Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

 
Azubi
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Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 30.06.2020 - 21:52 Uhr  ·  #1
Ich habe mehrere Hibiscus calyphyllus aus Samen gezogen und alle Exemplare haben weiße Punkte auf den Blattoberseiten entwickelt. Die Pflanzen stehen bei mir sowohl draußen als auch drinnen. Ich kann diesem Phänomen weder eine Krankheit noch einen Schädling zuordnen. Betroffen sind vor allem ältere Blätter. Mein Verdacht ist, dass meine Wohnung bzw. mein Balkon eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit aufweist. Habe jetzt erstmal die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung mit nassen Tüchern erhöht, Zielgröße ist >50%. Ich lade mal ein paar Bilder hoch vielleicht hat jemand eine Idee um was es sich handelt.
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Blattoberseite Hibiscus
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Blattoberseite Hibiscus Microskop
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Neue Blätter Hibiscus
Druidin
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 01.07.2020 - 15:10 Uhr  ·  #2
Das habe ich so noch nie gesehen. Sind die Auswüchse auf der Unter- oder Oberseite der Blätter?
Azubi
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 01.07.2020 - 21:34 Uhr  ·  #3
Die "Auswüchse" sind auf der Blattoberseite. Sieht irgendwie aus als würde dort etwas auf den Blättern kristallisieren. Es sind winzige Kügelchen, die am Anfang der Entstehung lose mit dem Blatt verbunden sind und sehr leicht mit Finger oder Fingernagel zu entfernen sind. Mit der Zeit verbinden sich die Kügelchen fester mit dem Blatt und beim abschaben hinterlassen sie ein winziges Loch im Blatt. Wenn man sich das erste Bild genau ansieht kann man 2-3 Löchlein im Blatt erkennen wo Kügelchen abgeschabt wurden. An der Unterseite der Blätter ist mir bis jetzt nichts besonderes aufgefallen.
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 01.07.2020 - 22:03 Uhr  ·  #4
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 01.07.2020 - 22:13 Uhr  ·  #5
Das ist eine gute Erklärung! Könnte es passen, Sumpfzypresse?
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 02.07.2020 - 09:40 Uhr  ·  #6
Danke für die Antworten. Die von Woody verlinkte Ödemhypothese geht wohl in die richtige Richtung. Leider sind die Links aus den Chiliblogs nicht mehr abrufbar. Meine Chilis haben übrigens keine Ödeme. Ergänzen kann ich noch, dass die Temperatur in meiner Wohnung an warmen Tagen bis auf knapp 30° angestiegen ist, dass die Hibiskuspflanzen besonders feucht (Substrat) standen glaube ich nicht, in der Regel mache ich einen Finger- oder Gewichtstest bevor ich gieße. Als Substrat verwende ich ein Gemisch aus Blumenerde und Perlit, das gut drainieren sollte. In den Kommentaren in dem von Woody verlinkten Artikel wird noch die Möglichkeit Überdüngung angesprochen. Da ich seit ein paar Monaten mit 3-Komponenten-Dünger von GHE experimentiere ist es möglich, dass mein Mischungsverhältnis nicht optimal für den Hibiskus war. Meiner Ansicht spielt die niedrige Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung noch eine wichtige Rolle, da die Pflanze bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit Wasser stärker verdunstet und sich damit natürlich auch mehr Rückstände auf den Blättern bilden und Zellen in trockener Umgebung eher platzen.
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 02.07.2020 - 11:24 Uhr  ·  #7
Hallo

Zitat geschrieben von Sumpfzypresse
Meiner Ansicht spielt die niedrige Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung noch eine wichtige Rolle, da die Pflanze bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit Wasser stärker verdunstet und sich damit natürlich auch mehr Rückstände auf den Blättern bilden und Zellen in trockener Umgebung eher platzen.
Ich hab jetzt nicht gelesen, was in dem Link steht, jedoch werden Ödeme eben genau umgekehrt mit hoher Luftfeuchtigkeit assoziiert. Die Pflanze kann den Wasserüberschuss nicht ausreichend verdunsten, weil die Luft um sie herum nicht aufnahmefähig ist (schon gesättigt). Jedoch wissen die Wissenschaftler ja nicht, wie es zu diesen meines Erachtens nicht immer gleichartigen Ödemen kommt, sie haben verschiedene Theorien, wovon keine zuverlässig funktioniert.

Dieses Auskristallisieren wie auf obigen Bildern gezeigt kenne ich von einer anderen Malvaceae. Bei mir hatte das eine Quararibea cordata jeweils jeden Winter drinnen. Im Sommerhalbjahr draussen verschwand das Problem. Das Gewächshausproblem mit zu hoher Luftfeuchtigkeit bei stehender Luft kann ausgeschlossen werden, da sie im Wohnraum im Pulk mit anderen Pflanzen überwintert wurde. Ein «Ausschwitzen» von Düngesalzen würde ich auch ausschliessen, da ich grundsätzlich eher düngefaul bin, im Winter nicht dünge und so einer Pflanze entweder etwas Langzeitdünger oder etwas organischen Flüssigdünger verabreiche. Nach sehr intensivem Inspizieren entdeckte ich mal extrem winzige Viecher (Spinnmilben waren dagegen gross), die über die Blätter krabbelten. Ich vermutete, dass diese etwas mit den Auskristallisierungen zu tun haben könnten, habe dann aber nicht mehr weiter mich darum gekümmert, weil es der Pflanze ja nicht zu schaden schien, ich auch genügend andere Pflanzen zu pflegen hatte und es irgendwann eh wieder Frühling wurde, womit sich die Erscheinung wieder erledigte. Ob dies mit natürlicher Regulierung von Viehzeugs, besseren, natürlicheren Umweltbedingungen oder einfach schon mit der gesünderen Ausbildung der Blätter zu tun hatte, weiss ich nicht.

Ich würde die Pflanze einfach rausstellen. Da wäre sie sowieso glücklicher als drinnen unter dauerhaften künstlichen Bedingungen, unter denen sie nicht normal gedeihen kann.

LG
Vroni
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Re: Hibiscus calyphyllus weiße Punkte auf Blattoberseite

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Gepostet: 02.07.2020 - 17:42 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von GrüneVroni

Ich hab jetzt nicht gelesen, was in dem Link steht, jedoch werden Ödeme eben genau umgekehrt mit hoher Luftfeuchtigkeit assoziiert. Die Pflanze kann den Wasserüberschuss nicht ausreichend verdunsten, weil die Luft um sie herum nicht aufnahmefähig ist (schon gesättigt). Jedoch wissen die Wissenschaftler ja nicht, wie es zu diesen meines Erachtens nicht immer gleichartigen Ödemen kommt, sie haben verschiedene Theorien, wovon keine zuverlässig funktioniert.


Der Erklärungsansatz im Link läuft auf zuviel Gießwasser bei großer wärme und hoher Luftfeuchtigkeit hinaus. In den Kommentaren werden noch Überdüngung und direktes Sonnenlicht als Faktoren genannt. Zu hohe Luftfeuchtigkeit trifft bei mir halt nicht zu (und Du hast ja eine ähnliche Erfahrung mit Deiner Malve gemacht). Wahrscheinlich führen unterschiedliche Prozesse zu sehr ähnlichen Resultaten.

Zitat geschrieben von GrüneVroni

Ich würde die Pflanze einfach rausstellen. Da wäre sie sowieso glücklicher als drinnen unter dauerhaften künstlichen Bedingungen, unter denen sie nicht normal gedeihen kann.


Eine meiner Malven steht schon 2-3 Monate auf dem Balkon und gedeiht am schlechtesten (hat dafür aber kaum Kristallpickel). Bei meiner Mutter steht noch eine auf der Terrasse und ich bin mal gespannt wie die beim nächsten Besuch aussieht. Mein Balkon ist leider sehr windig und wahrscheinlich wird es einfach die Blüten zerreisen (falls sie überhaupt blüht). Auch Dir danke für Deinen input.
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Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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