Schimmeliges altes Laub

 
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Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 12.05.2019 - 19:45 Uhr  ·  #1
Wir hatten im letzten Herbst recht viel abgefallenes Laub von den Bäumen auf die Erde im Halbwildbeet getan. Das sollte eigentlich zu "guter Erde" werden und über den Winter als Unterschlupf für Tiere dienen, das war der Plan. Nun - an mehreren Blättern, die da jetzt noch so auf der Erde verstreut liegen, sehe ich jetzt weißen Schimmel. Ich schätze mal, Grauschimmel befällt bei feuchter Witterung auch totes altes Laub und Totholz, das daneben in der Ecke liegt... Muss all das alles entsorgt werden? Oder verhält es sich so wie bei Rindenmulch, der ja bei nassem Wetter auch etwas mehr schimmelt als sonst? Es ist ja nicht jeder Schimmel gleich Grauschimmel. Auch im Mulch sehe ich manchmal weiße Stellen. Mann, das hatte ich nun gar nicht auf dem Schirm...

Allerdings musste ich heute einer Primel im Rosenbeet adieu sagen, die sich offenbar Grauschimmel eingefangen hatte. Ich wollte verwelkte Blütentriebe abschneiden (was ich jetzt seit einigen Tagen nicht mehr getan hatte) und da staubte es. Die abgeschnittenen Triebe waren auch pelzig überzogen. Ich habe die ganze Pflanze entsorgt, da die offenbar bis zur Mitte befallen war. Die Pflanze nebenan, die ca 20cm weit entfernt sitzt, hatte es nur an einem vermoderten Blütentrieb, diesen schnitt ich ab. Ansonsten wirkt diese Pflanze noch gesund. Evtl rücke ich morgen noch an mit einer Frischmilchdusche...

Das Gartengerät habe ich übrigens immer wieder zwischendurch dick mit handelsüblichem Desinfektionsspray eingesprüht (das auch gegen Pilze wirkt). Ballistol habe ich zwar auch da aber nicht in dieser Menge.

Und ab wann ist es empfehlenswert, liegengebliebebes Laub vom Vorjahr generell zu entsorgen? War das vielleicht mein Kardinalsfehler?
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In echt sieht man es deutlicher.
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So sieht die Ecke insgesamt aus. Auf dem Bild ist der Schimmel quasi nicht zu sehen.
Pearl Of Green
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 12:53 Uhr  ·  #2
bis laub zu humus wird dauert es etwas und wenn es zu dick liegt, kann es halt auch von unten her schimmeln und so die sporen im garten verteilen

es kommt auch drauf an welches laub das ist, es gibt blätter die soll man nicht auf den beeten liegen lassen, am besten kompostiert man erst mal das laub


https://www.mein-schoener-garten.de/herbstlaub-6496
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 13:11 Uhr  ·  #3
Hallo.

Lokal mag dir das ja nicht so gefallen, aber global ist das kein großer Schaden. Im Wald und in den Hecken räumt ja auch niemenad die Blätter weg, alles ganz normal. Rose hat recht, das Laub kannst du vorkompostieren, wenn du willst.

Die Milch würde ich dringend weglassen, die ist als Emulsion mit Fett wassergefärdend (zwar nur Wassergefährdungsklasse I, aber trotzdem).

Ich würde eine pflanzliche Jauche empfehlen als Vorbeugung gegen Pilze und Stärkung der Blumen. Ich habe z.B. ein Büchlein von Natalie Faßmann, da stehen eine Menge Rezepte drin.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 15:42 Uhr  ·  #4
Naja, das jetzt befallene Laub tue ich wohl lieber in die Tonne als auf den Kompost.

Ich habe wohl eher leicht zu kompostierendes Laub - Buche, Kirsche, Apfel, Weide, Hollunder... Also den Kram nächsten Herbst erstmal besser kompostieren? Wir haben die Blätter auf Anraten der Gärtner aufs Beet getan. War auch alles gut. Bis diese unbeständige Wetterphase kam. Außerdem ist unser Komposthaufen nicht so groß, als dass er all die Blätter aufnehmen könnte. Ist denn der Schimmel auf den rottenden Blättern problematischer als der auf Rindenmulch? Siedelt sich auf alten Blättern eher Grauschimmel an?

Lokal ist der Schaden für mich groß genug, ich bin gerade extrem genervt und mir geht jegliche Freude am Gärtnern momentan ab. Ich tue momentan quasi, was getan werden muss. Nennen wir es mal "erste große Gartenkrise". Ich weiß, dass es wieder besser werden wird aber zurzeit bin ich schon sehr frustriert.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 15:54 Uhr  ·  #5
Hallo,

vom Prinzip herrscht in der Natur ständiger Krieg. Alles versucht sich gegen alle anderen durchzustezen. Normalerweise stellt sich ein Gleichgewicht ein. Anders herum gesagt - wenn eine Pflanze vom Schimmel gefressen wird, war sie krank und schwach, wie deine Primel. Vielleicht stand die auch zu nass oder zu dunkel, kann alles sein.

Der Mehltau auf den Rosen kommt immer nur auf den hochgezüchteten Hybriden, nie auf den heimischen Arten (=Wildrosen). Beim Buchsbaumzünsler bermerken die Vögel die Raupen nicht, weil die unsichtbar im Busch hocken, daher nimmt diese Plage überhand. Hier stellt sich kein Gleichgewicht ein.

Normalerweise werden die Pilze daher kein Problem sein und die sind auch erforderlich, um das Laub zu zersetzen. EIn anderes Beispiel: Blattläuse sind im Garten normalerweise kein großes Problem, weil sehr schnell die Marienkäfer kommen und die klein halten.

Ein pilz- und insektenfreier Garten ist weder möglich noch wünschenswert.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 16:04 Uhr  ·  #6
Mein Garten soll auch nicht clean sein, nein. Um Gottes Willen. Natur ist durchaus erwünscht, Insekten willkommen. Aber auf so Klopper wie Grauschimmel oder Mehltau kann ich dann doch ganz gut verzichten. Muss ich nicht haben, habe ich nicht bestellt. Hau ab, geh weg...

Die mit Mehltau (und Sternrußtau) befallene Rose ist übrigens eher eine alte Züchtung. Schon allein vom Alter her. Die könnte gut und gern seit über 60 Jahren dort sitzen. Ist noch aus Zeiten meiner Großeltern. Auch sehr dornenreich (hat mir auch schon hier und da gut eine verpasst - meine neu gepflanzte "Johann Wolfgang von Goethe" allerdings auch. Die hat mich gestern erwischt. Beide haben ziemliche Mörderdornen).

Aber noch ne ganz andere blöde Frage: Wenn ich das Zeug nachher überall im Garten verteile - muss ich da vorher separat die Pflanzen gießen oder kann ich mir das dann sparen? Immerhin besteht ja dann die Lösung zu 9/10 aus Wasser...
Nebet Wadjet
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 16:21 Uhr  ·  #7
Ich habe gerade zwei deiner Beiträge zusammengefügt - das kannst du auch alleine, in dem du auf "bearbeiten" klickst und zack kannst du nachträglich noch was einfügen, außer es liegen schon Stunden dazwischen, dann gehts nicht mehr.

Auch Schimmelpilze und Pilzsporen sind Natur, die gehören ganz selbstverständlich mit dazu - alles andere wäre ja steril.
Warum willst du den gießen? Ist es bei euch nicht noch feucht genug? Ich würde erst das Gemisch ausbringen, wenn es mal ein paar Tage keinen Regen gibt - ab morgen und die nächsten Tage ist doch wieder gemeldet. Irgendwie soll es ja auch wirken und nicht gleich wieder abgewaschen werden.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 16:27 Uhr  ·  #8
Es hat wieder umgestellt auf trocken/ kontinental. Es ist windig. Das entzieht viel Feuchtigkeit. An solchen Tagen gieße ich eigentlich dann schon, habe gestern noch drauf verzichtet. Die Erde dürfte heute trocken sein. Also sinnvoller Weise erst gießen, dann sprühen. Oder?

Pilze sind durchaus okay - aber nicht unbedingt solche, die meinen Garten befallen und größeren Schaden anrichten können. Wer will schon zB freiwillig Grauschimmel im Garten haben? Ich nicht.

Ich muss auch noch herausfinden, wieviel ich von dem Frischmilchzeug brauche. 10 Liter könnten etwas wenig sein... o.O
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 17:19 Uhr  ·  #9
Ich kann mich nur wiederholen, sieh alles etwas gelassener. Schimmelig heißt nicht gleich schlecht, sondern eben, dass die Rotte anfängt!

Wenn du zuviel Laub hast, dann geh einfach ein paar Male mit den Rasenmäher drüber, häckselt das Laub udn bereitete es besser zur Rotte vor. Gerade Buchenlaub braucht seine Zeit zur Rotte! Ich habe im letzten Herbst (im November ) das letzte Mal Rasen gemäht und alles bereits herabgefalles Laub mit "geschreddert". Auf die Gemüsebeete verteilt und die wenigen Reste im Frühjahr untergegraben.
Kompostierung geht natürlich idealer Weise auch, man sollte es nie unterschätzen, was so im Laufe des Jahres anfällt zur Kompostierung. Also immer so 2-3 Komposter nutzen. Ich habe auf Grund der Gartengröße sogar 2 Große und 3 Kleine.
Was ich auf die Blumenrabatten verteilt hatte, habe ich im Frühjahr mit dem Kleingrubber untergearbeitet.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 17:55 Uhr  ·  #10
So sieht das Laub heute aus. Und der Boden ist an vielen Stellen furztrocken. Gießen ist also keine schlechte Idee.

Ich habe jetzt einen Liter Frischmilch gekauft erstmal. Wie lange sollte das minimum einwirken? Wenn das so trocken und windig bleibt... (ich finde das aber erstmal GUT). Und die nächsten Tage ist kein Regen angesagt.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 18:11 Uhr  ·  #11
Schimmel ist total normal und weit verbreitet. Du wirst ihn im Garten überall finden können, wenn du gezielt danach suchst. Selbst die abgestorbenen Halme im Rasen werden unter anderem von Schimmel zersetzt.
Jedes abgestorbene Blatt wird irgendwann von Schimmel befallen. Jede Blüte, jeder Ast. Schimmel macht aus toten Pflanzen neuen Humus.
Nebet Wadjet
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 18:12 Uhr  ·  #12
Zitat
Wie lange sollte das minimum einwirken?

Solange bis es es der nächste Regenguss wieder abwäscht oder willst du nachwischen?
Bei der verdünnten Menge (ein Teil Rohmilch oder Vollmilch mit acht Teilen Wasser mischen, also z.B. 100 Milliliter Milch und 800 Milliliter Wasser), siehst du eh nichts auf den Blättern, was man "nachputzen" müsste, wenn man zu viel Zeit hat.

Es wäre auf jeden Fall schön und dient für alle der Übersichtlichkeit, wenn wir mit diesem deinem Schimmel-Problem in diesem Thread bleiben würden, du hast nämlich in allen möglichen Threads mehr oder weniger Ähnliches dazu geschrieben. Einer langt definitiv, o.k.?
Hier gehts auch darum: erfahrung-mit-milch-gegen-mehltau-rostpilz-kraeuselkrankheit-t100138-15.html#p1307429
oder hier:
rosenrost-rosenpflege-und-andere-probleme-t110125-30.html#p1307281

Wenn wir nämlich alle zusammenlegen, was wir müssten, weil es ja immer um dieselben Probleme geht, kennt sich kein Mensch mehr aus. Das wäre sehr schade und hilft den anderen Usern, die ebenfalls nach Hilfe suchen und finden möchten, so gar nicht weiter.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 18:44 Uhr  ·  #13
Für mich sind das verschiedene Baustellen. Bei dem Uralt-Thread mit der Milchlösung, dem Mehltau und der Kräuselkrankheit finde ich es OK. Der Rosenthread geht aber nicht nur in Richtung Pilzbefall.

Nein, nachwischen will ich wohl eher nicht - aber morgen evtl wieder gießen, wenn die Erde wieder so trocken ist. Von daher die Frage: Reichen 24Std 3x die Woche im Zweifelsfall zum Einwirken aus?

Und hieß es nicht "100ml Frischmilch und 900ml Wasser"? Also ein Teil Frischmilch, 9 Teile Wasser? Aus einem Liter mache 10?
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 18:48 Uhr  ·  #14
Du willst doch nicht etwa den Garten mit der Milchmischung, egal nun in welcher Verdünnung, gießen?

Harke das Laub aus den Beeten, wenn es dich dort stört, schmeiße es in den Kompost und gut ist.

Die Milchmischung ist zum Einnebeln der Pflanzen gedacht und das sollte man, wenn man viel Zeit hat, einmal wöchentlich tun.
Aber das Thema gehört in den anderen Thread.
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Re: Schimmeliges altes Laub

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Gepostet: 13.05.2019 - 18:55 Uhr  ·  #15
Einmal wöchentlich reicht? Ich dachte, das müsse ich so 2-3x pro Woche tun. Und sicher ist das Zeug zum Einnebeln da, dafür nehme ich die Sprühflasche. Ich dachte nur, evtl ist Gießen und Einsprühen an einem Tag etwas doppeltgemoppelt.
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Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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