grad von Lapacho-Tee mit Orange sprichst. Ich würde dir empfehlen die pure Rinde zu holen, ohne Aroma.

Von Teebeuteln würde ich dir übrigens auch abraten. Das gibts als richtige Rinde und das Wasser muss richtig kochen, so ca. 15 Minuten. Also nicht nur so aufgießen mit heissem Wasser, da die Stoffe aus der Rinde erstmal rauskommen müssen.

Gruß Sunnii
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Re: Schimmelndes Orchideengranulat

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Gepostet: 30.03.2009 - 00:20 Uhr  ·  #8
Ja nee, also Aroma kipp ich da schon nicht rein. Die armen Pflänzchen.

Ich wollt hier mal im Teeladen fragen, ob der Rinde ohne Aroma etc hat, wenn nicht, bzw. wenn das nicht wie Rinde aussieht in der Teekiste dann werde ich zur Apotheke fahren.

Danke für die gute Laüacho-Beratung, damit geht's dem Schimmel hier hoffentlich bald an den pelzigen Kragen.
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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