Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

 
HHL
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 05.06.2020 - 19:00 Uhr  ·  #106
Hallo Indiogirl,

ich verstehe leider deinen Topfansatz nicht richtig.

Nimmst Du keinen Übertopf? Ich habe jetzt Pflanzen gekauft die sich mit Erde in einem Kunststofftopf befinden, der unten Löcher hat. Wie würdest Du jetzt vorgehen?
a) diesen Topf leeren, anschließend eine Schicht des Seramis einbringen und anschließend Pflanze und mit weiterem Seramis auffüllen.
aa) diesen Topf dann in einen Übertopf stellen, wo unten ein Stein einen Abstand zwischen dem Topf mit der Pflanze herstellt, damit zuviel Wasser sich dort absetzen und verdunsten kann?

oder

b) ???

Ich freue mich schon über deine/eure Antworten.

Viele Grüße
H
bon coeur de green
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 05.06.2020 - 21:14 Uhr  ·  #107
Hallo und herzlich willkommen,
dein Vorgehen nach a) ist schon richtig, nur würde ich vor dem Einfüllen des Seramis etwas auf die Löcher im Boden legen (Indigogirl nimmt da einen Stein), damit das Seramis nicht aus den Löchern rieselt. Dazu eignet sich auch ein Stückchen Fliegengaze oder Pflanzenvlies. Weiter dann so, wie geschrieben
Zitat
...und füllt eine Schicht Seramis hinein (ein paar Zentimeter, je nach Topfgröße). Dann setzt man den Wurzelballen der Pflanze, ruhig mit Erdresten, in die Mitte des Topfes auf die erste Schicht Seramis. An dieser Stelle sollte man, sofern vorhanden, den Seramis Gießanzeiger in die Mitte des Wurzelballens stecken. Der Gießanzeiger ist ein Plastikstab mit einem Gewebekern, der am unteren Ende offen ist, damit Wasser eindringen kann und am oberen Ende ein kleines Fenster besitzt. Der Gewebekern verändert bei Feuchtigkeit seine Farbe. Rot = trocken, Blau = nass/ feucht. Nun füllt man den Topf mit Seramis auf, bis der Wurzelballen genügend bedeckt ist und der Gießanzeiger oben herausschaut.

Den Kunststofftopf nun in einen Übertopf zu setzen ist Geschmacksache. Auf jeden Fall sollte dieser rundum etwa 1cm Luft haben, damit die Luft zirkulieren kann.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 06.06.2020 - 08:38 Uhr  ·  #108
Hallo

Wenn du den Topf vom Kauf weiterverwendest, musst du ja recht viel von der Erde entfernen, um Platz für das Seramis zu schaffen. Bei einem gut durchwurzelten Ballen macht das wenig Sinn. Da solltest du einen etwas grösseren Topf nehmen, der den Platz für die Wasserspeicherschicht bietet. Anleitung zum Topfen gibt's bei Seramis:

https://www.seramis.com/zimmer…-umtopfen/ (und wenn ich mich recht erinnere, ist sie auf der Rückseite der Packung auch drauf)

Wobei ein geschlossenes Gefäss, wie da gezeigt, meines Erachtens etwas Erfahrung (Giessmenge) benötigt, um Staunässe zu vermeiden.

LG
Vroni
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 06.06.2020 - 08:58 Uhr  ·  #109
Ich hatte auch schon bei Töpfen die Bodenlöcher mit Wurzelschutzvlies oder Edelstahl-Gaze abgedeckt, auch um zu verhindern, dass Blähtonkugeln (als Dränage verwendet) die Löcher wie ein Stöpsel verschliessen.
Doch es hatte sich ergeben, dass mit der Zeit kleine Pflanzen- und Substratteile beim Gießen runtergespült werden und Gaze oder Vlies nahezu abdichten.
Seitdem nehme ich als Dränage gebrochene Steine (Grob-Splitt) ca. 18-22 mm - denn gerundete, wie Kies, verschließen auch die Löcher sofern sie "passend liegen und oben drauf ein Stück Wurzelschutzvlies. Erst dann das Pflanzsubstrat, welches auch immer.

Seitdem muss ich mir beim Gießen oder den Freiland-Kübeln im Regen, keine Sorgen mehr machen
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 07.10.2020 - 03:53 Uhr  ·  #110
Hallöchen

Bin neu hier
Also ich muss Doktor Huh bei der Idee mit gebrochenen, groben Steinen. Ich hatte auch oft das Problem, dass mir runde Steine die Löcher verschließen, was sehr ärgelich war :/ aber echt guter Tipp!
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 19.01.2021 - 20:17 Uhr  ·  #111
Ich habe auch ein paar Pflanzen in Hydrotöpfen. Diese sind noch aus DDR-Zeiten und aus Ton. Teils glasiert. Die Pflanzen stehen in selbst gesammelten Kieselsteinen, welche gespült und mit kochendem Wasser überbrüht wurden, damit ich mir keine ungebetenen Gäste ins Haus hole. Gießanzeiger sind da keine drin. Die gab es damals scheinbar noch nicht. Ich fülle ca. einmal im Monat die Töpfe zu einem Drittel mit Wasser, bzw. dann ab März wieder mit Düngerlösung. Mit dieser Methode bin ich bisher ganz gut gefahren. Habe zur Zeit Sansevieria, Spathiphyllum, Dracaena aubryata und Hoya carnosa in Hydro und das schon seit Jahren. Also gar nicht so teuer. Der Hydrodünger ist auch recht sparsam zu verwenden.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 20.01.2021 - 10:43 Uhr  ·  #112
Ich kenne das auch so. In meiner Kindheit in der DDR haben wir für die Hydrotöpfe auch immer Kiesel gesammelt. sah sehr viel besser aus als mit Blähton
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 20.01.2021 - 18:14 Uhr  ·  #113
Genau und die Pflanzen haben darin mehr Halt, durch das Gewicht der Kieselsteine.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 24.01.2021 - 18:56 Uhr  ·  #114
Moin zusammen,

ich bin noch ganz frisch hier im Forum und habe diesen Beitag als allerersten gelesen und möchte kurz meinen Senf dazu geben.

Ich pflege und sammle Hoyas und alle stehen in Hydrokultur. Das hat den Vorteil, dass Krabbeltiere, die ihren Nachwuchs in der Erde aufziehen keine Chanse haben. Seit über zehn Jahren habe ich kein Ungeziefer mehr (weder Wolläuse, Trauermücken, Schildläuse etc.) und die Pflanzen lassen sich ganz einfach in der Badewanne abduschen. Wenn es in den Urlaub geht, dann nehme ich die Kulturtöpfe aus den Übertöpfen und stelle sie dann zu dritt oder viert in große Kunststoffschüsseln, die ich extra dafür gekauft habe, fülle Wasser auf Opt. und kann dann beruhigt locker drei Wochen verreisen.

Im letzten Sommer bin ich auf Lechuza Pon aufmerksam geworden und habe das gleich mit einigen Stecklingen ausprobiert. Das hat leider nicht geklappt, da Lechuza Pon vorgedüngt ist und das mögen Stecklinge nicht.
Dann habe ich zwei gut durchwurzelte Hydrohoyas in Pon umgepflanzt (in Hydrokulturtöpfe mit Wasserstandanzeiger) das funktioniert sehr gut. Genau wie bei normalen Hydrokulturen nur ohne Nährlösung, da vorgedüngt. Die Vordüngung im Pon soll ca. 6 Monate anhalten.

Mein Fazit: Seramis ist für meine Hoyas super für die Bewurzelung von Stecklingen, Hydrokultur werde ich auf jeden Fall weiter verwenden, denn damit bin ich superglücklich. Und Lechuza Pon unterzieht sich bei mir einer Langzeitstudie, die noch ganz am Anfang ist.

Grüße aus Hamburg
Holger
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 06.06.2021 - 14:21 Uhr  ·  #115
Moin moin, es tut sich was in diesem alten Thread.

Ich hatte irgendwann einmal ein paar schöne Hydrotöpfe im Keller gefunden und damit ein Mischsystem aus Hydro und Seramis gebastelt. Es funktioniert sehr gut und ist sehr fehlertolerant. Da überschüssiges Wasser unten aus den Hydro-Innentöpfen wieder rausläuft, kann man sehr gut die Gießmenge regulieren. Ich finde, es ist sonst schwer die richtige Menge zu treffen da man nicht genau abschätzen kann, wieviel im Seramis noch drin ist und der Durst der Pflanzen je nach Wetter und Jahreszeit ziemlich schwankt. Das ist ideal für Anfänger, man kann das aber auch als Reservoir für den Urlaub verwenden. Mal ein paar Tage nasse Füße sind kein Problem. Das wird durch die zusätzliche Belüftung der Wurzeln durch Seramis und die zwei Töpfe mehr als ausgeglichen.

Die Schlitze in den Innentöpfen werden grob mit Hydrosteinen und Heisskleber verschlossen. Eine gute Lage 8/16 Hydrosteine und eine Handvoll 4/8 bilden die Drainage, und darauf kommt dann das Seramis. Am besten geht es mit Stecklingen die nie Erde gesehen haben, z.B. Grünlilien explodieren geradezu mit der Methode. Junge Pflanzen sind sehr vital und man kann sie mit guten Chancen von der miefigen Erde befreien, ich habe das mit einem Elefantenfuß und anderen Sukkulenten gemacht. Die habe ich in dem Kakteen-Seramis mit Lava-Anteil und sie lieben es.

Als Dünger nehme ich den Mairol Hydrodünger, der ist wesentlich preiswerter als das teure Seramisprodukt. Das alkalische Leitungswasser bekommt ein winziges bisschen Zitronensäure und die geheime Zutat sind Huminsäuren, ich bin von Root-Juice sehr überzeugt. Wenn man am Topfrand entlang giesst, wachsen die Wurzeln in Richtung des Wassers und der Hauptballen der Wurzeln wird nicht zu nass. Diese Gießanzeiger habe ich nie benutzt.
Vermutlich ist das Ganze im Endeffekt dem Lechuza-System sehr ähnlich, ich finde deren Töpfe aber nicht so schön wie das Angebot im Hydrobereich und man bekommt etwas zum Basteln. Insgesamt habe ich mit diesem System nur gute Erfahrungen gemacht und kann es 100% weiter empfehlen.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.07.2021 - 10:45 Uhr  ·  #116
Ich bin also bei der Flüssigdüngerverwendung komplett flexibel sehe ich das richtig?

bezüglich deiner Aussage mit der Zitronensäure:
Ich hab das in den letzten Tagen öfter gelesen- ist die Motivation dafür den Kalk auszufällen (wenn ja wie lange lässt du das Gießwasser stehen?)
oder einfach um den ph-Wert zu senken?

Was ist da so die Dosierung? Gibts da wo Tabellen in Abhängigkeit zur Deutschen Härte?
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.07.2021 - 11:31 Uhr  ·  #117
Wasser zu "entkalken" nur dadurch, dass man es stehen lässt ist Illusion.
Kalk muss man entweder durch Säure reduzieren/ausfällen oder man kann das wasser durch entsprechende Filter jagen oder (da ist es am sichtbarsten), abkochen und damit den Kalk reduzieren. Oder man müsste den Wasserkalk über säurehalte Erden reduzieren ...

Für den Pflanzenfreund würde ich immer das Filtern oder Abkochen empfehlen.
Bei der Ausfällung mittels Säure muss man sehr viel Erfahrung besitzen und ein entsprechendes pH-Messsystem.
Die örtliche Wasserhärte kann man von seinem Stadtwerk erfahren, wobei ich in der Ausbildung erfahren durfte, dass selbst in einem Ort die Wasserhärte von Stadtteil zu Stadtteil schwanken kann!

Ich selbst habe nur noch eine Pflanze auf Hydro, nach der guten alten DDR-Methode mit abgekochten Kieselsteinen, die vom Teich übrig blieben. ;-)
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.07.2021 - 11:49 Uhr  ·  #118
Bezüglich des Entkalkens: die einzig brauchbare Methode ist Umkehrosmose. Da gibt es inzwischen auch schon erschwingliche Systeme für den Hausgebrauch, mal in der Aquarientechnik umschauen. Man hat da aber einen großen Anteil Restwasser, das aufgesalzen wurde.
Viele Pflanzen brauchen weniger entkalktes Wasser als vielmehr salzarmes Wasser. Und Ionentauscher, Säurezusatz (bei Zugabe von Säure fällt kein Kalk aus, man säuert das Wasser nur an) und ähnliche Methoden führen Salze dazu oder tauschen nur manche gegen andere aus.
Abkochen funktioniert nur begrenzt, weil dadurch nur die Carbonathärte reduziert wird. Die permanente Härte bleibt.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.07.2021 - 12:04 Uhr  ·  #119
Und was machst du mit dem übersalzenen "Restwasser" nach der Osmose, Silberfisch?


Ich habe nur die "gebräuchlichen" Verfahren aufgezählt ... Umkehrosmose scheint mir doch etwas aufwändig. ;-) Bei mir gilt daher, leben und überleben mit den vorhandenen Mitteln. O-) :lol:
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 17.07.2021 - 22:39 Uhr  ·  #120
restwasser. Wird vermutlich über die kanalisation entsorgt.#
Ansäuern= pH wert senken.

Und doch Calcium könnte man mut Phsophorsäure ausfällen. Aber Phsophate sind ja böse. ;) In Waschmittteln werden heute wohl bestimmte Zeolithe eingesetzt.
Ich bin da aauch prgmatisch. Bei mir gibts regenwasser und wenn das nicht da ist Leitungswasser( dh 23 oder so)
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