Hyazinthen im Topf

 
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Hyazinthen im Topf

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Gepostet: 07.04.2008 - 08:13 Uhr  ·  #1
Blütenduft für Haus und Garten

Hyazinthen sind ganz besondere Frühlingsboten. Sie bringen wie keine andere Zwiebelblume Duft und Farbe in den Frühlingsgarten. Ihre üppigen Blütentürme bestehen aus vielen sternförmigen, seidig glänzenden Einzelblüten, die einen intensiven Duft verströmen. Die Zwiebeln werden im Herbst gepflanzt und öffnen dann je nach Witterung im April ihre Blüten. Wer die Pflanzzeit verpasst hat, kann jetzt im Frühjahr Hyazinthen in Töpfen kaufen. Diese Zwiebelblumen können sowohl in den Garten als auch in Gefäße auf Balkon und Terrasse gepflanzt werden. In einen schönen Übertopf gestellt oder als kleine Gruppe zusammengepflanzt, bringen sie den Frühling überall hin.

Markante Blütenstände
Hyazinthen, botanisch Hyacinthus orientalis, sind wegen ihrer duftenden Blüten schon sehr lange in Kultur. Ursprünglich stammen sie aus dem östlichen Mittelmeergebiet und dem Nahen Osten. Wildhyazinthen kommen unter anderem in den Gebirgsregionen der Türkei, Syriens und des Libanons vor. Diese wild wachsenden Hyazinthen haben lockere Blütentrauben mit nur wenigen Einzelblüten. Die durch Züchtung entstandenen Gartenhyazinthen besitzen dagegen viel dichtere und auffallendere Blütenstände. Ihr Farbspektrum reicht von reinem Weiß bis hin zu dunklem Rotviolett. Die Blütenstände sind so markant, dass andere Zwiebelblumen, die ähnliche Blütenstände haben, ebenfalls im Deutschen als Hyazinthen bezeichnet werden, obwohl sie aus botanischer Sicht keine echten Hyazinthen sind: Die Traubenhyazinthen heißen botanisch Muscari und die Kaphyazinthen, die in Südafrika beheimatet sind, gehören zu der Gattung Lachenalia.

Spekulationsobjekt
Die Verbreitung der Hyazinthen in Europa begann im Mittelalter. Im 16. Jahrhundert gelangten die Zwiebeln von Istanbul aus nach Venedig und Padua. Von dort aus fanden sie ihren Weg in andere Länder nördlich der Alpen und erlebten einen wahren Boom, denn diese Zwiebelblumen waren zu der Zeit exotische Neuheiten: In Holland wurden im 17. Jahrhundert deshalb nicht nur für Tulpenzwiebeln atemberaubende Preise gezahlt, auch Hyazinthenzwiebeln wurden zu einem teuer gehandelten Spekulationsobjekt und wechselten für hohe Beträge ihren Besitzer. Nicht nur in den Niederlanden, auch in England und in Deutschland entstanden viele neue Hyazinthensorten. Ein wichtiges Zuchtgebiet befand sich im 18. und 19. Jahrhundert in Raum Berlin, denn der Sandboden erwies sich als sehr geeignet für ihre Kultur. Vor den Toren Berlins gab es damals so viele Hyazinthenfelder, dass sie an den Wochenenden im Frühling viele Menschen anlockten. Die Besucher konnten auch schon damals getopfte Hyazinthen mit nach Hause nehmen.

Duftintensität ist sortenabhängig
Das heutige Hyazinthensortiment umfasst eine Fülle an Sorten sowohl in kräftigen, dunklen Farben als auch in aparten Pastelltönen. Manche scheinen sich auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden, doch sie variieren – was viele gar nicht wissen – in ihrer Duftstärke. Einige Hyazinthen duften so intensiv, dass schon eine Pflanze ausreicht, um einen ganzen Raum mit ihrem Duft zu füllen. Manchen Menschen ist dieser Duft zu penetrant, für sie sind schwach duftende Hyazinthen viel besser geeignet. Dazu gehören zum Beispiel die Sorten ’White Pearl’, ’Pink Pearl’, ’Blue Pearl’, ’Jan Bos’ und ’Purple Sensation’. Mittelstark duften ’Atlantic’, ’Anna Marie’ sowie ’Splendid Cornelia’, stark duftende Hyazinthen sind ’Delft Blue’ und ’Blue Star’.
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Die Hyazinthen aus dem Topf nehmen, vorsichtig pflanzen und dann angießen, damit sich die Erde gut um die Wurzeln legt.
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Das Frühlingserwachen kündigt sich an: Bald werden die vorgetriebenen Hyazinthen ihre Blüten öffnen.
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Die markante Blütenform und die intensiven Farben dieser Zwiebelblumen veredeln jedes Gefäß. (Hyacinthus ’Blue Pearl’, Iris reticulata, Oxalis adenophylla)
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Mehrere Hyazinthen der gleichen Sorte verstärken sich in ihrer Duft- und Farbwirkung.
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