Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

 
Pflanzenprofessor*in
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Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

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Gepostet: 10.09.2018 - 19:40 Uhr  ·  #1
Ja, ich weiß nicht mal, ob das Thema hier an der richtigen Stelle ist... aber für mich ist es optisch gesehen schon ein "Schaden"...

Was ist jetzt mein Problem?
Ich habe massig Algenbelag in meinen Orchideentöpfen und ich mache mir Sorgen, ob das evtl. schädlich für die Phalaenopsis ist.

Grundsätzlich halte ich meine Orchis ohne Übertöpfe, damit ausreichend Licht an die an sich ja grünen Wurzeln der Phals dran kommt. Das Substrat ist recht grob (ich habe keine feinen, erdigen Bestandteile) und besteht aus gebrochener Pinienrinde und Blähton (Verhältnis ca. 2:1). Die untere Schicht ist reiner Blähton, damit das Wasser da schneller abläuft.
Ich gieße meine Phals nicht, ich tauche sie. Meist einmal die Woche und dann "tauchen sie sich selbst": heißt, ich stell sie in einen Eimer und gieß das Wasser dazu. Und dann stehen sie momentan drei bis vier Stunden drin.
Vor dem nächsten Tauchen warte ich grundsätzlich ab, bis die Wurzeln nicht mehr grün, sondern eher graugrün bis silbrig grün geworden sind. Dauert das länger als diese besagte Woche, dann müssen sie halt noch etwas länger auf ihr nächstes Tauchen warten.
Ich komme gut mit der Methode klar und trotzdem habe ich jetzt diese Algen!

Könnte man jetzt sagen: ja, du hälst die Phals zu nass/ zu feucht, deshalb die Algen. >Dahingehend würde ich dagegen halten: ich warte eben immer ab, bis die Wurzeln wieder etwas grüne Farbe verloren haben (s.o.). Außerdem ist das Substrat eben recht grob. Eigentlich kann da nix "zu feucht" sein
Außerdem habe ich den Algenbewuchs nur an der durchsichtigen Topfwand, und nicht im Substrat selbst. Auch die Oberfläche des Substrates oben ist "clean" von Algen.

Warum mach ich mir eigentlich Sorgen?
Meine Phals haben sonst schöne grünliche Wurzeln bzw. graugrüne, wenn sie trockener sind. Dort wo die Algen an der Topfwand wachsen, sind die Wurzeln jedoch eher so gräulich und nehmen auch nach dem Tauchen keine grünliche Farbe mehr an (konnte ich schlecht fotografieren). Jetzt mache ich mir Sorgen, dass diese "Algenpest" auf alle Wurzeln übergreift und meine Phals das irgendwann übel nehmen...

Kann mir da jemand Entwarnung oder Aufklärung geben?
Mach ich mir vllt umsonst Sorgen?

lg
Henrike
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optisch vitale Orchidee
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Algenbewuchs an der Topfwand und kaum Wurzeln zu sehen
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im selben Topf auf der lichtabgewandten Seite ist alles in Ordnung
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auch die gefleckte Phals sieht gesund aus...
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... aber auch in ihrem Topf habe ich diese Algen...
Hauptgärtner*in
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Re: Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

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Gepostet: 11.09.2018 - 13:33 Uhr  ·  #2
Hallo Henrike,

ich kann Dir vielleicht mit meinem Post nicht wirklich helfen, aber möglicherweise etwas beruhigen, denn ich habe auch in zwei Töpfen Algen bzw Moos drinnen und meine Phals sind trotzdem gesund und munter. Die befallenen Töpfe stehen in einem durchsichtigen und in einem Milchglas-Übertopf, also kommt auch sehr viel Licht an sie heran.
Ich hab mich besher noch nicht dazu gedrängt gefühlt, die betroffenen Pflanzen umzutopfen. Meine Bewässerungsmethode ähnelt Deiner ebenso, nur dass ich immer samstags tauche und auch immer nur für 5-10 Minuten pro Pflanze (dann sins sie meistens eine Woche später wieder fällig ^^).
Wenn ich die beiden Phals mal umtopfen müsste, dann deswegen, weil sie schon sehr rausgewachsen sind. Ansonsten kann ich Dir leider nicht konkret sagen, ob der Algenbewuchs in irgendeiner Weise problematisch ist oder nicht!
Hoffe das hat trotzdem ein wenig geholfen!

Liebe Grüße!
Pflanzenprofessor*in
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Re: Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

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Gepostet: 11.09.2018 - 19:29 Uhr  ·  #3
Ein klein bisschen beruhigt bin ich schon... aber jetzt weiß ich immer noch nicht, inwiefern sich so ein "Problem" beheben lassen könnte (außer mit Umtopfen). Am Ende halte ich sie doch zu nass?

Ich könnte natürlich die Tauchzeit abkürzen und statt der erwähnten drei bis vier Stunden nur noch eine bis zwei Stunden tauchen und das dann eben pro Woche... Im Winterhalbjahr darben sie etwas länger, da tauche ich meist nur einmal alle eineinhalb bis zwei Wochen. Allerdings ist es in meinem Schlafzimmer auch etwas kühler und bei kühlen Temperaturen brauchen sie allgemein nicht so viel Wasser.

Vllt verstecken deshalb viele Leute die unschön mit Algen "begrünten" Töpfe der Orchis in quietschbunten Übertöpfen... damit sie das grüne Biotop nicht dauernd sehen müssen
Solange es meinen Phals damit gut geht, lebe ich damit...

lg
Henrike
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Re: Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

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Gepostet: 11.09.2018 - 20:22 Uhr  ·  #4
Gibt es denn einen Grund, warum du so lange tauchst?
Möchtest du, dass das Substrat viel Wasser aufnimmt? Die Wurzeln selbst brauchen ja nicht so lange, um wieder grün und prall zu werden.
Meiner Erfahrung nach sind die Algen nicht gefährlich für die Wurzeln, ich hatte in den Plastiktöpfen auch immer welche an der Lichtseite. Allerdings nie so dicke Teppiche wie bei dir, was vielleicht daran gelegen hat, dass ich immer nur ein paar Minuten lang getaucht habe.

Licht, Dünger und Feuchtigkeit - klar fühlen sich Algen da wohl. In Rindenspalten auf Bäumen sammelt sich zuerst Staub aus der Luft an, der wird dann feucht, Algen siedeln sich an, dann Moose, Farne, Humus bildet sich. Dann kommen höhere Pflanzen, Hoya, Orchideen... Orchideenwurzeln kennen in der Natur keinen sterilen Lebensraum.

In Tontöpfen wachsen Multihybride auch gut. Die Wurzeln benötigen nicht unbedingt Licht. Falls dir die Algen doch zu sehr auf den Keks gehen... ^^
Pflanzenprofessor*in
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Re: Algenbewuchs in den Orchideentöpfen: problematisch?

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Gepostet: 11.09.2018 - 21:00 Uhr  ·  #5
Nö, einen triftigen Grund habe ich nun eigentlich nicht... ich hatte bisher den Eindruck, dass das doch recht grobe Substrat ziemlich schnell wieder trocken wird... (ist aber eigentlich auch Sinn und Zweck dessen)

Ab sofort werde ich die Zeiten wieder verkürzen (besagte ein bis zwei Stunden). Ein paar Minuten emfinde ich dann doch irgendwie als arg kurz...

Zitat geschrieben von Silberfisch
In Tontöpfen wachsen Multihybride auch gut. Die Wurzeln benötigen nicht unbedingt Licht.
Und ich dachte immer: aha, grüne Wurzeln! Benötigen also Licht...
Deshalb habe ich ja auch keine Übertöpfe. Sonst könnte ich die Phals auch alle in Übertöpfe stecken, wenn es das Problem behebt und gleichzeitig für die Orchis auch okay ist.

lg
Henrike
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