Kirschlorbeer erkrankt?

 
Azubi
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Kirschlorbeer erkrankt?

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Gepostet: 22.07.2015 - 13:33 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin neu hier in diesem tollen Forum und hätte gleich ein paar Fragen zu meinem Kirschlorbeer "Novita". Ende März 2015 habe ich zehn ca. 100cm große Pflanzen gekauft, die ich in entsprechend große Kübel auf meiner Terrasse gepflanzt habe. Die Erde habe ich in einem Gartengeschäft gekauft und mit Hornspäne angereichert.

Die Pflanzen wachsen klasse und haben ein saftiges, schönes Grün. Allerdings habe ich inzwischen ein paar Probleme. Seit ca. drei Wochen stelle ich vermehrt Insekten an den frischen Trieben fest, die sich von früh bis spät an den Pflanzen aufhalten (Wespen, Bienen, andere kl. Hautflügler) und in Verbindung damit ergaben sich die Probleme an den Blättern - habe euch zwei Fotos angehängt.

Folgende Fragen habe ich:

1. Auf dem ersten Bild habe ich ein Blatt rot eingekreist, welches sich am Rand braun verfärbt und merkwürdige Wellen schlägt. Davon kriegen meine Pflanzen mehr und mehr. Was könnte das sein?

2. Sind die Punkte auf der Unterseite der Kirschlorbeerblätter (Bild 2) die Nektardrüsen oder handelt es sich evtl. um eine Krankheit? Ich nehme an, dass es Nektarien sind, denn die ganze Horde von Insekten tummelt sich ständig dort. Wenn dem so ist, was kann ich tun, um diese Maßen an Insekten loszuwerden?

3. Auf dem zweiten Bild habe ich auch Blattfraß rot eingekreist. Welches Insekt kann das sein - Dickmaulrüssler? Wenn ja, was kann ich tun? Habe allerdings schon früh am Morgen und spät am Abend nach den Übeltätern gesucht und nichts gefunden.

Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir hier helfen könntet

Schöne Grüße aus dem Süden
Anjelica
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Re: Kirschlorbeer erkrankt?

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Gepostet: 22.07.2015 - 15:26 Uhr  ·  #2
wenn sich insekten tummeln, hast du möglicherweise irgendwo blattläuse an den büschen.

1. wenn du auf der unterseite keine läuse findest, könnte es von mehltaubefall kommen.
2.ist vollkommen normal
3.scheint ein älterer frassschaden zu sein - ziemlich sicher vom dickmaulrüsseler . falls du den käfer, der nachtaktiv ist, nicht finden konntest, kam es möglicherweise bereits zur eiablage im boden. daraus schlüpfen dann die larvern, die sich von den wurzeln ernähren.
diese bekämpft man am einfachsten mit NEMATHODEN.

http://www.re-natur.de/online-…ssler.html

mfg roland
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Re: Kirschlorbeer erkrankt?

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Gepostet: 22.07.2015 - 18:46 Uhr  ·  #3
Moin,

die krusseligen Blätter von Bild 1 könnten auch eine Reaktion der Pflanze auf die einseitige Stickstoffgabe durch Hornspäne sein. Als reiner Stickstoffdünger sind Hornspäne (14% N) für Pflanzen wie für uns Zucker. Sie wachsen sehr stark und werden tendenziell weicher. Diese "verwöhnten" Blätter könnten dann Probleme mit der seit einigen Wochen herrschenden heißen Witterung bekommen. Sie brauchen deutlich mehr Wasser um den Zelldruck aufrecht zu erhalten als Pflanzen, die mit einem ausgeglichenen Volldünger gedüngt wurden. Dabei kann es dann zu den leichten Vertrocknungen des Blattrandes kommen und das Flächenwachstum der Blätter ist auch gestört. Auch passt der Zeitpunkt, denn als organischer Langzeitdünger brauchten die Hornspäne einige Wochen, bis sie pflanzenverfügbar wurden. Durch die Wärme und Feuchtigkeit der letzten Wochen wurden sie plötzlich sehr schnell mineralisiert und so kommt jetzt alles auf einmal davon an die Pflanzen.
Bei Gehölzen ist eher ein Dünger mit im Verhältnis zum Stickstoff höherem Kali-Gehalt von Vorteil (Rosendünger, Beerendünger, Tomatendünger, Koniferendünger usw.). Hornspäne sind meiner Meinung nach nur was für Gemüse und Sommerblumen, niemals für winterharte Pflanzen. Insgesamt ist es aber ein Schaden, der mehrere Ursachen (physiologisch und parasitär) haben kann, die sich anhand von Fotos leider nicht ohne weiteres erkennen lassen.

Nunja, die Insekten an den natürlichen Nektardrüsen der Lorbeerkirsche wirst Du nur los wenn Du entweder alle Blätter abschneidest oder die Pflanzen entsorgst . Eventuell könntest Du jeden Tag den Nektar blattunterseits abwaschen. Aber ich denke, alle diese Möglichkeiten sind nicht in Deinem Sinne, oder ? Bei allen Kirschen sind diese Drüsen vorhanden und man muss zwangsläufig damit Leben.
Azubi
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Re: Kirschlorbeer erkrankt?

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Gepostet: 23.07.2015 - 10:58 Uhr  ·  #4
Hi Roland, hi Stefan,

danke für eure sachkundigen Antworten.

Gegen den Dickmaulrüssler werde ich mir Nematoden kaufen und beim Dünger darauf achten, einen zu nehmen, der im Verhältnis zum Stickstoff einen höherem Kali-Gehalt hat.

Das täglich Abwaschen der Blattunterseiten lasse ich mir noch mal durch den Kopf gehen ))))

Wünsche euch einen schönen Tagt + viele Grüße
Anjelica
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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