Moin,
der Effekt ist der, das alles, was an einer Forsythie bei einem Rückschnitt nach Mitte Juni nachwächst, keine Blüten mehr ansetzt. Alles was nicht abgeschnitten wird bzw. stehen bleibt, blüht im Jahr darauf natürlich trotzdem...... wenn es Blütenanlagen ausgebildet hat.
Die starken Austriebe würden ungeschnitten schon im nächsten Jahr einige Blüten bringen. Am Schönsten sind sie aber immer im zweiten Jahr, wenn sie sich zusätzlich verzweigt haben. Wenn man diese Langtriebe vor Mitte Juni einkürzt, kann der danach wachsende Neutrieb ebenfalls noch Blüten bringen, ist aber nicht mehr so reichblütig. Wenn man sie nach Mitte Juni zurückschneidet, kommt zwar auch noch ein Neutrieb, dieser wird aber im Allgemeinen keine Blüten mehr ansetzen.
Du kannst sie noch jetzt schneiden, der Pflanze an sich schadet es nicht. Nur schneidest Du damit Blütenknospen ab, die sich schon jetzt in den Blattknospen für das nächste Jahr entwickelt haben.
So ist das mit den Pflanzen, die am sogenannten zweijährigen Holz blühen. Bei diesen werden die Blütenanlagen schon im Laufe des Sommers an den im aktuellen Jahr wachsenden Trieben ausgebildet. Diese überwintern dann und treiben, nachdem durch die winterliche Kälteeinwirkung bestimmte Hormone abgebaut wurden, im Frühjahr ihre Blüten.
Auch wenn es mühsam ist, Forsythienholz kann ganz schön hart sein, würde ich sogar eher diese Langtriebe fördern und jährlich im frühen Frühjahr ein paar der älteren, knorrigen Äste tief aus der Basis herausschneiden. Sonst vergreisen die Sträucher nämlich mit der Zeit und blühen dann immer schlechter.