Ich habe seit einigen Jahren ein Solanum laxum (dies ist der gängige botanische Name für den Jasminblütigen Nachtschatten, S. jasminoides ist lediglich ein Synonym dafür) auf meinem Balkon und handhabe die Überwinterung folgendermassen: Wenn es Zeit wird fürs einräumen (das Temperaturminimum beträgt 0°C), wird es zurückgeschnitten und ins Treppenhaus gestellt. Dort bildet es sehr wohl über den Winter Geiltriebe aus, diese verwende ich dann aber kurzerhand als Indikator für Durst: Wenn sie hängen, kriegt die Pflanze einen Schluck Wasser. Wenn der Frühling naht, schneide ich besagte Triebe ab und stelle die Pflanze, sobald es die Temperaturen erlauben, wieder raus. Dort treibt sie jedes Jahr schnell und kräftig aus und ich entspitze sie regelmässig, so wird sie fix schön buschig.
Das hat bisher wunderbar funktioniert und ich konnte mich jeweils schon früh ab dem tollen Blattwerk erfreuen. Auf Blüten allerdings musste ich in den Jahren nach dem Kauf immer recht lange warten, normalerweise erschienen sie bei mir erst so Mitte Juli.
Dieses Jahr jedoch habe ich noch gar keine zu Gesicht bekommen (es bilden sich aber gerade die ersten Knospen

). Dies liegt imho daran, dass die Pflanze Opfer einer brutalen Umtopf- und Verjüngungsaktion wurde - sie hatte ihren Balkonkasten völlig durchwurzelt (Erde war praktisch keine mehr zu sehen

), also habe ich sie dort rausgeholt und den Wurzelballen in zwei Hälften geschnitten. So habe ich sie in einen Kübel gesetzt und gleich auch noch die völlig verholzten Triebe um einiges gekürzt. So sass das arme Ding dann recht lange mucksmäuschenstill da und ich meinte schon, es gekillt zu haben - plötzlich trieb es aber aus wie blöd und ist nun wieder ein ordentlicher Busch.
Ich werde dieses Jahr mal die Probe aufs Exempel machen und vor dem einräumen weniger radikal stutzen, vielleicht werde ich dann nächstes Jahr ausnahmsweise mal etwas früher in den Genuss von Blümchen kommen. Die Blütezeit fängt normalerweise im Juni an und hält glücklicherweise bis in den Oktober hinein an - es besteht also Hoffnung, dass sich an meiner Pflanze noch mehr Knospen zeigen werden als die paar tapferen Krieger, die momentan an dem einen Triebende hängen