Ich hab vor 1,5 Jahren eine recht hohe Geigenfeige durch Stecklinge verjüngt. Kopfstecklinge und Triebstecklinge. Aus der Erfahrung heraus empfehle ich Kopfstecklinge. Der Wuchs ist einfach schöner.
Ich hab damals im Hochsommer geschnitten und die Stecklinge einfach in ein großes Wassergefäß gestellt. Das große, weite Wassergefäß deshalb, damit die Blätter etwas abgestützt werden und das Gefäß nicht kippen kann. Dabei aber nur soviel Wasser einfüllen, daß die Stecklinge etwa 5 bis 7 cm Wasser haben. Alle Stecklinge haben Wurzeln gezogen und wurden im zeitigen Herbst getopft. Ich schätze, daß Du ab Ende März wirst schneiden können.
Den Stamm der Mutterpflanze hab ich etwas eingekürzt und er ist an mehreren Stellen ausgetrieben.

Den Kopfsteckling meiner Geigenfeige habe ich damals im Herbst gepflanzt. Er stammte von einer riesigen Feige, die das ganze Büro durchwachsen und stark verdunkelt hatte. Der Chef hing daran und kaum war dieser in Rente, wurde die Pflanze von den Kollegen abgeholzt. Deshalb also der ungünstige Zeitpunkt. Die ersten Blätter kamen dann im nächsten Sommer.

Diesen Ableger habe ich dann behalten, bis er vor zwei Jahren an der Decke anstieß. Im April habe ich den Stamm dann durchgeschnitten und beide Teile behalten. Im Herbst kamen dann die ersten Blätter beim Kopfsteckling, beim Stamm waren es nur einige verkrüppelte Minitriebe.
Was ich damit sagen will - unabhängig von der Jahreszeit ist Geduld gefragt bis sich etwas tut.

Jetzt sieht der Kopfsteckling wieder richtig schön aus. Der Stamm hat dafür gleich fünf Triebe gebildet, die immer noch sehr kümmerliche Blätter haben. Bin mir noch nicht einig welche Pflanze ich behalten soll, eigentlich habe ich kaum genug Platz für eine davon...

Übrigens habe ich den Kopfsteckling einfach direkt in die Erde gesteckt - hat funktioniert, aber möglicherweise gibt es schnellere Methoden.

Ich habe es nach den Infos nach langem Hin- und Her und Umzug usw. endlich getan. Die Mutterpflanze schmollt und an ihr sehe ich kein einzig neues Blättchen. Die alten hat sich auch nicht abgeworfen. Ich habe die Blatt-Ansatz-Narben angeschnitten, um sie zum neunen Beiblättern zu bekommen. Bis jetzt noch nix. Außerdem habe ich sie gestreckt, sprich an einem Stab aufgebunden.

Aus den Ästen, die ich abgeschnitten habe, habe ich verschiedene Stecklinge produziert. 1. zwei mit den Originalblättern, ins Wasser gestellt, diese machen nach mehreren Wochen, die ersten Wurzeln. Aus einem langen Zwischenstück habe ich drei gleichlange Stecklinge (ca. 20 cm) geschnitten. Vollkommen blattfrei.
Was soll ich sagen, die waren die Beten. Nachdem ich die Hölzchen ins Wasser gestellt hatte, haben sie sehr zügig neue Wurzeln gebildet und genauso schnell Blätter. Diese habe ich bereits in Erde gepflanzt und halte sie erste mal relativ nass, da sie aus dem Wasser kamen. Keinen Sock festgestellt durch das Umpflanzen.

Aus meiner Erfahrung raus würde ich das nächste mal, die Blätter entfernen und die Stecklinge ins Wasser stellen.