Hallo Pauli,
tja, was soll ich sagen nur so viel: Es ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass auch viele sogenannte Fachgeschäfte nicht sooo viel Ahnung von Hydrokultur haben.
Zitat geschrieben von Pauli
Der Außentopf ist ein wenig eigenartig. Als wir die Pflanze bekommen haben, war der Topf komplet glatt. Auf dem Foto kann man sehen, dass er ein Muster bekommen hat. Ich bin immer davon ausgegangen, dass dies eine Dekoration ist und habe den Topf wegen seiner Eigenart immer bewundert. Kann sein, dass der Topf schlichtweg Risse hatte, die mit der Zeit durch das Wasser und ...???.. gefüllt wurden
Ich würde sagen 'bingo', der Topf ist ein ganz normaler Übertopf und hat eine Glasur, die für Hydrokultur nicht geeignet ist. Die Glasur hat hauchfeine Risse, durch die die salzige Nährlösung nach außen diffundiert, das Wasser verdunstet, zurückbleiben die Salze.
Zitat geschrieben von Pauli
Gegossen habe ich die Palme ein Mal die Woche bis die Wasserstandanzeige ca in der Mitte war. Falls die Anzeige sich nicht bewegt hat, habe ich ein bisschen dagegen geklopft, so dass ich mir sicher bin, dass die Anzeige den Wasserstand angezeigt hat.
Auch bei Hydrokulturen ist es am besten, wenn man nicht in einem festen Rhythmus giesst, optimal ist, man wartet, bis der Wasserstand ganz abgesunken ist und giesst dann wieder bis zur Mitte des Wasserstandsanzeigers auf. Gut war aber auf jeden Fall, dass du nicht bis zur oberen Markierung gegossen hast. Das mit dem Klopfen hast du super gemacht, besser wäre es nicht möglich gewesen. Das einzige was ich mir da noch als Problem vorstellen könnte, wäre dass der Wasserstandsanzeiger nicht ganz bis auf den Gefäßboden reicht. Damit wäre dann natürlich ein zu hoher Wasserstand im Gefäß verblieben.
Zitat geschrieben von Pauli
Beim Gießen habe ich das Leitungswasser benutzt und die Wasserhärte ist "weich" .
Bei Erdkultur ist es ja ganz wichtig, dass man weiches Wasser benutzt, bei Hydrokulturen kommt es darauf an, welchen Dünger man benutzt. Verwendet man einen Ionentauscher, muss man entweder mittelhartes bis hartes Wasser haben, oder man muss den speziellen Ionentauscher für weiches Wasser nehmen. Weiterhin kann man für Hydrokultur spezielle Flüssigdünger nehmen.
Zitat geschrieben von Pauli
Den Dünger habe ich immer jede dritte Woche nach der Bedienungsanleitung reingemacht.
Nicht geeignet für Hydrokulturen sind normale Zimmerpflanzendünger. Ich kann zwar das Kleingedruckte auf der Substral-Flasche nicht lesen, würde aber mal davon ausgehen, dass dieser Dünger für Hydrokultur nicht geeignet ist - auf gar keinen Fall in der normalen Dosierung. Hydrokultur ist ein sogenanntes ungepuffertes System, da kann es sehr schnell zu Schäden kommen, wenn einzelne Nährstoffe in zu hoher Konzentration vorliegen.
Zitat geschrieben von Pauli
Ich muss jedoch zugeben, dass ich die Blätter der Palme nie besprüht habe.
Vielleicht bringt es Dich bei der "Analyse" weiter.
Sicherlich freut sich die Palme wenn sie regelmäßig eingenebelt wird, ich denke aber nicht, dass fehlende Luftfeuchtigkeit die Hauptursache für das Trauern der Kentia-Palme ist. Vielmehr gehe ich von Wurzelproblemen aus. Für die nächste Zeit wäre aber Sprühen mit Sicherheit von Vorteil, weil die Pflanze damit zum Teil den fehlenden Wassernachschub über die Wurzeln ausgleichen kann.
So, was kannst du tun, um deiner Palme zu helfen?
Auch ich würde auf jeden Fall umtopfen / neu eintopfen, damit du den zweifelhaften Übertopf loswerden kannst. Wichtig wäre dabei auch gleich auf eine passende Kombination aus Kulturtopf und Übertopf zu achten. Töpfe für Hydrokultur gibt es in genormten Größen. Wenn man also lauter echte Hydrokultur-Teile nimmt, dann sollte auch alles zusammenpassen. Die Angaben an den Töpfen bestehen immer aus Durchmesser / Höhe. Als Normhöhen gibt es z.B. 19 cm, 12 cm, 9 cm - die Wasserstandsanzeiger haben dann ebenfalls diese Größenbezeichnung.
Wie hoch ist denn der jetzige Topf? Welchen Durchmesser hat der Übertopf, bzw. welchen der Innentopf.
Palmen haben meist Pfahlwurzeln, insofern wäre es vermutlich kein Fehler, auf die 19er Normhöhe zu gehen. Topfdurchmesser könnte vielleicht mit 18 cm gut hinkommen - die Bezeichnung am Topf wäre dann 18/19.
Bei dieser Topfgröße verwendet man dann den gröbsten Blähton (8/16 mm).
Schau dir beim Umtopfen auch die Wurzeln an, alles was braun/matschig ist sollte man wegschneiden. Die Palme so reinsetzen, dass sie wieder auf die alte Höhe (von oben her) kommt - macht nichts, wenn die Wurzeln dann erst mal nicht ganz nach unten reichen. Den Blähton locker reinschütten,
nicht andrücken! - evtl. etwas rütteln, damit die Kugeln runterrutschen. Dann würde ich nochmal ordentlich mit Wasser alles abspülen, bevor du den Innentopf samt Palme in den Übertopf reinsetzt. Die nächste Zeit nur Wasser nachfüllen - um's Düngen machen wir uns erst einen Kopf, wenn es der Palme wieder besser geht.
Viel Erfolg!
Lieben Gruß
orlaya