Nährstoffmangel an Citrus

 
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Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 19.07.2020 - 14:05 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen

Ich brauch mal eine Zweitmeinung zu einem Nährstoffmangel an den Blättern des letzten (diesjährigen) Wachstumsschubs einiger Citrus, mit dem ich dieses Jahr kämpfe und bisher so noch nicht hatte. Ich schwanke zwischen zwei Möglichkeiten.

Leichte Symptome an Limequat 'Eustis' (C. x floridana):
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Deutliche Symptome an einer Gewöhnlichen Limette (C. latifolia):
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Und beim Fotografieren erst entdeckt, schwere Symptome an einem Trieb der Limette:
[attachment=0]B26B0605-355C-419C-B7D4-01C32D9610F8.jpeg[/attachment]
Kennt sich jemand aus? Welcher Mangel ist dies oder welcher nicht? Ich werde einfach nicht ganz schlau und hab das Problem noch nicht in den Griff bekommen.

LG
Vroni
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Nebet Wadjet
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 20.07.2020 - 09:30 Uhr  ·  #2
Ich schwanke auch zwischen Mangan- und Zinkmangel. Bei Zinkmangel sind die Flecken jedoch unregelmäßiger. Beide Mängel können auch zusammen auftreten.
Soweit ich weiß, tritt das aber hauptsächlich bei Citrus x sinensis auf als Symptome von HLB.
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 20.07.2020 - 19:17 Uhr  ·  #3
Hallo Mara

Tja, dann sind wir uns zumindest einig. Ich bin erst eigentlich von Mangan-Mangel ausgegangen. Deswegen habe ich mit dem Pflanzen-Tonic von Gesal gegossen (enthält Fe, Mg und Mn, ein für Citrus guter Mix). Ich stelle aber keine Verbesserung fest. Deswegen begann ich, doch über Zink nachzudenken, aber den Mangel gibt es ja grundsätzlich seltener als Mangan.

Als ich nun die schwer chlorotischen Blätter mit gelbem Grund entdeckte, verstärkte sich nun bei mir der Zink-Verdacht. Aber je mehr Bilder im Web man vergleicht, desto konfuser wird man. Bilder, bei denen ich eindeutig Eisenmangel diagnostiziert hätte, sind mit Manganmangel bezeichnet, zum gleichen Mangel werden sehr unterschiedliche Symptome gezeigt, die teilweise auch überhaupt nicht zum Beschrieb passen usw. Internet halt …

Dieses Jahr hatte ich wegen dem extrem warmen und sonnigen Wetter schon früh im Frühling mit dem Düngen einiger (etwas schlecht gepflegter) Citrus begonnen und dazu einen biologischen NK-Dünger verwendet. Es ging mir ja um die Konstitution der Pflanzen, nicht um grossen Ertrag. Zumindest die Gewöhnliche Limette wie die ebenfalls deutliche Symptome zeigende Juko wurden damit bedacht und reagierten mit sattgrünem Zuwachs, bei anderen betroffenen Pflanzen bin ich mir unsicher, ob die zu dem Zeitpunkt auch Dünger bekommen haben. Etliche Pflanzen wurden auch neu getopft und so mit neuen Nährstoffen versorgt. Das rechtzeitige Stecken der üblichen Düngerkegel, die ich aber auch noch nie so wirklich konsequent verteilt hatte, hatte ich dann aber verpennt. Bis ich dazu kam, mich darauf zu besinnen und mir die Zeit zu nehmen, schien mir der Zeitpunkt für Langzeitdünger schon zu spät (gegen Ende Juni), weshalb ich es habe sein lassen. Das erste Wachstum sämtlicher Citrus war auch problemlos, gerade auch die gestutzte Limequat entwickelte sich prächtig, aber nach einer Weile begann es doch mit den Symptomen …

Um die Düngekegel zu ersetzen, nahm ich mir vor, noch vorrätigen (mineralischen) Flüssigvolldünger aufzubrauchen, und wegen der Symptome mit dem Tonic zu supplementieren. Erschien mir sinnvoller Ersatz. Das Tonic habe ich ca. zweiwöchentlich gestern zum dritten Mal gegeben. Jedoch sehe ich in dieser Zeit keine Verbesserung, eher eine weitere Zunahme der Symptome. Nun frage ich mich, ob einfach die bisherige Nährstoffdosis noch zu wenig war, um zu wirken. Bei dem Extra an Fe, Mg und Mn scheint mir das aber unrealistisch. Ist es halt eben doch Zn und die Dosis im Flüssigdünger nicht ausreichend, um einen Mangel zu beheben? Gibt es irgendeinen Antagonismus, weshalb die Nährstoffe schlecht aufgenommen werden? Das Substrat ist grundsätzlich leicht sauer, das Leitungswasser bestimmt etwas kalkhaltig, aber nicht übermässig.

Ich habe das Gefühl, ein Brett vor dem Kopf zu haben und bei all den «gescheiten» Überlegungen etwas wahrscheinlich Banales zu übersehen …

LG
Vroni

[edit]Ach so, ein Must-have. Was es nicht alles gibt …[/edit]
bon coeur de green
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 20.07.2020 - 20:13 Uhr  ·  #4
Zu deinen Antagonismusüberlegungen steht hier etwas zu Zink und Phosphor, kennst du aber sicher schon
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 20.07.2020 - 20:34 Uhr  ·  #5
Hallo Gudrun

Phosphorüberschuss kann definitiv ausgeschlossen werden. Es wurde ja ohne Phosphor gedüngt. Seltsam ist, dass Reichel schreibt, Zinkmangel wäre häufig. Wäre interessant, unter welchen Umständen er ihn antrifft – der Mangel zählt eigentlich zu den eher selteneren …

LG
Vroni
Nebet Wadjet
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 21.07.2020 - 09:23 Uhr  ·  #6
Zinkmangel ist bei uns Hobby-Zitrusliebhabern wirklich eher selten, im gewerbsmäßigen Anbau kann er schon häufiger auftreten. Vielleicht meint Steffen das.

Also, wenn du mit dem Tonic keine Verbesserung bekommen hast, dann ist es wohl tatsächlich Zinkmangel. Da gibt es ja ähnliche Mittel zum Gießen. Ich kann jetzt an deinen Bedingungen für deine Zitrus nichts Negatives in Verbindung mit der Düngung feststellen.
Diese Jahr habe ich auch eine Zitrone, die seit ein paar Tagen extrem gelbe Blätter aufweist. Ich versuche, alle immer gleich zu behandeln, sie wurden alle umgetopft und bekamen eine Kompostgabe, aber diese eine macht mir etwas Sorgen. Das scheint aber auch ein Kombinährstoffmangel zu sein und sie bekommt jetzt verdünnte Brennneseljauche beim Gießen.
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Re: Nährstoffmangel an Citrus

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Gepostet: 21.07.2020 - 21:21 Uhr  ·  #7
Hab nun nochmals etwas fokussierter auf Zinkmangel und weniger fokussiert auf Citrus gesucht. Dabei habe ich an zwei Stellen gelesen, dass auch ein Stickstoffüberangebot einen Zinkmangel begünstige. Die am stärksten betroffene Limette hatte ich schon gut mit dem NK-Flüssigdünger bedacht, und die Blätter des ersten Wachstumsschub sind sehr grün und eher etwas überdimensioniert. Das wäre dann da eine mögliche Erklärung. Aber die Limequat hat mit Sicherheit, wenn überhaupt, nicht viel NK-Dünger erhalten, da ich sie ja komplett gestutzt hatte, und deren Blätter zeigen in Farbe und Grösse auch keine hohen N-Dosen.

Den vermuteten N-Überschuss bei der Limette kann ich nun schlecht ändern, höchstens mit einem kompletten Substratwechsel, was ich gerne vermeiden würde. Zink-Präparate finde ich für den Privatbereich keine, nur für den Profibereich. Hmmmm, hab grad eine Idee … Stickstoff wäscht sich ja leicht aus – dann warte ich doch auf die nächste trockene, heisse Phase und spül die Limette mal gründlich durch. Dann wieder mit dem Volldünger versorgen und vielleicht etwas schneiden für die Optik. Die Limequat treibt gerade wieder neu aus, da bin ich mal gespannt, wie die neuen Blätter aussehen.

Irgendwie interessant ist, dass es alles Pflanzen aus der Limettenecke sind, die Symptome zeigen. Oder ist das einfach Zufall? Unterlagen sind übrigens unterschiedlich – mal Ponci, mal unbekannt-südlich.

LG
Vroni
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