Zitat geschrieben von tubanges
Gibts bei Feigen männliche und weibliche Pflanzen?
Ich glaube nicht oder? Verwechselst du das mit der Kiwi?
Also bei Dattelpalmen bin ich mir ganz sicher. Bei den Feigen war ich verunsichert und schaute deshalb mal bei wikipedia rein:
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Befruchtung
Illustration. Oben: Zweig mit Blättern und Blütenständen; Mitte: links weibliche, rechts männliche Feigengallwespe; Unten von links nach rechts: kurzgrifflige weibliche Blüte, langgrifflige weibliche Blüte, männliche Blüten, Längsschnitt durch Blütenstand.Die Blütenökologie ist bei der Echten Feige noch komplizierter als bei der Gattung Feigen generell, da hier nicht nur Feige und Feigenwespen interagieren, sondern zusätzlich zwei Feigenvarietäten zusammenspielen müssen.[2] Wie bei allen Feigen werden die Blüten durch eine zwei bis drei Millimeter große Gallwespenart, die Feigengallwespe (Blastophaga psenes) bestäubt.
Die Gallwespen entwickeln sich in den kurzgriffligen weiblichen Blüten der Bocksfeige. Die Imagines schlüpfen in den reifenden Blütenständen. Die nicht flugfähigen Männchen begatten die Weibchen noch innerhalb der Feige. Vor dem Verlassen der Feige durch das Ostiolum sammeln die Weibchen den Pollen an den männlichen Blüten. Die befruchteten Weibchen suchen nun blühende Feigen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
Das Weibchen findet eine Bocksfeige. Nach dem Eindringen in den Blütenstand bestäubt es mit dem mitgebrachten Pollen die Blüten. Mit seinem Legestachel legt es die Eier in die Fruchtknoten der weiblichen Blüten und sorgt so für eigene Nachkommen. Obwohl die weiblichen Blüten steril sind, müssen sie bestäubt werden, damit sie die Gallen bilden, in denen sich die Wespenlarven entwickeln.
Das Weibchen findet eine Essfeige. Es bestäubt ebenso die weiblichen Blüten. Da deren Griffel jedoch länger sind als der Legestachel, kann es keine Eier ablegen.[3]
In beiden Fällen geht die Gallwespe im Inneren der Feige zugrunde[4].
In den Bocksfeigen entwickelt sich die nächste Gallwespen-Generation, bei den Essfeigen entwickeln sich die essbaren Früchte mit den Samen.
Um in Feigenkulturen die Bestäubung sicherzustellen, werden blühende Bocksfeigenzweige in die Essfeigenbäume gehängt („Caprifikation“).
Drei Blüten pro Jahr
Beide Varietäten bringen jährlich drei Generationen von Blütenständen hervor: Februar/März, Mai/Juni, August/September.
Im Frühjahr schlüpfen die Gallwespen aus überwinternden Fruchtverbänden der Bocksfeige. Die begatteten Weibchen verlassen den Fruchtverband und suchen nun Bocks- oder Essfeigen der 1. Generation. Da die Gallwespen auf ihrem Weg keine männlichen Blüten passiert haben, werden weder Ess- noch Bocksfeigenblüten dieser Generation bestäubt und fruchten daher auch nicht. In die kurzgriffligen Blüten der Bocksfeigen jedoch legen sie die Eier. Bereits im Mai/Juni schlüpft die zweite Gallwespengeneration. Die Weibchen verlassen nach der Begattung den Blütenstand, beladen sich dabei aber mit dem Pollen der nun blühenden männlichen Blüten nahe dem Ostiolum. Diesen Pollen laden sie nun in den Blütenständen der zweiten Generation ab und befruchten so Bocks- wie Essfeigen.
Die Befruchtung der dritten Feigengeneration läuft gleich ab wie bei der zweiten. Die Früchte reifen erst im nächsten Frühjahr, und auch die neue Gallwespengeneration schlüpft erst im nächsten Frühjahr, um den Kreislauf von Neuem zu beginnen.[5]
Inzwischen gibt es jedoch auch Feigenrassen, die nicht mehr auf Bestäubung angewiesen sind, sondern die Früchte ohne Bestäubung (parthenokarp) ausbilden. Dies ermöglicht es z. B. auch, dass in Mitteleuropa Einzelbäume fruchten können. Je nach den Voraussetzung für die Fruchtbildung unterscheidet man drei Gruppen von Feigensorten:
Smyrna-Typ (smirniaca): Nur nach Befruchtung reifen die Feigen. Zu dieser Gruppe gehören die wichtigen Sorten ‚Sari Lob‘ (‚Smyrna‘, ‚Calimyrna‘), ‚Kassaba‘ und ‚Bardacik‘.
Adriatischer Typ (hortensis): Die Früchte entwickeln sich parthenokarp, weshalb diese Sorten heute bevorzugt werden: ‚Dottato‘ und ‚Trojano‘ aus Italien, ‚Fraga‘ aus Spanien, ‚Adriatic‘ und ‚Mission‘ aus Kalifornien.
Der San-Pedro-Typ (intermedia) nimmt eine Zwischenstellung ein, da die erste Fruchtgeneration ohne, die zweite jedoch nur mit Bestäubung Früchte bildet. Diese Sorten sind kommerziell wenig bedeutend.[6]
Früchte
Nach der Bestäubung entwickelt sich der Blütenstand in drei bis fünf Monaten zur bekannten Feige, einen knapp birngroßen Fruchtstand, genauer einem Steinfruchtverband, da die weiblichen Blüten sich zu Steinfrüchten entwickeln, die beim Essen als kleine Kerne bemerkbar sind. Diese Form des Fruchtstandes nennt man Syconium. Die Form ist kugelig bis birnförmig. Je nach Sorte ist die Farbe grün bis dunkelviolett. Das Innere der Scheinfrucht besteht aus den Steinfrüchten und den ebenfalls fleischig gewordenen Fruchtstielen der Einzelblüten und ist rot gefärbt. Die Schalendicke variiert ebenfalls nach Sorte: Aus dem Hauptanbaugebiet Türkei sind die dortigen Feigen eher dünnschalig, in Griechenland eher dickschalig.
Neben 80 % Wasser enthalten die reifen Früchte ca. 1,3 % Protein, 0,5 % Fett, 12,9 % Kohlenhydrate, ca. 4,5 % Ballaststoffe und 0,7 % Mineralstoffe[7], besonders Kalzium, Phosphor und Eisen. Daneben ist sie auch reich an Vitamin B1.
Geschlechts“-Bestimmung bei der Feige
Ob sich ein Samen zu einer Ess- oder einer Bocksfeige entwickelt, dürfte durch zwei dominant-rezessive Genpaare bestimmt werden, die jedoch noch nicht näher erforscht sind. Man spricht auch von Geschlechtsbestimmung, da die Bocksfeige funktionell männlich ist, während die Essfeige als die weibliche Form angesehen wird. Essfeigen entstehen nur, wenn beide Gene homozygot in der rezessiven Form vorliegen, alle anderen Kombinationen ergeben Bocksfeigen. Da die Essfeigen wesentlich mehr Samen erzeugen, ist jedoch das Verhältnis Bocks-zu-Essfeigen circa 50:50.[8]"
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Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Feig ... _der_Feige