Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir helfen!
Ich habe mir letzte Woche einen Zitronenbaum gekauft, habe mich wahnsinnig gefreut, doch leider fangen jetzt die Probleme an.
Derzeit steht er (noch) herinnen, ich wollte mal schauen ob es vielleicht klappt dass er drinnen an einem Südfenster stehen kann, falls nicht, kann er im Sommer hinaus.
Direkt nach dem Kauf habe ich ihn umgetopft, habe Zitruserde gekauft und ihn nach dem Umtopfen ordentlich eingewässert (ich hoffe das war nicht der Fehler?!)...die Erde ist immer noch feucht, habe schon mit der Hand mehrmals aufgelockert damit es trocknen kann.

Die Blätter verfärben sich leider nach und nach gelb und fallen ab. Außerdem habe ich heute eine kleine grüne Raupe auf einer Blüte gesehen, habe den Baum ewig lange abgesucht - es blieb bei dieser einen.
Ich muss dazu sagen dass der Baum bereits beim Kauf einige angefressene Blätter hatte, habe aber gedacht es kommt vielleicht von den Schnecken, die ich darauf entdeckt und gleich heruntergegeben habe.

Jetzt frage ich mich - ist die Raupe nur ein Zufall (ca. 2cm lang, grün) und die Ursache für die angeknabberten Blätter...kann ja sein dass sie schon die ganze Zeit drauf war und ich sie jetzt erst entdeckt habe, oder? Ich habe übrigens auch zwei Fäden am Baum entdeckt, allerdings kommen die denke ich von der Raupe - das Runtergeben war echt schwer, da sie sich mit diesen Fäden richtig festgehalten hat...

Und kommen die geben Blätter dann vielleicht vom einwässen nach dem Umtopfen?

Ansonsten schaut der Baum wirklich schön aus, es kommen laufend neue Blüten und er ist auch schon ziemlich gewachsen (und das in zwei Wochen)...

Aja und wegen den neuen Blättern die oben rauskommen - da haben sich leider einige eingerollt und sind vertrocknet abgefallen, warum könnte das denn passiert sein?


Vielen Dank schonmal!!

Hallo, vielen Dank erstmal für die Antwort!

Ich muss ehrlich sagen dass ich mich leider (noch) gar nicht auskenne und auch nicht beurteilen kann wie gesunde/geschädigte Wurzeln ausschauen? Modriger Geruch ist mir auf jeden Fall nicht aufgefallen...
Ich habe nichts mehr gemischt, habe die Zitruserde so genommen wie sie ist, ich dachte dass das wohl das Richtige sein wird.
Beim Umtopfen habe ich leider wirklich einige Liter in den Baum hineingekippt, mir wurde gesagt beim Umtopfen ordentlich einwässern - das habe ich leider getan ich habe jetzt gestern noch ein bisschen in der Erde rumgewühlt und sie so aufgelockert, es ist jetzt schon um einiges trockener - eigentlich scheint mir die Erde schon sehr luftig...ich glaube einfach ich habe ganz falsch umgetopft, kann das sein? (Erde fest gedrückt, literweise Wasser...)

Das Problem ist, dass es nicht nur mein Garten, sondern so ein Gemeinschaftsgarten ist - also Rausstellen wollte ich mir als Notlösung offen lassen, eigentlich habe ich gehofft dass es in der Wohnung passt - habe von mehreren Bekannten gehört bei denen das funktioniert und meine Wohnung ist wirklich sehr hell (der Baum hat Sonne von ca 9-16:00, könnte das nicht genügen?)

Die Blüten sind eigentlich recht schön, es kommen auch überall neue, ich dachte es ist normal dass sie mit der Zeit einfach verwelken und abfallen? Dort sind jetzt auch fast überall keine Früchte zu sehen, die (bis jetzt) noch dran sind.

Die gelben Blätter sind die, die leider abfallen... zuerst werden sie gelblich, dann verwelken sie, dann fallen sie ab leider immer mehr, die unteren haben angefangen...
Die jungen Blätter verschrumpeln/vertrocknen und fallen ab, deutet das auch auf Probleme im Wurzelbereich hin? Es kommen allerdings überall neue nach, der Baum wächst grundsätzlich wie verrückt, ebenso kommen überall Blüten und aus diesen neue kleine Früchte...

Soll ich den Baum nochmal aus dem Topf holen und die Erde lockern bzw. trocknen lassen?

Das Problem mit den Blättern kann durchaus mit der nicht ganz optimalen Umtopfaktion zusammenhängen. Dabei können Wurzeln beschädigt worden sein. Und dann literweise Wasser... Gut wässern beim Umtopfen ist schon richtig. Allerdings wird dabei nur soviel Wasser gegossen, bis es beginnt, unten rauszutropfen. Dann ist Schluß. Und auch nicht in einem Schwall, sondern nach und nach. Die Erde wird auch nicht angepresst, sondern soll sich durchs Gießen 'setzen'. Lediglich lockeres und sachtes Andrücken ist ok. Danach läßt man die Pflanze gut abtropfen, es sollte kein Wasser im Untersetzer/Übertopf stehen bleiben. Anfängern empfehle ich einen Untersetzer, da überschüssiges Wasser im Übertopf leicht übersehen werden kann.

Deine 'Notlösung', die Pflanze nach draußen zu stellen, ist eigentlich die optimale Lösung für Zitrusbäume. Nach Freilandaufenthalt überstehen sie die Überwinterung in einem ungeheizten Raum wesentlich besser. Zitrus sind 'Draußenpflanzen', die die Jahreszeiten des mediteranen Klimas brauchen. In Wohnräumen geht das auf Dauer erfahrungsgemäß häufig nicht gut.

Jetzt würde ich die Pflanze nach draußen stellen. Vorerst in den Schatten und dann nach und nach an die Sonne gewöhnen. Keinen Übertopf verwenden! Gießen erst wieder, wenn die Erde gut abgetrocknet ist. Und zwar so, wie oben beschrieben. Hin und wieder tut ihr auch eine Dusche gut. Düngen bitte frühestens in 4-6 Wochen. Wenn Dir das Herz dabei nicht allzusehr dabei blutet, schneide die großen unausgereiften/ausgereiften Früchte ab. Die Pflanze soll sich jetzt erholen und nicht ihre Kraft zur Fruchtausbildung einsetzen.

ok, dann muss ich schauen dass ich ihn im Sommer rausstellen kann...
allerdings habe ich leider gerade etwas (an zwei Blättern) entdeckt - ich vermute Spinnmilben??? - kann das sein dass die sich innerhalb von zwei Wochen bilden oder habe ich den Baum vermutlich schon befallen gekauft?
Was mache ich jetzt? - abspülen mit Seifenlauge, stimmt das?
Danke!

ok danke, werde ich gleich morgen machen - also ohne Seife/Öl?
das auf dem zweiten Bild hat ausgeschaut wie eine Made die in ein Netz eingewickelt ist... aber relativ groß...
Gibts das denn dass die Schädlinge sich so schnell entwickeln? ich bin wirklich frustriert...

habe gerade noch so ein Blatt gefunden und ein glaube ich besseres Foto machen können

Dass du frustriert bist kann ich verstehen, gerade für Anfänger kann das manchmal so scheinen als ob diese "blöden Pflanzen" einfach dauernd irgendwas hätten. Irgendwann hat man die Nase voll und lebt in der Meinung, keinen grünen Daumen zu haben.
Aber das ist eigentlich schade, weil im Grunde ists überhaupt nicht schwierig und wenn man sich mal ein bisschen damit beschäftigt hat bekommt man auch schnell den Überblick über die grundlegenden Bedürfnisse und Probleme die das Grünzeug so hat.

Eine dieser Grundlagen ist, je weniger optimal eine Pflanze gehalten wird, desto anfälliger ist sie für Schädlinge. Heisst, du kannst deine Zitrone schon das ganze Jahr drinnen kultivieren, wahrscheinlich wird sie das auch lange mitmachen, aber du wirst dauernd mit Schädlingen kämpfen müssen und nie eine wirklich schöne Pflanze haben. Andersrum ist eine gesunde, starke Pflanze sehr viel weniger anfällig für Ungeziefer. Wenn du deine Zitrone über den Sommer raus stellst, wo sie Sonne tanken (Glasscheiben filtern sehr viel Sonnenlicht) kann, Wind und Wetter ausgesetzt ist, dann entwickelt sie Abwehrkräfte und kränkelt nicht gleich beim kleinsten Pflegefehler bez. ist auch weniger attraktiv für Schädlinge. Und kommt sehr viel besser über den Winter.

Es ist also bei jeder Pflanze wichtig, ihr so gut wie möglich die optimalen Kulturbedingungen zu bieten. Und manchmal muss man auch auf eine bestimmte Art verzichten, wenn man ihr nicht die Bedingungen bieten kann, die sie eigentlich braucht. Und dann klappt das auch mit dem grünen Daumen.

Ich vermute, daß das Lehm ist. In den südlichen Ländern wachsen Zitrus auf solchen Böden und werden auch für den Verkauf so kultiviert. Bei unseren klimatischen Bedingungen ist das leider nicht das optimale Substrat. Es verdichtet zu stark und trocknet zu 'Beton' ein. Nimmt danach nur schwer wieder Wasser auf und 'erstickt' die Wurzeln. Ich hab das betonharte Zeugs damals so halbwegs wegbekommen: In einem Eimer Wasser eingeweicht, bis sich der Brocken Schicht für Schicht wegpfriemeln ließ. Dabei gut auf die Wurzeln achten, damit sie nicht zu sehr verletzt werden. Anschließend in passendes Substrat topfen. Das Substrat sollte gut durchlässig sein.