Zitat geschrieben von pokkadis
ich hab schon seit jahren den flüssigen, günstigen vom schlecker. damals hab ich noch nicht so auf die zusammensetzung geachtet. ich dünge sowieso sehr sparsam.
was ich mich aber oft frage:
sicher wäre ein bio-dünger ohne chemie besser für essbare sachen wie tomaten oder so?
hatte z.b. mal ingwer gepflanzt und als ich keine lust mehr drauf hatte hab ich die knolle dann auch weggeworfen, weil ich die vorstellung, daß ich da immer meinen komischen dünger draufgekippt hatte, irgendwie eklig fand...den ingwer dann noch zu verwenden...wär mir nicht in den sinn gekommen.
lg, pokkadis
Die Unterscheidung zwischen "Bio" und "Chemie" ist bei Düngern nur von zweifelhaftem Wert. Wir reden hier ja nicht von Schädlingsbekämpfungsmitteln, o. ä., wo Du tatsächlich oft auf der einen Seite "Bio" und auf der anderen "Chemie" hast.
Sogenannter "Kunstdünger" ist ja nicht "künstlich" im Sinne von nicht echt. Er enthält exakt die gleichen Stoffe (Mineralien), wie naturnahe Dünger (Mist, etc.) auch. Ihm mag alles mögliche fehlen ("Spurenelemente"; ist jetzt ein doofes Wort, ich weiß), aber er enthält nichts Zusätzliches, Schädliches, das sich irgendwie in der Pflanze einlagern würde. Außer Schlecker hätte verkaufsförderndes Parfüm oder Farbstoff reingekippt, was ich nicht ausschließen möchte.
Den einzigen Nachteil, unter Umweltgesichtpunkten, der mir bei "Kunstdünger" bekannt ist, ist der, daß die Mineralien in Salzform vorliegen. Sie sind dadurch zwar für die Pflanzen viel leichter zu erschließen, aber die Böden könen mit der Zeit versalzen. Das ist schlecht für Flora, Fauna, und Grundwasser.
Aber was die Eßbarkeit von Gemüse betrifft, spielt das keine Rolle, eher schon, daß viele Leute mit den kleinen Milliliter-Angaben nicht umgehen können, oder nach dem Motto "viel hilft viel" ihre Pflanzen so restlos überdüngen, daß die Ernte sich innerhalb weniger Tage aufbläht und nach nichts mehr schmeckt (Hollandtomatenphänomen). Aber selbst dann enthalten die Früchte nichts Hochgiftiges.
Das ist jetzt natürlich alles extrem stark vereinfacht, aber es ist auf jeden Fall so, daß man sich über Insektizide, Fungizide, und Herbizide viel mehr Gedanken machen sollte, als über Kunstdünger.