Balkonpflanzen sind eingegangen :(

 
Azubi
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Balkonpflanzen sind eingegangen :(

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Gepostet: 21.07.2018 - 11:29 Uhr  ·  #1
Hallo.
Ich habe ein Problem mit meinen Balkonpflanzen/-kräutern.
Ich habe Anfang Juni diverse Kräuter in zwei Balkonkästen gepflanzt. Anfangs sahen die Kräuter auch noch ganz wunderbar aus, allerdings ist davon jetzt nichts mehr zu sehen.
Ich habe einen Südbalkon und ganz normale Blumenerde verwendet.
Oregano und Majoran sind komplett vertrocknet, Salbei ist an verschiedensten Stellen verbrannt, Schnittlauch ist an einigen Stellen gelb und wächst teilweise auch nicht mehr nach. Basilikum wächst auch nicht mehr richtig und hat schwarze Verfärbungen an den Stellen, wo ich abgeschnitten habe. Einzig meiner Minze scheint es gut zu gehen. Die Erde oben ist steinhart und scheint auch immer weniger zu werden. Löst sich von den Rändern, sodass ein Hohlraum zwischen Wand und Erde ist.
Habe ich nun die falsche Erde benutzt? Zu viel Sonne? Zu viele Kräuter in einem Kasten? (5 pro Kasten)
Ich bin am Verzweifeln.
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Hier noch Bilder zur Veranschaulichung:

https://imgur.com/3esJBR5
https://imgur.com/6ciOV5Z
https://imgur.com/gUzCE66
https://imgur.com/Rvx2F9l
https://imgur.com/XgCAqWH
https://imgur.com/Jeq51b5
https://imgur.com/ybrqJqd
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Re: Balkonpflanzen sind eingegangen :(

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Gepostet: 21.07.2018 - 15:31 Uhr  ·  #2
Hey

ich denke, die Feuchtigkeit war das Problem... mal war zu viel Feuchtigkeit da, was insbesondere der Salbei und der Oregano nicht vertragen haben und dann trocknete die Erde im Kasten zu schnell aus und die Pflanzen, die zuvor durch die zu viele Feuchtigkeit an den Wurzeln geschwächt wurden, bekamen wiederum "eine gewischt".

Grundsätzlich halte ich ja gar nichts von Balkonkastenhaltung für Kräuter. Ich hatte mal Lavendelpflanzen in einem Balkonkasten, die haben in dieser Form nur ein knappes Jahr überlebt und sind dann kompromisslos eingegangen.
Das Problem war auch hierbei die Feuchtigkeit und das richtige Maß dessen.
Seitdem halte ich meine Kräuter nur noch in Töpfen und einzeln!

Schnittlauch und Minze haben in etwa dieselben Feuchtigkeitsbedürfnisse: sie mögen's gern etwas feuchter. Das geht also noch. Oregano und Salbei dagegen passen nicht dazu, denn sie wollen es trockener haben.
Wenn ich das richtig sehe, hast du Wasserspeicherkästen. Die sind für Pflanzen gut, die viel Wasser brauchen und wo man selbst mit dem Gießen nicht hinterher kommen würde. Für mediterrane Pflanzen allerdings (Salbei, Oregano, Majoran, Lavendel, aber auch Ysop u.a.) ist es in solch einem Kasten schnell zu feucht; sie wollen zwischendurch auch mal antrocknendes Substrat haben.

Ich halte meine mediterranen Kräuter in einer eigenen Substratmischung aus einer Erde, Sand und etwas Blähton, den ich zur Strukturstabilisierung des Substrates mit einmische. Meine beiden Lavendel z.B. stehen einzeln in Rosentöpfen aus Ton. Damit es ihnen nicht zu nass ist, haben sie eine Drainageschicht aus Blähton, der die unteren 5cm ihres Topfes füllt. Darüber ist ein Vlies, damit die feineren Substratbestandteile nicht nach unten, also in die Drainageschicht ausgeschwemmt werden. Meine Lavendel stehen deshalb in Tontöpfen, weil Ton im Gegensatz zu Plastiktöpfen "nicht ganz dicht" ist: er gibt Feuchtigkeit über die Wände ab, weswegen hier das Substrat etwas schneller trocken wird. Meine Lavendel mögen dieses Klima, jedenfalls sahen sie noch nie besser aus.

Was du jetzt noch machen kannst:

Ich würde die Kräuterpflanzen aus den Balkonkästen nehmen.

Minze und Schnittlauch sehen so weit noch okay aus (die schwarzen Stengel kommen m.E. nach durch das Eintrocknen des Pflanzengewebes, sind also nichts besorgniserregendes), setze sie jede in einen eigenen Topf. Oder du hälst beide zusammen in einem Kasten, das ginge eventuell auch.

Für den Oregano und den Salbei sieht's nicht so gut aus.
Du kannst aber versuchen, sie über Kopfstecklinge zu vermehren. Wie's geht, steht hier.
Auf jeden Fall nicht wieder mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen in ein Gefäß setzen!
Am besten jede Pflanze für sich (jeweils Salbei und jeweils Oregano) in ein Gefäß pflanzen.

Der Schnittlauch könnte übrigens auch "Hunger" haben... hast du deine Kräuter auch mal gedüngt?
Es ist ein Irrtum zu glauben, man bräuchte die Kräuter nicht zu düngen, weil man sie ja essen will. Auch in der Landwirtschaft wird gedüngt, damit die Pflanzen, die uns später als Nahrung dienen sollen, wachsen können. Pflanzen brauchen nun mal Nährstoffe, sonst leben sie nur auf Sparflamme und auch sonst geht es ihnen nicht besonders gut. In der Gartenerde ist es was anderes als in einem Balkonkasten: da ist das Erdvolumen begrenzt und fehlende Nährstoffe müssen zugeführt werden.
Wenn du es mit deinem Gewisssen besser vereinbaren kannst, dann nimm statt Kunstdünger Naturdünger, der auch für den Biolandbau geeignet bzw. zugelassen ist. Den gibt's z.B. auf Basis von Pferde- oder Rinderdung (meist pelletiert).
Kräuter brauchen nicht viel Dünger, aber so ganz und gar ohne kommen sie auch nicht aus.

lg
Henrike
Azubi
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Re: Balkonpflanzen sind eingegangen :(

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Gepostet: 21.07.2018 - 20:17 Uhr  ·  #3
Danke für die Hilfe. Dann werde ich wohl mal los gehen und Töpfe kaufen ;D
Pflanzendoktor*in
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Re: Balkonpflanzen sind eingegangen :(

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Gepostet: 22.07.2018 - 18:46 Uhr  ·  #4
Was noch anzumerken wäre ... ich denke mal, dass sich dein Balkonkasten sehr schnell aufgeheizt hat. Hänge ihn nach innen, wenn es geht, damit die Brüstung noch einwenig Wärme abfängt.

Ich habe meine ganzen Balkonpflanzen hinter der Brüstung stehen, die Übertöpfe sind zusärtzlich nochmal etwas isoliert und trotzdem saufen meine Pflanzen, als wäre ich ein Barbetrieb.
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Richtige Pflanzenpflege, schneiden und veredeln...
Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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