Hallo ihr zwei
Eigentlich wollte ich ja in den nächsten fünf Minuten zu Bette gehen, aber das wird jetzt noch etwas warten müssen...
Ich habe "nichtsahnend" kurz über's Handy ins Forum reingelesen und sofort gesehen/ festgestellt, ich muss noch etwas loswerden
Das würde mich sonst wohl auch noch mehr oder weniger wach halten bzw. könnte ich mich morgen nur schwerlich auf meine eigentliche Arbeit konzentrieren... Müdigkeit wäre da noch mein geringstes Problem, denke ich...
Zitat geschrieben von Perse
Der GaLa-Mann lässt - es war auch nicht anders zu erwarten - mit den Obstbäumen auf sich warten.
Find ich ehrlich gesagt ziemlich blöde ...
Zitat geschrieben von Loony Moon
Hmm, Perse, vielleicht lässt sich dein GaLa -Mann mit den Obstbäumen auch bewusst Zeit bis zum Herbst in der Hoffnung auf Feuchtigkeit von oben...
Wenn es nicht am Wetter liegt, liegt es vllt an der Pflanzzeit...
An sich wird in der Hauptsache im Herbst gepflanzt, das gilt zum Einen für (so gut wie alle) Bäume und sonstigen Gehölze. Dann auch für den überwiegenden Teil der Stauden/ Gräser usw. Man pflanzt so lange wie der Boden offen ist, also kein Frost herrscht.
Zum anderen kann man auch im Frühjahr pflanzen. Das gilt insbesondere für bestimmte Baumarten mit so genannter "winterlicher Saftverschiebung" (das sind die Baumarten, die ich zum Thema Herbstpflanzung unter "so gut wie alle" ausgenommen habe). Das betrifft insbesondere
- alle Birken (Betula),
- so weit ich weiß, alle Ahorne (Acer), insbesondere den Spitz-Ahorn und den Berg-Ahorn,
- die Kirschen (Prunus avium und Verwandte insbesondere),
- so weit ich meine, die Rosskastanien (Aesculus) und
- in jedem Fall die Walnuss (Juglans regia).
"Winterliche Saftverschiebung" bedeutet, dass der Baum zum Ende des Winters hin bzw. teilweise sogar bereits im Winter selbst, Wasser zieht und den Saft bereits wieder nach oben steigen lässt. Andere Baumarten warten damit noch ab.
Werden solche Bäume im Herbst "gerodet" (z.B. in der Baumschule verschult also umgepflanzt) und dann zwischengelagert, können sie vertrocknen, weil sie ja kein Wasser ziehen können, sie also auf dem Trockenen sitzen.
Im Frühjahr wiederum darf man solche Bäume nicht schneiden, weil der Saftstrom mitunter so stark ist, dass sie förmlich "ausbluten" würden.
Weswegen man solche Bäume im Frühjahr verpflanzt und zwar im Schnelldurchlauf - also raus aus der Erde, ab zum Bestimmungsort und dort wieder rein in die Erde! - und im Herbst schneidet: sprich genau umgekehrt zu den "normalen Bäumen".
Wobei sich das heutzutage etwas gebessert hat, weil die genannten Bäume sehr häufig im Container oder Pflanzsack gezogen werden und man sich so von der Jahreszeit halbwegs unabhängig machen kann.
Von den erwähnten Stauden/ Gräsern etc. pflanzt man solche im Frühjahr, die etwas empfindlicher sind mit unserem Klima und die eine etwas längere Anwachszeit brauchen, bevor sie mit unseren Wintern (den letzt zurückliegenden jetzt mal ausgenommen) klarkommen können. Das trifft z.B. für einige Sorten Chinaschilf (Miscanthus sinensis) zu.
Ich weiß nicht genau, wie weit das Frühjahr als Pflanzzeit definiert wird, aber ich meine, dass wir in einem unserer Projekte auch den Anfang Mai als maximal spätesten Termin zum Pflanzen deklariert haben. Wobei die Pflanzung nun doch perfekterweise auf den kommenden Herbst verschoben worden ist, wegen anderen Terminen hat sich alles etwas verschoben (und damit meine ich nicht Corona...)
Möglicherweise ist es zum Pflanzen aktuell gerade zu spät...
Wobei sich an der Stelle eben die Frage stellt,
was ihr pflanzt? Bzw. gepflanzt bekommt...
Ballenware hat jetzt keine Pflanzzeit mehr, fürchte ich. Jetzt geht eigentlich nur noch Containerware.
Also klar, wenn man will, dann kann man sicher noch Ballenware pflanzen und außer, dass sie einem davon abraten würden, dass der Anwachserfolg der Pflanzung unter den gegebenen Umständen nicht gewährleistet werden kann, würden einem die Baumschulen wohl trotzdem Ballenware zum Pflanzen verkaufen.
Aber Mitte Mai ist vom Zeitraum/ Zeitpunkt an sich schon sehr spät...
Zitat geschrieben von Perse
Lediglich die Wildrose (ich weiß jetzt nicht obs eine Hundsrose oder eine andere Sorte ist) schaut sehr,, sehr traurig und dürr drein. Aber da das bei allen Pflanzen der Sorte so ist weiß ich jetzt auch nicht ob das nicht eventuell normal ist und sie einfach länger zum austreiben brauchen?! (Henrike, weißt du da was darüber??)
Puh, ja, jetzt muss ich wohl passen...
Rosen sind an sich schon nicht so meine Stärke und die Wilden Rosen... na ja...
Was haben sie denn gepflanzt? Wurzelnackte Ware oder Container/ Ballenware?
(Wobei letzteres - also Ballenware - ist für Wilde Rosen eher ungewöhnlich, das müssten dann schon sehr große Rosen sein... Ich habe eigentlich noch nie Rosen als Ballenware gesehen, ich kenn die eigentlich nur als Containerware. oder eben "wurzelnackt", also ohne Topf und ohne Erde, eben nackt...)
Wurzelnackte Ware hat immer die Schwierigkeit, dass das Pflanzgut nicht austrocknen darf. Da muss man echt aufpassen.
(Deswegen haben wir in einem unserer Projekte auch "verpflanzte Sträucher mit Ballen" ausgeschrieben, weil es da eben Probleme geben
kann...)
Ich würde da erstmal abwarten, das im Auge behalten und ggf. sonst noch mal beanstanden.
Das ist ja dein gutes Recht, dass du sagen kannst: "schau'n sie mal, das ist nicht angewachsen, das will ich ersetzt haben". Auf Grünes, also Pflanzung/ Rasen etc. hast du drei Jahre Gewährleistungsfrist, ab Abnahme der Leistung (gepflanzt und
an dich übergeben). Wenn dir da etwas nicht anwächst, muss es ersetzt werden.
(Es sei denn, es steht etwas anderes im Vertrag, dann bist du natürlich gelackmeiert....)
Aber ich meine, du hast trotzdem irgendeine Form von Garantie, da müsste ich aber erst ins BGB gucken oder wo auch immer das steht...
Zitat geschrieben von Perse
Allerdings ist mir beim Einpflanzen ein ziemlicher (Anfänger?-)fehler passiert.. ich hab das ganze Grün nicht tief genug in die Erde gesetzt... zumindest sagt mein Mann nun dass da noch 10cm Rindenmulch drauf kommt (ja klar, wusst ich ja eigentlich auch) und ich die obere Erde abtragen soll. Mhm. Schön. Nun schauen aber alle meine Frühlingsblumenzwiebeln raus. DIe haben auch schon alle Wurzeln dran.... ach ja, wenn ich Zeit und Muße habe muss ich wohl wieder mit dem Spaten ran. HIlft ja nix.
"nicht tief genug"???
Entschuldige, liebe Perse, ich möchte niemandem zu nahe treten, aber jede/r sollte
die Pflanze genauso hoch bzw. tief einsetzen wie sie zuvor auch schon stand!!
Sprich, wenn du das gemacht hast, hast du
Alles richtig gemacht!
"10 cm Rindenmulch"?!?
ZEHN Zentimeter?!?!?
Seid ihr des Wahnsinns??
Sorry.... das musste gerade mal sein...
Ich kriege immer gleich einen Schock, wenn ich so was hören muss oder zu lesen bekomme... *schwitz*
Ähm.., weiß dein GG, wie viel 10 cm sind?
Das ist eine ganze Fingerspanne hoch (!), also zwischen dem ausgestreckten Zeigefinger und dem ausgestreckten Daumen (bei mir, aber vllt hat dein GG einfach größere Hände...)
Ihr sollt die Pflanzen damit nicht ersticken...
Also...
1.) finde ich 10cm wirklich etwas zu viel des "Guten"!
Welche Pflanze soll da bitte durchwachsen können? Ein Krokus dürfte damit leicht überfordert sein.
Klar, die meisten Unkräuter auch, aber eben auch viele kleinen, mitunter sehr zarten Gewächse, die ihr auch im Garten haben wollt.
O.K., ich habe gerade eben mal in einem der Auftrags-Leistungsverzeichnisse für eines unserer Bauvorhaben nachgeschaut und da sind tatsächlich 8cm ausgeschrieben...
Da muss ich wohl mal meinen Arbeitskollegen fragen, aus welcher "Richtlinie" oder so
das stammt... denn 8cm sind ja auch nicht soo wenig...
(wobei wir eben nur Sträucher zur Pflanzung ausgeschrieben haben, keine Stauden!)
2.) viele Pflanzen vertragen keinen Rindenmulch!
Sind wir mal wieder beim pH-Wert. Rindenmulch wird meist aus Nadelholzrinde bzw. eigentlich richtiger "-borke" hergestellt. Die hat logischerweise einen eher sauren pH-Wert. Sprich, die säuert euren Boden an und gerade kalkhaltigen Boden liebende Pflanzen mögen so was gar nicht!
Sofern ihr einen kalkhaltigen Lehmboden habt... wovon ich aber erst mal ausgehe...
3.) verändert Rindenmulch das Bodengefüge bzw. die Nährstoffverfügbarkeit!
Rindenmulch ist das Mulchmaterial schlechthin, klar. Man begegnet ihm ja auch an so gut wie jeder Ecke bzw. kann ihn fast überall kaufen. Aber deshalb sollte er lange nicht das Mittel der ersten Wahl sein, finde ich!
Was viele nicht bedenken, ist dass der Auftrag von Rindenmulch direkten Einfluss auf den Boden ausübt, den er abdeckt. Wie jedes organische Material wird auch Rindenmulch irgendwann von Kleinstlebewesen zersetzt. Bei der Zersetzung wird allerdings Stickstoff gebunden, ist also nicht mehr pflanzenverfügbar. Viele Pflanzen, insbesondere die kleineren wie Stauden und Co. reagieren bei Rindenmulch als Abdeckung mit Wachstumsschwierigkeiten bzw. krepeln vor sich hin, weil sie bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufschließen können.
Denn (das habe ich unter Punkt 2 bereits erwähnt) es verändert sich ja auch der pH-Wert des Bodens und der geht ins Saure. Da werden einige Nährstoffe fest an die Bodenteilchen gebunden und sind für die Pflanzenwurzeln nicht mehr verfügbar.
Was kann man gegen Punkt drei machen?
Variante 1: Man kann vor dem Rindenmulch-Auftrag mit Hornspänen (oder einem anderen stickstoffhaltigen Dünger) düngen, gegen das vom Rindenmulch verursachte Nährstoffdefizit.
Würde ich aber bei all euren umgebenden landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht machen, weil schon eine ganze Menge Nährstoffe da sein werden.
Variante 2: Man kann vor dem Rindenmulch-Auftrag den Boden kalken, um den pH-Wert anzuheben, bevor er durch den Rindenmulch zu sauer wird.
Würde ich aber auch nur bedingt empfehlen, vor allem wenn ihr den aktuellen pH-Wert eures Bodens nicht kennt...
Was bleibt also noch übrig?
Wenn man mich fragen würde, würde ich von Rindenmulch abraten.
Zum Einen wegen der von mir aufgezählten Nachteile (Punkte 1-3). Zum Anderen, weil auch eine Rindenmulch-Fläche nicht automatisch pflegeleicht ist. Sehe ich auch im öffentlichen Stadtgebiet immer wieder...
Klar, der Sinn und Zweck ist, das Unkraut von der Fläche fernzuhalten bzw. im Wachstum zu unterdrücken. Aber irgendwelche ganz hartnäckigen Unkräuter schaffen es ja doch immer wieder, durch solche Flächen durchzuwachsen, z.B. Ackerkratzdisteln. Und versuche die mal auf so einer Fläche zu entfernen!
Das macht Spaß...!
(Das ist auf normalen Flächen schon nicht lustig, auch klar, aber bei 10cm Rindenmulch wird das echt nervenaufreibend, zumal du bei jedem Jäten das Gefüge durcheinanderbringst, also Bodenteilchen von unten zwischen den Mulch transferierst und sich nachfolgende Unkräuter umso mehr über das Angebot freuen werden.
Wenn dein GG unbedingt die Fläche abdecken will (wegen Verdunstung/ Austrocknung, Schutz vor Unkräutern *ironisches Lachen* oder weil's schön aussieht - über Ästhetik kann man ja streiten), dann vllt mit einem anderen Material?
Es gibt da eine ganze Menge verschiedener Mulchmaterialien, da müsst ihr nicht das erstbeste nehmen.
- Laubmulch (fällt bei euch aktuell noch nicht an, wenn ihr noch keine Bäume oder Hecken etc. habt),
- Rasenschnitt (kann man auch zum Mulchen nehmen, darf man aber nicht so dick machen, höchstens 2-3cm, sonst schimmelt es, weil keine Luft mehr dran kommt),
- Rindenhumus (nicht zu verwechseln mit Rindenmulch!)
Rinden
humus ist die besser zersetzte Variante des Rindenmulches, da habt ihr all die Problemchen nicht, die ich da aufgezählt habe. Die meisten Stauden, die Rindenmulch-unverträglich sind, vertragen Rinden
humus erstaunlich gut!
Und auch ein Krokus hat keine Probleme damit, durch eine Schicht Rindenhumus durchzuwachsen.
- Miscanthus-Häcksel (das sind Häcksel vom Chinaschilf)
Die sind aber gerade in Gärten, wo viel barfuß gelaufen wird bzw. kleine Kinder sind, eher nicht zu empfehlen, weil scharfkantig.
- Holzhäcksel (nicht zu verwechseln mit Rindenmulch, auch wenn es optisch ggf. ähnelt!)
Da sind meist auch Holzbestandteile von Laubhölzern mit bei. Sprich, es macht den Boden nicht so sauer.
Man kennt das Material vermutlich aus der Spielplatzgestaltung, da kommt es u.a. als Fallschutzmaterial unter Schaukeln zum Einsatz. Ich meine, es aber auch schon als Mulchdecke irgendwo gesehen zu haben...
- Kies (hier am ehesten Rundkorn)
- Splitt (meist gebrochenes Material aus Lava, Ziegelschutt (ggf. ungünstig im pH-Wert, also Vorsicht!), Naturstein wie Granit, Basalt)
...
Es gibt sicher noch mehr Varianten, aber mehr fallen mir gerade nicht ein... ist auch schon spät...
Und macht die Schicht nicht so dick, also keine 10cm. 5-8cm reichen aus. Alles andere unterstützt nur die Bau- und Gartenindustrie. Zumal ihr sowieso in regelmäßigen Abständen nachmulchen müsst. Egal, ob euer Mulchmaterial Rindenmulch, Rinden
humus, Kies, Ziegelsplitt, Rasenschnitt, Laubmulch etc. ist. (Da habe ich ja nun auch einige Alternativ-Bsp. genannt...)
Ansonsten plädiere ich immer dafür, dass man nicht auf "Teufel-komm-raus" alles mit Mulch zudeckt, sondern genau überlegt, ob das denn wirklich notwendig ist...
So, ich habe schon wieder so viel geschrieben... oh je... *seufz*
Eins noch, dann mach ich erstmal Feierabend für heute:
Zitat geschrieben von Perse
Ich meine mal gelesen zu haben dass der Sommerflieder/Schmetterlingsflieder gar nicht so toll sein soll, da sehr invasiv.
Ja, das stimmt. Buddleja kann invasiv sein. Das trifft aber nur an Standorten zu, die er bevorzugt besiedelt. Das sind sehr warme, eher trockene Standorte, die einen offenen Boden zur Versamung bieten.
Trifft bei deinem Standort, glaube ich, eher weniger zu. Da würde ich den eher in Hausnähe positionieren, der mag es gerne windgeschützt.
"Bienenweide" in dem Sinne ist er tatsächlich nicht. Bienen interessieren sich nicht dafür. Ich nenne ihn lieber "Schmetterlingsweide" (heißt ja im deutschen auch gerne "Schmetterlingsstrauch") und ggf. auch noch "Hummelweide unter Vorbehalt", denn Hummeln habe ich an ihm auch schon gesehen.
Im Gegensatz zum Edel-Flieder ist der Buddleja durchaus was.
So, nun ist Schluss.
Nach einem Blick auf die Uhr muss ich jetzt ins Bett.
Bis demnächst!
lg
Henrike