Passiflora vitifolia - Passionsblume - Passifloraceae

 
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Passiflora vitifolia

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Gepostet: 27.04.2007 - 16:32 Uhr  ·  #1
Passiflora vitifolia

P. vitifolia schätze ich wegen ihrer wunderschönen, leuchtendroten Blüten.
Sie stammt aus Gebieten Venezuelas, Nicaraguas und Peru- aber auch in Nicaragua und Kolumbien ist sie beheimatet. In Gebieten der westindischen Inseln soll sie zudem auf Plantagen wegen ihrer eßbaren Früchte kultiviert werden.

P. vitifolia hat eine Blattform, die an wilden Wein erinnert. Die Blätter sowie der Stamm sind mit winzigkleinen braunen Häärchen bedeckt, wie eine Filzschicht. Auch an der Frucht , die in ihrem Aussehen an eine Miniaturmelone erinnert, kann man eine weiche Flaumschicht erspüren.

P. vitifolia ist eine sehr wüchsige Art, die - im Gegensatz zu anderen Vertreterinnen der Untergattung Coccinea- auch gut im Freiland gezogen werden kann. Zum Überwintern benötigt sie allerdings Temperaturen um ca. 10° C. Der beste Standort war nach meiner Erfahrung ein Fenstertür zur Südseite. Im kühleren Blumenzimmer ist sie den Winter davor fast gestorben....
Sie sollte im Winter nicht zu sehr gegossen werden, da sie schnell absterben könnte, wenn es im Winter zu feucht an ihren Füßen ist. Dadurch hab ich sie auch einmal fast umgebracht. Besser so lang mit dem Gießen warten, bis der Topf ganz leicht ist.
Wer ein Gewächshaus oder einen Wintergarten hat, kann sie aber auch dort kultivieren, allerdings muß dann auch häufiger gesprüht werden, bzgl. Luftfeuchtigkeit. Dort wird sie auch schon ab dem Frühjahr Knospen ansetzen, was bei der Freilandkultur erst ab Juli zu erwarten ist...

P. vitifolia besitzt sehr viele Nektardrüsen an den Blattstielen, aus denen gut sichtbare Nektartropfen austreten und an denen sich- zumindest bei mir im Garten - die Ameisen laben.
Die Blüte kann einen Durchmesser von gut 20 cm erreichen, welcher aber nicht so sehr optisch ins Auge fällt, da sich Kron- und Kelchblätter vollständig nach zurücklegen.
Zum Fruchtansatz kommt es nur durch Fremdbestäubung, ein bekannter Hybride wäre hier P. Michael. (P. vitifolia x P. caerulea)

Wie in ihrer Heimat sollte man P. vitifolia im Sommer einen sonnigen, warmen Platz geben.
Neben üblicher Düngegaben empfielt sich noch zusätzlich Eisendünger- der unterschützt die Rotfärbung der Blüten.
Bezüglich der üblichen Passischädlinge kann ich nach meiner Erfahrung sagen, dass P. vitifolia sehr unbeliebt unter den Viechern zu sein scheint... weder Spinnmilben noch Schildläuse oder Wollläuse konnte ich in den drei Jahren, wo ich sie nun besitze, auf ihr entdecken.

Ich hoffe,ich hab euch etwas neugierig gemacht und dass der/die eine oder andere demnächst stolzer Besitzer einer P. vitifolia sein wird.
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Re: Passiflora vitifolia - Passionsblume - Passifloraceae

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Gepostet: 28.04.2007 - 23:29 Uhr  ·  #2
So, nun hab ich für die, die sie nicht kennen, auch ein Photo, zwar nicht von meiner vitifolia - aber die BoGa Essen blühte heute:
Essen, Börse 04. 2007 002.jpg
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Mel
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Passiflora vitifolia - Passionsblume - Passifloraceae

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Gepostet: 10.08.2007 - 08:22 Uhr  ·  #3
Passiflora vitifolia - Passionsblume

Der botanische Name "vitifolia" bedeutet "weinblättrig". Und tatsächlich sieht das mit einem feinen, bräunlichen Flaum überzogene Laub auf den ersten Blick nicht nach Passionsblume aus. Und noch etwas macht diese Art zu etwas Besonderem: Ihr Blütenfarbe ist leuchtend rot. Obwohl die meisten anderen, rotblühenden Passionsblumen nur unter Glas zufriedenstellende Blühergebnisse bringen, ist die vergleichsweise schwachwüchsige Passiflora vitifolia sowohl als Wintergartenpflanze als auch fürs Freiland bestens geeignet. Hier präsentiert sie im Hoch- und Spätsommer an sonnigen, warmen, windgeschützten Plätzen ihre gut handbreiten, 10-blättrigen, feuerroten Blütenteller, deren kurzer, doppelreihiger Strahlenkranz innen weiß und außen rot ist, während Stempel und Staubgefäße auffällig weit herausragen.

Info: farbstarke & große Blüten, attraktive Kletterpflanze
Verwendung: ab Mai draußen auf Balkon & Terrasse mit Überwinterung im Haus; ganzjährig in beheizbaren Wintergärten oder lichtreichen Wohnräumen

Pflegeanleitung:

Blüte: (Früh-)Sommer bis Herbst, im Wintergarten je nach Sorte bis in den Winter hinein; in diversen Farbsorten

Früchte: Maracuja/Grenadilla, mit violetter oder orangefarbener Schale, Samen mit aromatischem Fruchtfleisch umhüllt; Fruchtgröße je nach Art oder Sorte 2-10 cm lang

Wuchsform: Kletterpflanze (Ranker)

Höhe: 0,5-4 m.

Familie: Passifloraceae - Passionsblumengewächse.

Herkunft/Klimazone: Südamerika, Zone 7/10-12.

Standort im Sommer: Sonne fördert die Blüte. Es darf jedoch keine Hitze deutlich über 40 °C aufkommen. Sonst stellen Passionsblumen Wachstum und Blütenentwicklung ein. Die Blüte verschiebt sich auf die kühleren Spätsommer-/Herbstmonate.

Standort im Winter: Hell bei je nach Art/Sorte 5 bis 15 °C (+/- 5 °C). Wichtiger als die Lufttemperatur ist eine nicht unter den Minimalwert sinkende Bodentemperatur. Denn aus gesunden Wurzeln können Passionsblumen auch bei Schädigung der oberirdischen Triebe im Frühjahr sicher wieder austreiben. Je nach Wärme- und Lichtangebot bleibt ein Teil des Laubs erhalten oder wird zur Gänze abgeworfen. Neuaustrieb ab März/April.

Pflege im Sommer: Erde stets feucht halten. Starke oder vermehrte, kurze Trockenheit führt zu Blattverlusten. Der mäßige bis hohe Nährstoffbedarf wird gedeckt durch wöchentliche Gaben flüssigen Volldüngers von März/April bis September/Oktober oder alternativ ab März mit Langzeitdünger, der Mitte bis Ende Juni aufgefrischt wird (Nachdüngung).

Pflege im Winter:
Gleichmäßige Bodenfeuchte beibehalten, aber hinsichtlich Menge und Häufigkeit auf die sinkende Blattmasse und Aktivität reagieren. Staunässe vermeiden, um Wurzelfäulnis vorzubeugen.

Schnitt: Zu lang geratene Triebe, die an den Kletterhilfen keinen Platz mehr haben, können von April bis Juni sofort eingekürzt werden. Ein kräftiger Rückschnit auf 20-30 cm Trieblänge im Spätwinter ist unproblematisch: Passionsblumen regenerieren rasch.

Substrat: Da gesunde Passionsblumen ihre Töpfe rasch durchwurzeln, ist jährlich im März ein leicht größeres Gefäß ratsam. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde verwenden, die durch grobkörnige Anteile (z.B. Lavagrus, Blähton, Kies) locker und luftig bleibt. Torfanteile sind tolerabel, solange für eine stets Wasserversorgung gesorgt wird (Torf schrumpft bei Trockenheit sehr stark und kann Wurzeln abreißen; die Wiederbenetzung mit Wasser ist erschwert).

Gesundheit:
Bei zu heißen Standorten (siehe "Standort im Sommer") werden gestresste Passionsblumen ein leichtes Opfer für Spinnmilben. Diese Spinnentiere sind nur mit Pflanzenschutzmitteln, die zu den Akariziden zählen, nachhaltig zu behandeln. Mittel "gegen saugende und beißende Insekten" sind meist wirkungslos.

Verwendung:
Im Sommer auf Balkon & Terrasse mit hellem Winterquartier im Haus; ganzjährig in beheizbaren Wintergärten oder Wohnräumen mit großen Fensterfronten.

Kurzbrief:

Familie: Passifloraceae - Passionsblumengew.
Herkunft: Südamerika
Zone: 10-12
Temperaturminimum: 0 °C
Überwinterung: 15 (±5)°C, hell
Blüte: Sommer bis Herbst, rot-weiß
Früchte: Passionsfrucht, mittelgroß
Wuchsform: Kletterpflanze (Ranker)
Höhe: gemäß Kletterhilfe (1-3 m)
Standort: sonnig-halbschattig, kein Hitzestau

Mit freundlicher Unterstützung durch ©www.flora-toskana.de
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