Saisonpflanzen = Wegwerfpflanzen?

 
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Re: Saisonpflanzen = Wegwerfpflanzen?

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Gepostet: 15.06.2016 - 11:38 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von Nature
.....Und irgendwas ist auch mit der Myrte (Myrtus communis). Ich habe insgesamt bisher 3 verschiedene Pflanzen der Myrte gesehen, waren aber alle die gleiche Art, 2 hatte ich selbst und eine hatte jemand anderes. Bei allen dreien hatten die Blätter die gleiche Größe.
Nun hatte ich es ja 2 mal versucht mir Myrte aus Samen zu ziehen, von den ersten hat kein einziger gekeimt und von den zweiten nur einer. Und diese Pflanze hat deutlich größere Blätter als die 3 anderen Myrten.
Es scheint so als wenn die Samen der anderen 3 behandelt worden sind, wahrscheinlich um die Keimrate zu erhöhen, bzw. zu maximieren. Und das habe ich ja nicht gemacht, also meine Myrte ist unbehandelt...
[LG von Nature


Bitte erst einmal informieren, bevor du Theorien aufstellst. Von der Myrtus communis gibt es mehrere Sorten mit unterschiedlich großen Blättern, bis hin zu Ligusterblattgröße (s. Varietäten, Sorten im Link)

http://de.hortipedia.com/wiki/Myrtus_communis

Die Keimung hängt, wie immer, von vielen Faktoren abhängig. Myrtensamen sind allerdings nur kurze Zeit keimfähig, so dass du deine Antwort schon hast (s. auch Vermehrung im Link). Für eine Verschwörungstheorie, dass eine, wie auch immer geartete "Behandlung" stattgefunden hätte, die du scheinbar aus unterschiedlichem Keimverhalten ableitest müsstest du erst einmal konkrete Angaben und Beobachtungen liefern.

Wenn du Aussaat und Pflege von Pflanzen intensiver betreiben möchtest kann ich dir nur empfehlen dich auch mit den Fakten dazu zu beschäftigen.

Wie Roadrunner habe ich nicht das Gefühle, dass du die Antworten tatsächlich liest, sondern von einem Thema zum anderen springst (oder zählen für dich Lupinen, Oleander und Myrten zu den Saisonpflanzen?) und Begrifflichkeiten munter durcheinandermischst.
Hauptgärtner*in
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Re: Saisonpflanzen = Wegwerfpflanzen?

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Gepostet: 15.06.2016 - 12:35 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von Beatty

Die Keimung hängt, wie immer, von vielen Faktoren abhängig. Myrtensamen sind allerdings nur kurze Zeit keimfähig, so dass du deine Antwort schon hast (s. auch Vermehrung im Link).

Hallo Beatty,

hier ein Foto von der Samentüte der Myrte, bitte achte mal auf das Mindesthaltbarkeitsdatum das dort angegeben ist:





LG von Nature
Druidin
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Re: Saisonpflanzen = Wegwerfpflanzen?

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Gepostet: 15.06.2016 - 14:04 Uhr  ·  #18
Im Titel des Threads steht nichts davon, das es ausschließlich um Zierpflanzen geht. Du selbst verwendest ja ständig die Begriffe wie sie gerade passen. Entweder umfassen Saisonpflanzen alle Pflanzen, die in der Saison angeboten werden (dann auch Gemüsesetzlinge und Obstbäume etc.) oder es sind, wie normalerweise üblich, die typischen Balkonblumen (dann schreibst du aber selbst reichlich OffTopic). Aber wenn du das so meinst, wie du schreibst, dann solltest du vielleicht auch ZIERpflanzenzüchter und nicht Pflanzenzüchter schreiben.

Das es keine der Zierpflanzen, die du aus den Samentütchen ziehen kannst, heute ohne diese Zierpflanzenzüchter gäbe, das ist dir aber schon klar? Selbst du willst ja anscheinend auch nicht nur Wildblumen auf deinem Balkon haben. Wie passt das zusammen?

Gerade deine Lupinen-Prachtmischung (Russell-Hybriden) hat jahrzehntelange Züchterarbeit gekostet, damit sie heute so aussehen, wie sie aussehen. Und wenn James Baker die dann nicht von Russell eingekauft und kommerziell verbreitet hätte, wären sie vielleicht schon längst wieder verloren.
Selbst wenn du bei der Anzucht auf künstliches Licht und Heizung verzichtest (was aber am Ende nicht das gleiche ist, denn die getopfte Pflanze ist ja bereits blühfähig, wenn du mit der Aussaat beginnst), musst du 1,5 Jahre Pflege bis zur Blüte einrechnen. Wenn du nur die Zeit für das Gießen berechnest, hättest du in der Zeit bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro locker mehr verdient als die 7 Euro für die fertige Pflanze.

2 x 2 min pro Woche - Wasser holen und gießen
Mindestens 6 Monate im ersten Sommerhalbjahr = 24 Wochen
2 x 24 Wochen x 2 min = 96 min = 1,5 Stunden schon im ersten Jahr
Da sind die Pflanzen aber noch nicht gesät, pikiert, umgetopft oder in den restlichen sechs Monaten gepflegt.
Doch selbst wenn du trotz allem nur zwei Drittel der Zeit aufwendest, hättest du bereits in ersten Sommer in einem einfachen Nebenjob schon mindestens 8,50 Euro verdient.

Wenn du deine Pflanzen lieber aus Samen ziehst, ist es ja ok, aber warum sollen dann gleich alle Zierpflanzenzüchter ihren Job an den Nagel hängen oder ihre neusten Errungenschaften verramschen? Andere Menschen sind nun mal an neuen Farben, Formen, größeren Blüten, robusteren oder länger blühenden Sorten interessiert. Dafür sind sie auch bereit die Arbeit der Züchter entsprechend zu entlohnen. Und das ist keineswegs ein Phänomen der Neuzeit. Im 16. Jahrhundert in Holland haben einzelne Tulpenzwiebeln schon mal deutlich mehr als ein ganzes Haus in guter Lage gekostet. Und die wurden auch gekauft, auch wenn das natürlich wirklich Irrsinn war und in keinem Verhältnis zu ihrem echten Wert stand.
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