Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

 
Azubi
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Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 00:43 Uhr  ·  #1
Hallo

2 Dinge bewegen mein Pflanzerherz derzeit

1. ich möchte aus den heruntergefallenen Zapfen einer Mittelmeerzypresse den Samen um ihn auszupflanzen.
Dazu wüsste ich gerne alles worauf ich achten muß. Geht das mit jedem Zapfen, muß es ein bestimmter Monat sein, soll der Zapfen besser noch grün oder schon braun sein, soll oder darf er schon gefallen sein, oder ist es besser wenn man ihn vom Baum abmacht und dann trocknet etc

2. Denn neulich habe ich einen Ausflug für eine Bekannte gemacht zu einem Kloster
hier in Kreta. Kloster haben nicht selten riesenGroße Bäume im Vorhof, mindestens 500 Jahre alt oder so, und später gab mir die Bekannte einen Zapfen der aber noch grün war. Im Auto ist der binnen einer Woche braun gewesen und fing jetzt an aufzuplatzen. Da habe ich alle Samen rausgeschüttelt und in ein Tütchen ...
Die sehen aber vollkommen anders aus als z.B. die Mammutbaumsamen aus Kalifornien. Ok ist ne andere Sorte, ich weiß nicht einmal was das für eine Baum ist, aber ich denke irgendeine Zypressen- oder Cerdernsorte, theoretisch könnte es der Größe nach sogar eine Mammutbaum gewesen sein, aber ich habe noch nie gehört das es die hier gibt.
Die Samen sind also vollkommen verschieden groß und mal dreieckig wie Bucheckern, und mal anders, in jedem Fall sehe ich keine oben und unten und auch keine kleinen schwarzen Punkte?!
. Die Frage ist nun aber, ob die aus dem anfangs ganz grün gepflückten Zapfen überhaupt zum aussähen taugen und wenn ja, so wie bei Frage 1, zu welcher Jahreszeit und muß man den Samen eines Baumes der in 500 Jahren noch keinen Frost gesehen hat überhaupt stratifizieren ?

mfG
Mel
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 07:37 Uhr  ·  #2
Pearl Of Green
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 10:48 Uhr  ·  #3
hallo


ich würde mehrere aussaaten probieren, einige im topf draussen lassen, einige drinnen einsäen und einige zwei wochen in den kühlschrank legen und danach aussäen eine methode wird schon klappen

allerdings komt es drauf an wie grün der zapfen war wurde der gepflückt, oder lag der schon am boden wenn er am boden lag, könnte der samen schon reif gewesen sein
Azubi
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 14:33 Uhr  ·  #4
hallo

danke schon einmal für die Antworten - die einfache Lösung mit dem "multi-vari-Versuch" ist vermutlich die Beste ! Andererseits ist es auch eine Disziplin, nur den besten Samen zu sammeln.

Dabei hätte ich noch ein paar mehr Fragen gehabt, z.B. ist es besser einen 20 Jahre alten oder einen 200 Jahre alten als Samengeber zu nehmen. Oder da gibt es welche ( oder einen?) der so voll hängt mit Zapfen das er schon nicht mehr soo schön aussieht, ist das nun eine Erbanlage oder nur ein "Fruchtbarkeit-Signal"

Ich wohne hier im Süden von Kreta. Zypressen stehen an allen Ecken. Trotzdem gibt es zur Zeit interessanter Weise in den Gärtnereien nur diese hellgrünen "Zitronen-Zypressen" (glaube die heißen so). In den Feldern oder an den Straßen sieht man aber auch viele von den "schwarzen" und man sieht denen schon im Kindesalter an welche Form die bekommen werden, das heißt, ob sie Kerzenförmig sind oder anders. In einer Gärtnerei sagte man mir, das die sogar vom selben Baumsamen gelegentlich andere Formen bekommen und man da nicht drinsteckt ?!
Ich hatte so ein Gefühl als wäre das eine blöde Ausrede wegen Mangel gewesen.

Ich werde aber in den nächsten Tagen noch ein paar Fotos machen und zeigen was es da für Unterschiede oder Befalle? gibt.

Ich glaube mal eine Gerücht über die Genetik dieser Bäume gehört zu haben, ist aber zu vage um es jetzt zu zitieren, außerdem gibt es ja sichtbar "richtige" Babybäume zu sehen

Nochmal bitte zur Stratifizierung. Ich habe mich gefragt ob man einem Samen von einem 200 Jahre alten Baum der noch nie im Leben Frost gesehen hat überhaupt Frost vorspielen muß, wenn er dann wieder in dem selben Land ohne Frost gesäht werden soll ? In Deutschland kann man ihn ja in den Kühlschrank legen ?!
Mel
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 14:36 Uhr  ·  #5
Dass die aus Samen nicht immer "sortenecht" sind kann wirklich passieren, kommt auch drauf an, von "wem" die bestäubt werden....ich würde die einfach aussäen!

Ohne Kälte!
Azubi
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 14:51 Uhr  ·  #6
im nachfolgenden ein paar Bilder der Zapfen, die alle von heute morgen und aus der gleichen Baumgruppe stammen. Die Zapfen wenn sie auf der Erde liegen sind fast immer ganz aufgeplatzt und leer.

Selbst die halbaufgeplatzten ( Nr 4 ) und halb entleerten hängen noch auf den Bäumen und sind teilweise richtig schwer abzu"reißen"

Die grünen Zapfen ( Nr 1 ) sind wie der des oben benannten anderen Baums (Bild folgt) der in der Autohitze binnen einer Woche auch braun und aufgeplatzt ist, und den hellbraunen Samen im Tütchen abgibt

Der dunkelbraune ( Nr 7 ) hingegen, aus den aufgeplatzten Zypressenzapfen von heute gefallen, sieht imho sehr "keimfreudig" aus und erscheint mir am Besten ?!?
Die Bäume ( Bild wird folgen) schätze ich auf über hundert Jahre und sie haben keinen unschönen Christbaumbehang an Zapfen, aber schon viele

logischer Weise kommt man bei diesen alten Bäumen nur ganz unten an die Zapfen .....wenn sie runterfallen sind sie wie gesagt fast immer schon volkommen entleert













Mel
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 14:57 Uhr  ·  #7
Mensch..Geistesblitz!

Vielleicht brauchen die einmal ein schönes, warmes Bad bevor die keimen wollen!? Bei vielen wärmebedürftigen Pflanzen ist das so...könnte man doch mal versuchen
Azubi
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 18:13 Uhr  ·  #8
pk - sowas Ähnliches hatte ich heute Nachmittag auch nochmal.

Ich war noch mal mit der Kamera bei den Bäumen ....(die Zapfen stammen alle von dieser Gruppe auf einem Friedhof - weil die alle so schön symetrich sind )





Azubi
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Re: Vom Nadelbaumzapfen zum Samen und Stratifizierung

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Gepostet: 20.09.2007 - 18:26 Uhr  ·  #9
...und da wurde mir plötzlich klar, das da Zapfen von mehreren, also mindstens zwei Jahren auf den Bäumen hängen.

Die geöffneten aus dem Vorjahr und fast alle leer, außerdem zieht da gerne so eine rosa Seidenspinne ein, und die grünen noch nicht ganz reif

Einer der Bäume der rein äußerlich ganz sicher ein Bruder oder Schwester ist hat jedoch ganz andere und kleinere Zapfen. Im Original Gruppenbild oben die Nummer 5 Da würde mich ja jetzt sehr interessieren ob das nun Art- Geschlecht- oder Krankheitbedingt ist








In einer der ebay Auktionen zum Mammutbaumsamen wurde damit geworben , das die Samen von 2007 seien ?!

Die dunkelbraunen Samen vom Bild weiter oben müssen also vom Vorjahr stammen, sehen aber wie gesagt Keimfreudig aus, weil man an einem Ende schon so eine Art weißen Keim sieht ?

Nun ich werde mal abwarten wann die diesjährigen grünen Zapfen auf den Bäumen braun werden bzw automatisch aufplatzen und davon in jedem Fall ernten ....und dann wieder berichten

Irgendwelche Kommentare zu den bereits gemachten Aussagen und Fragen sind natürlich herzlich willkommen

mfG
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Mammutbaum Anzucht

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Gepostet: 01.12.2007 - 14:19 Uhr  ·  #10
Hier ein paar Erfahrungen von mir:

Bei der Anzucht aus Samen empfielt es sich, diese vor der Aussaat zu wässern. Ruhig ein paar Tage. Ihr werdet´s am Erfolg sehen. Sie keimen schneller und mehr Samen kommen.

Nach der Aussaat ein Klarsicht-Hütchen drüber, ist gaaaanz wichtig. Damit die Erde schön feucht bleibt und keine krassen Temperaturschwankungen auftreten.

Nach dem Keimen Hütchen drauflassen. Das schützt den Keimling vor dem sicheren Tod. Ich hatte das zuerst nicht gemacht--->alle Keimlinge nach und nach abgestorben.
Dran denken das Pflänzchen ab und an zu Lüften, wegen zu hoher Feuchtigkeit--->Schimmel und Fäulnis drohen.
Das Hütchen nicht zu früh wegmachen, das vertragen die kleinen Bäumchen auch nicht. Mir ist eines mit schon 9cm Höhe und recht kräftigem Wuchs gestorben, wo ich dachte er ist nun raus aus dem Gröbsten.

Viel Erfgolg, Roger
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Der Merkzettel für die Anzucht, vom Verkäfer mitgeschickt.
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Die Samen des Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum).
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Zypresse aus Samen ziehen.

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Gepostet: 01.12.2007 - 14:33 Uhr  ·  #11
Hallo, ich hatte guten Erfolg bei der Anzucht von Sumpfzypressen, hab mich einfach an die Anleitung des Verkäufers gehalten. Wichtig ist auch hier wieder das Wässern der Samen.
Ansonsten zu beachten: Nach dem Keimen mgl. früh in einzelne Töpfe setzen, sie bilden nämlich sehr schnell eine große Pfahlwurzel. Denn auf Verletzungen an selbiger reaiert die Pflanze sehr empfindlich, meist exitus.
Und nicht wie ich das Gießen vergessen!

Viel Erfolg, Roger
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Samen der Sumfzypresse (Taxidium distichum). Unterschiede im Aussehen - kommen nie alle gleichzeitig.
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Der "Waschzettel" - vom Verkäufer mitgeschickt.
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Samen & Anzucht & Vermehrung

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Vermehrung, Anzucht und Aufzucht von Pflanzen...
Vermehrungsarten (wie kann ich eine Pflanze vermehren), Saatgut (in welcher Erde, wie zur Keimung bringen, Samen ernten), Aussaat (wann aussäen, Temperatur zum Keimen, wie viel Licht und Luftfeuchtigkeit, welches Wasser und wie oft gießen), Pikieren (wann teilen, Wurzeln trennen und vereinzeln, wie und wann umpflanzen), Stecklinge (wann schneiden und wie anschneiden), Anzucht (welches Substrat, im Gewächshaus oder Freiland), Düngen von jungen Pflanzen, Blüte und Frucht (wann kommt das erste Blatt, die erste Blüte oder Früchte).

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