Endophyllum sempervivi ?

 
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Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 25.04.2019 - 15:59 Uhr  ·  #1
Hi!

Ich habe seit letztem Jahr Sempervivum-Pflanzen im Garten (an mehreren Stellen in meinen Steingartenbereichen). Bisher habe ich mich um das Sempervivum nicht gesorgt, vor 2 Wochen etwa bemerkte ich an einer der Pflanzen, dass sie teilweise längere Rosettenblätter bekam und sich darauf Pusteln bildeten. Ich dachte zuerst: Ja, das sieht seltsam aus, es wird wohl dieses Blütentürmchen sein.

Gestern ließ mir das aber dann keine Ruhe und ich googelte dann mal nach Krankheiten beim Sempervivum. Und stieß dabei auf den Pilz Endophyllum sempervivi. Und ja, meine Pflanze war ziemlich eindeutig damit befallen. Ich habe die Pflanze dann ausgegraben und in die Biomülltonne entsorgt. Auch die Erde um die Pflanze herum holte ich heraus. Ob ich bei der Aktion die Pflanze dabeben ansteckte, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

Nun sah ich mir auch mal andere Sempervivum-Pflanzen im Garten genauer an und ich bin mir nicht sicher, ob sich der Pilz verbreitet hat (die sitzen an ganz anderer Stelle). Die Rosetten sehen normal aus, sind nicht entfärbt usw, haben aber teils merdwürdige Flecken. An einer Pflanze ist auch eine Art Pustel.

Schaut Euch bitte mal die Bilder dazu an, denn ich mache mir aktuell wirklich Sorgen.

Dunkle Grüße!
Melle
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Azubi
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 25.04.2019 - 17:28 Uhr  ·  #2
Hallo,

zunächst vorab, ich bin kein Gärtner-Profi.

Ob es sich bei dem zweiten Bild bereits um die besagte Pilzerkrankung handelt, ist aus meiner Sicht schwer zu beurteilen, jedoch nicht auszuschließen, da das Schadbild der Erkrankung schon sehr ähnelt. Zur Sicherheit würde ich, je nach Aufwand, die Pflanze von den anderen trennen und weiter beobachten.

Was mir beim ersten Bild jedoch auffällt sind die weißen Flecken auf deiner Pflanze. Besteht unter Umständen die Möglichkeit, dass du diese von oben mit Leitungswasser giest, es also mit anderen Worten Kalkflecken sind? Falls ja, würde ich dir für die Zukunft raten, deine Pflanzen möglichst von unten oder wenigstens erdnah zu gießen, da sich ansonsten Pilze besonders schnell ausbreiten können. Grundsätzlich ist von kalkhaltigem Wasser im Übrigen abzuraten beim Gießen.

Viele Grüße.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 25.04.2019 - 20:09 Uhr  ·  #3
Unser Leitungswasser ist extrem kalkhaltig, ja. Also im Härtebereich jenseits von Gut und Böse. Ausreichend Regenwasser steht mir bislang nicht zur Verfügung, da wir es noch nicht geschafft haben, eine Regentonne zu installieren.

Die anderen Sempervivum-Pflanzen am Hügel werden auch kalkhaltig gegossen und sehen - bis auf die eine entfernte - soweit proper aus. Was mit der Nachbarpflanze ist, weiß ich wie gesagt noch nicht.

Wegen dem Pilz: Ist es nicht so, dass sich die Rosettenblätter zuerst in die Länge ziehen und entfärben und sich dann erst die Flecken/ Pusteln bilden? So habe ich es zumindest im Internet gelesen.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 25.04.2019 - 21:54 Uhr  ·  #4
Hm, für mich sehen die Pflanzen absolut gesund aus.
Bisschen längere Blätter können entweder mit Lichtmangel (Schatten?) zusammenhängen oder mit Überdüngung. Eine Vergeilung lässt sich aber kaum aus so kleinen Ausschnitten ableiten. Es gibt auch Sorten mit etwas langblättrigem Wuchs.
Die wenigen kleinen Pusteln können auch von mechanischen Verletzungen herrühren, beispielsweise Vögeln. Es ist normal, dass Draußenpflanzen im Laufe ihres Lebens die eine oder andere Narbe bekommen.
Die weißlichen Flecken sind Kalkflecken vom Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser, nicht gefährlich für die Pflanzen, nur ein optisches "Problem".
Pflanzen mit einem so gesunden Aussehen würde ich keinesfalls ausgraben und weg werfen.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 26.04.2019 - 02:47 Uhr  ·  #5
Ja, Kalkflecken auf Pflanzen bleiben bei dem harten Leitungswasser nicht aus, die stören mich optisch auch nicht bzw habe ich mich dran gewöhnt.

Die Blätter der Pflanzen sind nicht verlängert, die Exemplare sind seit dem letzten Jahr insgesamt nur teils mächtig gewachsen. Sie weichen auch vom Farbton her nicht ab (wie es bei der auf jeden Fall infizierten Pflanze war). Die gesunden Exemplare am Hügel haben auch längere Blätter als letztes Jahr - aber im Rahmen der Verhältnismäßigkeit. Die verlängerten Blätter des befallenen Sempervivums sahen völlig anders aus. Die ganze Pflanze wirkte auch merkwürdig kümmerlich und krank, so dass mir irgendwann in den Sinn kam: Hier stimmt was nicht, ich sollte mal recherchieren.

An oberflächliche Beschädigungen dachte ich auch schon. Nur weiß ich eben nicht, wie ein Pilzbefall im Anfangsstadium aussieht. Es scheint sich um Kratzter/ kleine oberflächliche Löcher zu handeln, ich habe die Stellen bisher nicht mit der Hand befühlt. Bei einem Sempervivum schmeißt sich öfter mal die Katze drauf (weswegen in dem Bereich auch nichts wachsen kann), die anderen werden von ihr aber eher nicht tangiert. Und einige Insekten huschen in den Semperviven (ist das der korrekte Plural?) umher.

Dass ich mich von der Nachbarpflanze des erkrankten Sempervivums evtl noch verabschieden muss, sollte ich einen Befall feststellen, ist okay. Dann kommt eben eine ganz andere Pflanze dorthin. Aber es wäre zB eine Katastrophe für mich, einen größeren Teil meines Bestandes zu verlieren. Ich finde die stacheligen Dinger wunderschön. :/

Im Schatten stehen sie übrigens nicht. Es sind sonnige Bereiche.

Nachtrag: Ich habe noch ein Bild der erkrankten Pflanze gefunden, aufgenommen am 17.04. - leider nur von weiter weg fotografiert. Da kann man erkennen, wie die Blätter entfärbt sind und sich krümmen. Und die Rosettenblätter waren da schon voller Pusteln.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 26.04.2019 - 03:06 Uhr  ·  #6
Hier sieht man es noch deutlicher, ein Bild vom 16.04.2019. Absolut gruselig. Als ich die Pflanze ausgegraben habe am 24.04., waren die Pusteln auf der Rückseite der Blätter rostrot. An der Stelle klafft derzeit ein größerer Krater, der fast bis zur Nachbarpflanze geht, da ich die Erde mit entfernt habe. Ich habe noch keine adäquate Ersatzpflanze gefunden (ein Sempervivum wird es nicht sein).
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 26.04.2019 - 06:25 Uhr  ·  #7
Ah, DAS sieht tatsächlich nicht normal aus!
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 03.05.2019 - 18:12 Uhr  ·  #8
sieht aus wie ein rostpilz siehe hier http://www.semperhorst.de/Kult…_sempe.htm

und die erde scheint mir auch nicht geeignet

hier haben wir auch einen stammtisch dazu sedum-crassula-kalanchoe-echeveria-portulaca-iii-t107436.html
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 03.05.2019 - 18:46 Uhr  ·  #9
Das war bisher die einzige Pflanze, die so entartet ist. Alle anderen sind inzwischen (also seit dem letzten Jahr) mächtig gewachsen, bilden jetzt teilweise ihre Blüten aus. Welche Erde sollte man denn nehmen für Sempervivum? Neben dem entarteren Sempervivum saßen noch so 2 gräuliche Drahtbuschgebilde (ich weiß nicht mehr, wie die hießen aber im Rückblick waren das schreckliche Dinger). Die hatte ich letztes Jahr gesetzt - die sahen aber dieses Jahr dermaßen unschön aus, dass ich sie rausgeschmissen habe. Möglicherweise hatten sie auch dieses Sempervivum etwas überwuchert gehabt, vielleicht konnte sich der Pilz so einnisten.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 03.05.2019 - 19:24 Uhr  ·  #10
Hier sieht man die frisch gepflanzen "Drahtbüsche" (August 2018), dazwischen links das später erkrankte Sempervivum. Die Drahtbüsche nahmen mit der Zeit an Volumen natürlich zu. War vielleicht einfach keine gute Kombination.
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Re: Endophyllum sempervivi ?

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Gepostet: 09.05.2019 - 16:42 Uhr  ·  #11
Der Gärtner hat gestern auf meine Semperviven geschaut. Sie sehen soweit alle erstmal gut aus.
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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