Rhododendren und Farne kombinieren

 
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Rhododendren und Farne kombinieren

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Gepostet: 26.07.2007 - 07:24 Uhr  ·  #1
Rhododendren und Farne
Kontrastreiche Partner


Blütenpracht und Blättervielfalt
Im Frühjahr entfachen Rhododendren mit ihrer üppigen Blütenpracht ein wahres Feuerwerk der Farben. Die Palette reicht von Schneeweiß über Gelb, Lachsorange und Rosa bis hin zu den unterschiedlichsten Rot- und Violetttönen. Auch das immergrüne, ganzjährig schmückende Blattwerk ist abwechslungsreich: Die Blätter einiger Ball-Rhododendren (Rhododendron yakushimanum-Sorten) zum Beispiel sind auf der Unterseite braun-pelzig behaart, und die Glocken-Rhododendren (Rhododendron williamsianum-Sorten) besitzen typische, rundlich-ovale Blätter. Am bekanntesten sind die Großblumigen Rhododendren, die je nach Sorte zwei bis fünf Meter hoch werden. Sie haben kräftige, ledrige Blätter, die bei einigen Sorten auffallend gewölbt oder an den Rändern deutlich gedreht sind, bei manchen liegen die Blattadern auch vertieft und bilden dadurch ein reizvolles Muster.

Filigrane Kunstwerke in Grün
Rhododendren gedeihen gut im lichten Schatten, zum Beispiel unter hohen Bäumen. Sie benötigen einen lockeren, humosen und ausreichend feuchten Boden ohne Staunässe. Dies entspricht am ehesten den natürlichen Standortbedingungen in den Wäldern Nordamerikas und Asiens, wo diese immergrünen Sträucher gemeinsam mit Stauden und anderen kleinen Gehölzen zum Unterwuchs gehören. Schöne Partner mit ähnlichen Ansprüchen sind Farne, die mit ihrem zarten Blattwerk in den unterschiedlichsten Grüntönen an lichtarmen Standorten stimmungsvolle Gartenbilder entstehen lassen. Farne faszinieren mit der Vielfalt ihrer Blattformen: Das Spektrum reicht von ganzrandigen Blättern wie beim Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) über die tief gefiederten Wedel des Tüpfelfarns (Polypodium vulgare) bis hin zu den wie ziselierte kleine Kunstwerke wirkenden Blättchen des Frauenfarns (Athyrium filix-femina). Mit ihren einfachen, zumeist dunkelgrünen Blättern bilden die Großblumigen Rhododendren einen kontrastreichen Hintergrund, vor dem die filigranen Blätter der Farne ausgezeichnet zur Geltung kommen.

Farne als Spiegel der Jahreszeit
Farne haben je nach Jahreszeit ganz unterschiedliche Gesichter: Besonders auffallend sind sie im Frühjahr, wenn sie ihre Blattwedel entrollen, und im Herbst, wenn sich die Blätter einiger Sorten kupferfarben bis gelbbraun färben. Zusammen mit anderen Stauden, die ein interessantes Blattwerk besitzen und nur geringe Lichtbedürfnisse haben, entstehen Gärten, deren Reiz in der Formenvielfalt liegt. Dazu gehören unter anderem Salomonssiegel (Polygonatum), Akelei (Aquilegia) und Schaumblüte (Tiarella cordifolia). Ein solcher Garten in den verschiedensten Grüntönen, im Schutz hoher Bäume oder alter Mauern, strahlt eine besondere Atmosphäre aus. Wie bei einem Spaziergang im Wald kann man hier die Gedanken schweifen lassen und zur Ruhe kommen. Einmal im Jahr durchläuft dieser Garten jedoch eine beeindruckende Metamorphose und legt sein Festkleid an: Wenn sich im Mai die Rhododendren mit ihren großen, weithin sichtbaren Blüten schmücken, scheint er wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht.

Pflegetipps zu Rhododendren und Farnen

Am besten lichter Schatten
Für eine gute Entwicklung brauchen Rhododendren einen humusreichen, kalkfreien Boden. Durch Zugabe von organischen Materialien wie Humus oder spezieller Rhododendron-Erde lässt sich der Boden, wenn nötig, verbessern. Neuerdings sind auch Rhododendron-Sorten erhältlich, die auf kalktolerante Unterlagen veredelt wurden. Lassen Sie sich dazu durch den Facheinzelhandel beraten. Wichtig für Rhododendren: Ein Standort, an dem sie vor austrocknendem Wind und der heißen Mittagssonne geschützt sind. Am besten ist lichter Schatten. Tiefer Schatten wirkt sich ungünstig auf die Blütenbildung aus.

Feucht, aber nicht nass
Rhododendren haben sehr feine Wurzeln, die durch Staunässe und den dadurch fehlenden Sauerstoff geschädigt werden. Der Boden muss deshalb überschüssiges Wasser gut ableiten, er sollte aber ständig feucht bleiben. Mulchen mit Kompost ist ideal. Es schützt die oberflächennah verlaufenden Wurzeln und hält gleichzeitig die Feuchtigkeit länger im Boden. Weil Rhododendren Flachwurzler sind, sollte im Wurzelbereich nicht gegraben oder gehackt werden. Wichtig ist auch, dass sie nicht zu tief gepflanzt werden, denn dann wird die Entwicklung der Wurzeln durch Luftmangel behindert. Rhododendren dürfen deswegen nur wenige Zentimeter tiefer gepflanzt werden als sie in der Baumschule gestanden haben.

Windgeschützter Standort
Farne benötigen ebenfalls einen feuchten, humusreichen Boden und einen windgeschützten Standort. Sie gedeihen gut im Halbschatten, einige Arten vertragen auch vollen Schatten.
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Die filigranen, hellen Farnwedel bilden einen malerischen Kontrast zu den dunkelgrünen, kräftigen Blättern der Rhododendren. Weil sie ähnliche Standortansprüche haben, können diese vom Erscheinungsbild her so unterschiedlichen Pflanzen gut miteinander kom
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