Jubaea chilensis - Chilenische Honig-Palme

 
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Jubaea chilensis - Chilenische Honig-Palme

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Gepostet: 02.08.2007 - 15:28 Uhr  ·  #1
Jubaea chilensis - Chilenische Honig-Palme

In ihrer chilenischen Heimat wächst die Honigpalme (Jubaea chilensis) zu dickstämmigen Fiederpalmen mit bis zu 1 m Stammdicke in den Küstengebirgen bis in 2000 m Höhe hinauf. Das erklärt ihre Kältetoleranz: -10°C sind für sie kein Problem, sogar -15°C werden vertragen, solange das Herz der Palme trocken bleibt. Honigpalmen sind in ihrer Heimat Chile bereits selten geworden, da man sie lange Zeit wegen ihres süßen Stammsafts gerodet hat, der über viele Jahre aus dem kronenlosen Stamm austritt. Er wird als Süßungsmittel verwendet oder zu Palmenwein vergoren. Daher kommt auch der Zweitname "Chilenische Wein-Palme". Im Gegenzug wird die fiederblättrige Palme in gemäßigten Klimaten Norditaliens, Englands, der Schweiz und hierzulande wegen ihrer Kältetoleranz und Eignung als Garten-Dauergast immer beliebter. Honigpalmen wachsen jedoch in jungen Jahren extrem langsam und bringen in Kübelkultur unter hiesigen Klimabedingungen nur ein bis drei Blattwedel pro Jahr aus ihren zunächst rund-knolligen Stämmen hervor. Erst, wenn die Stammbildung einsetzt, beschleunigt sich das Wachstum. Fruchtende Honigpalmen bieten eine weitere Delikatesse: Das weißfleischige Mark der Samen schmeckt nach Kokosnuss und ist als Knabberei z. B. in den USA beliebt. Wer Honigpalmen im Garten auspflanzen möchte, braucht einen überdachten Platz zum Schutz der Kronen vor Nässe und sehr durchlässige, sandige Erde. Das Einhüllen der Wedel in Vliese oder Bastmatten (niemals Plastikfolien!), hat sich nur bedingt bewährt, da die Blätter unter Lichtmangel und Pilzbefall mangels Belüftung leiden können. Deshalb ist ein an den Seiten offener, überdachter Platz besser, zumal Honigpalmen nur sehr langsam an Höhe zulegen.

Info: robuste, frostverträgliche Fiederpalmen mit eleganten Fiederwedel; pflegeleicht

Blüte: cremefarben

Früchte: gelbe Beeren

Wuchsform: ein- und dickstämmige Fiederpalmen

Höhe: sehr langsamwüchsig

Familie: Arecaceae

Pflegeanleitung:

Herkunft/Klimazone: Süd-Amerika (Chile), Zone 8-11.

Standort im Sommer: Vollsonnig bis sonnig. Honigpalmen beim Ausräumen im Frühjahr nicht sofort vollsonnig stellen, da sie nach den lichtarmen Wintermonaten keine UV-Strahlung gewöhnt sind und die Blätter "verbrennen" könnten - sichtbar an braunen, unregelmäßige Flecken. Gewöhnen Sie die Palmen etwa 10 Tage an beschatteten Plätzen ein, bevor sie an ihren endgültigen Standort kommen.

Standort im Winter: Hell bei 5 °C (+/- . Kurzzeitiges Temperaturminimum -10 °C.

Pflege im Sommer: Gießen Sie Honigpalmen bei jedem Durchgang durchdringend, damit die Töpfe bis zum Grund nass werden. Dann aber wartet man ab, bis die Erde wieder vollständig abgetrocknet ist. Das kann in heißen Sommerwochen bereits ein bis drei Tage später, in den Übergangsjahreszeiten erst nach Wochen der Fall sein. Die Gießmenge und der Gießrhythmus schwanken sehr stark mit der Topf- und Pflanzengröße, ist aber aufgrund des langsamen Wachstums ohnehin sehr gering. Geben Sie von April bis September ein Mal im Monat Volldünger (flüssig, wasserlösliche Pulver, Stäbchen u.ä.) oder stickstoffbetonten Dünger für Grünpflanzen mit ins Gießwasser. Alternativ streut man im April und Juni Langzeitdünger, jedoch ist hierbei aufgrund der kompakten Durchwurzelung der Töpfe nicht immer eine Gleichverteilung der Nährstoffe garantiert.

Pflege im Winter: Für Honigpalmen auch im Winter den Wechsel aus feucht und trocknen beibehalten, aber die Gießabstände erhöhen, da das Substrat vor allem bei kühlen Winterquartieren sehr langsam abtrocknet.

Schnitt: Kappen Sie bei Palmen niemals die Spitze, da hier der einzige Vegetationspunkt sitzt. Schneiden Sie braune Blätter möglichst erst dann ab, wenn sie ganz eingetrocknet sind und die Pflanzen somit alle Reservestoffe aus den Wedeln abgezogen haben. Es sollte stets ein Stück des Blattstiels stehen bleiben, damit die Stämme dick und gleichmäßig aussehen.

Substrat: Honigpalmen schätzen grobkörnige, z. B. mit Lavagrus, Blähtonbruch oder Kies durchmischte Erde, die zugleich etwas Lehm und Humus enthält. Reiner Torf ist völlig ungeeignet, ebenso reine Humuserde, die in Kürze zersetzt und sackt. Verwenden Sie für Palmen möglichst hohe Töpfe, da Palmenwurzeln in die Tiefe streben und sich sonst rasch aus ihren Gefäßen "hochdrücken".

Gesundheit: Bei wiederholtem Ausdörren der Erde über lange Zeit Befall mit Spinnmilben möglich, ebenso im Winter bei trockener Heizungsluft. Vorbeugend hilft bei einem Dauerplatz unter Glas ein regelmäßiges Besprühen oder Überbrausen der Blätter. Im Winter sind Schild- oder Wollläuse möglich, die sich abwischen oder mit einer Spiritus-Schmierseifen-Lösung abwehren lassen (1 Liter Wasser + 20 ml Brennspiritus + 20 ml Schmierseife).

Verwendung:
Von April bis Oktober im Freien (Balkon/Terrasse/Garten) mit Überwinterung im Haus; ganzjährig in unbeheizten oder beheizten Wintergärten, Wohn- oder Büroräumen; ausgepflanzt im Garten

Kurzbrief:


Familie: Arecaceae
Herkunft: Süd-Amerika (Chile)
Zone: 8-11
Temperaturminimum: -10 °C
Überwinterung: 5 (±8)°C, hell
Blüte: cremefarben
Früchte: gelbe Beeren
Wuchsform: Palme
Höhe: sehr langsamwüchsig
Standort: sonnig

Mit freundlicher Unterstützung durch ©www.flora-toskana.de
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