Schmetterlingspflanzen, Goldrute - Buddleja - Indianernessel

 
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Schmetterlingspflanzen, Goldrute - Buddleja - Indianernessel

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Gepostet: 21.07.2007 - 16:14 Uhr  ·  #1
Goldrute & Co.
Schmetterlingspflanzen für den Sommergarten


?Lockvögel? für Schmetterlinge
Was gibt es Schöneres, als einen sonnigen, warmen Spätsommernachmittag im Garten oder auf der Terrasse zu verbringen? Bei solchem Wetter kann man mit etwas Glück wie einst in Kindertagen Schmetterlinge beobachten und dabei die Zeit vergessen. Damit das prachtvolle Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs auch wirklich den Weg in den Garten finden, empfehlen sich bestimmte Pflanzen als ?Lockvogel?. Duft und kräftige Farben machen sie zu wahren Schmetterlingsmagneten. Zu ihnen gehört der Sommerflieder (Buddleja davidii-Sorten), zu Recht auch Schmetterlingsstrauch genannt. Er wird etwa 2 bis 3 m hoch und schmückt sich ab Juli mit auffallenden, bis zu 50 cm langen Rispen, die dicht an dicht mit unzähligen kleinen, duftenden Blüten besetzt sind. Ihr Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu dunklem Violett. Mit seiner langen und späten Blütezeit bis in den Oktober hinein ist dieser Zierstrauch eine besonders wertvolle Nahrungsquelle für Insekten.

Ungewöhnliche Blütenstände
Schmetterlinge sind nicht nur faszinierend zu beobachten, sie sind auch als Bestäuber wichtig. Sie besitzen lange, einrollbare Rüssel und können damit, anders als Bienen oder Hummeln, auch Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen bestäuben. Diese kleinen Wunderwerke der Natur lieben warme und windgeschützte Gartenecken. An einem solchen Standort gedeihen neben dem Sommerflieder auch zahlreiche Stauden, die auf Schmetterlinge eine große Anziehungskraft haben: Die Goldrute, botanisch Solidago, zeigt sich im Spätsommer mit leuchtend gelben Blütenrispen von ihrer schönsten Seite. Auch die aus Nordamerika stammende Indianernessel (Monarda) wird gerne von den farbenfrohen Faltern besucht. Diese etwa einen Meter hohe, zumeist rot blühende Staude verströmt einen angenehmen, aromatischen Duft. Ungewöhnlich sind ihre an Quirle erinnernden Blütenstände. Sowohl die Goldrute als auch die Indianernessel lassen sich wunderbar mit Gräsern kombinieren.

Für den kleinen Schmetterlingsgarten
Weitere in den Sommermonaten blühende Stauden, die Schmetterlinge anlocken, sind die lilarosa blühende Prachtscharte (Liatris spicata) und die blau blühende Kugeldistel (Echinops ritro). Beide Arten fallen durch ihre markanten Blütenstände aus dem Rahmen und bieten damit reizvolle gestalterische Möglichkeiten: Die zahllosen, kleinen Blüten der etwa 80 Zentimeter hohen, steif aufrecht wachsenden Prachtscharte stehen in langen, zylinderförmigen Ähren und erblühen von oben nach unten. Mit ihren intensiv lilarosafarbenen Blüten bildet sie einen eindrucksvollen Kontrast zur Goldrute und zu anderen Stauden mit gelben Blüten. Die Kugeldistel ist mit ihrer Größe von 80 bis 120 Zentimetern und den ballförmigen Blütenständen ein interessanter Blickfang im Staudenbeet. Mit Salbei (Salvia nemorosa-Sorten) und Katzenminze (Nepeta x faassenii) kommen weitere blaue Farbtöne in den Schmetterlingsgarten. Diese Stauden besitzen aromatisch duftende Blätter und eignen sich auch für Pflanzgefäße. Besonders romantische Gartenbilder entstehen, wenn man diese Schmetterlingspflanzen mit Rosen kombiniert.

Pflegetipps zu Schmetterlingspflanzen

Sommerblüher im Frühjahr schneiden
Generell gilt, dass im Sommer blühende Ziersträucher im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist im März und April. Den Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii-Sorten) sollte man für eine üppige Blütenfülle am besten jedes Jahr zurückschneiden. Er verträgt einen radikalen Rückschnitt im Frühjahr bis auf wenige Knospen über dem Boden.

Stauden möglichst nach dem Winter schneiden
Nach Möglichkeit sollten Stauden nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Grund: Das Laub bietet manchen Stauden in der kalten Jahreszeit Schutz und die Samenstände enthalten im Winter oft noch Nahrung für die heimische Vogelwelt. Außerdem genießen viele Gartenfreunde den Blick auf die vom Raureif in winterliche Skulpturen verwandelten Samenstände und Blätter. Es gibt aber einige Ausnahmen. Dazu gehört die Indianernessel (Monarda), die am besten schon Ende September bis zum Boden zurückgeschnitten wird. Die Blütezeit der Katzenminze (Nepeta x faassenii) lässt sich durch einen Rückschnitt im Juni oder Juli verlängern, weil sich dann noch ein zweiter Blütenflor bildet. Auch bei Salbei (Salvia nemorosa) empfiehlt sich ein Rückschnitt nach der Blüte, um eine erneute Blütenbildung anzuregen.
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Mit ihren leuchtend gelben Blüten ist die Goldrute ein auffallender Blickfang im Sommergarten. Diese anspruchslose Staude, die sich an sonnigen Standorten wohlfühlt, hat auf Schmetterlinge eine geradezu magnetische Wirkung.
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Re: Schmetterlingspflanzen, Goldrute - Buddleja - Indianernessel

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Gepostet: 21.07.2007 - 19:52 Uhr  ·  #2
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