Tannen - Abies

 
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Tannen - Abies

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Gepostet: 27.01.2014 - 07:36 Uhr  ·  #1
Abies - Tannen

Familie: Pinbaceae (Kieferngewächse)

Gattung: Abies (Tannen)

In Steckbriefen beschrieben:
Abies alba (Weißtanne)
Abies grandis (Küstentanne)
Abies procera (Edle Tanne)
Abies nordmanniana (Nordmann-Tanne)

Herkunft:
Neben den Kiefern sind die Tannen die artenreichste Baumart mit einer sehr großen Verbreitung.
Tannen kommen auf der Nordhalbkugel in gemäßigten Klimaten vor. Man findet sie weitverbreitet und in Höhenlagern bis zu 4500 m. Sie besiedeln Gebiete in Europa, Nordamerika, Nordafrika und in Nord- und Zentralasien.

Verbreitung:
Meist sind es Gebirgsregionen wo sie zu finden sind. Häufig wachsen sie in Mischbeständen, wo sie als recht konkurenzstark gelten. Oft sind sie mit der Rotbuche vermischt und stabilisieren mit ihrem Wurzelsystem diese Mischwälder. Lange führten sie neben der gemeinen Fichte ein Schattendasein, wurden aber Dank der modernen Forstwirtschaft wieder mehr und mehr kultiviert.

Habitus:
Ihre Wuchshöhe ist je nach Art sehr verschieden und kann 20 - 90 Meter betragen. Stammstärken von 2 - 3,5 m sind möglich.
Ihre Verzeigung geht etappenmässig in den Gipfelbereich, die Äste stehen meist waagerecht vom Stamm ab. Bis auf wenige Arten, wie z.B. Abies koreana, bilden sie sich zu großen, mächtigen Bäumen aus. Ihr Wuchs ist gerade und säulenförmig, die Krone konisch mit kürzerem Astwerk. Die ästen stehen waagerecht vom Stamm ab.

Alter:
Das Alter ist ebenso von Art zu Art verschieden. Es können 200 - 800 Jahre sein.

Holz/Verwendbarkeit:
Tannenholz ist cremefarben und geruchlos. Es ist ziemlich weich, aber feuchtigkeitbeständig. Kern- und Splintholz sind gleicher Färbung. Die Holzfasern verlaufen geradlinig. Es werden keine Harzkanäle ausgebildet. Das Holz der Tanne ist verhältnismässig leicht und vielseitig verwendbar.
Forstlich-industriell nutzt man sie wie die Fichte. Im Gegensatz zu dieser ist ihr Holz jedoch noch witterungsbeständiger. Es kann daher auch im Aussenbereich verwendet werden. Wie Fichtenholz liefert auch das der Tannenarten welches für die Zellstoff- und Papierherstellung, es wird auch als Bau- oder Möbelholz genutzt. Tanne kann aber auch im Wasserbau eingesetzt werden. Auch als Brennholz hat es guten Wert. Es werden vielerlei Holzwerkstoffe aus ihm hergerstellt.

Tannen finden reichhaltige Verwendung im Garten- und Landschaftsbau. Großwüschsige, winterharte Arten werden gern in Städtischen Parks und Grünanlagen geprflanzt. Hier finden die Nordamerikanischen Gebirgssorten eher Verwendung als die gegen Luftverschmutzung anfälligere, einheimische Weisstanne.

Der klassische Weihnachtsbaum in Deutschland ist die Nordmanntanne. Ihr folgen in den letzten Jahren die Nordamerikanischen Sorten Colorado- und Edeltanne, von denen es mehr und mehr Plantagen gibt. Auch das Tannenreisig ist zur Weihnachtszeit als Schmuckreisig sehr beliebt.

Wurzelsystem:
Tannen sind durch ihre tiefgründigen Wurzeln (ausser Abies amabilis) relativ sturmbeständig. Ihr Wurzelsystem festigt in Mischbeständen auch die mit ihr wachsenden Baumarten, die dadurch weniger windwurfanfällig werden. Sie ist ein Herz- oder Pfahlwurzler.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Die Tannen sind eine einhäusig getrenntgeschlechtige Baumgattung. Sie tragen männliche wie weibliche Zapfen am selben Baum. Anders als bei den Fichten stehen die Zapfen aufrecht an den Zweigen. Sie befinden sich im oberen Gipfelbereich an kürzeren Ästen. Der Zapfen verbleibt nach Samenausstoß ohne Decks- und Samenschuppen, nur als Spindel noch längere Zeit am Baum. Daher können am Boden auch keine Zapfen zur Samengewinnung gesammelt werden.
Der Samen ist geflügelt und wird vom Wind verbreitet. Keimlinge haben bis zu 10 Keimblätter (Nadeln).

Rinde, Borke:
Ihre Borke ist in der Jugend glatt und grau, im Alter mit kleineren Blättchen besetzt.

Blätter/Nadeln:
Ihre Nadeln sind flach und leicht biegsam. Sie werden ca. 10 Jahre alt. Auf ihrer Unterseite haben sie 2 hellere Bänder. Unten leicht verbreitert nehmen sie nach oben hin ab und werden schlanker.

Standortansprüche:
Sie ist recht standorttolerant und gedeiht auch auf weniger durchlüfteten Böden.

Medizinische Bedeutung:
Die frisch ausgetriebenen, hellgrünen Tannenspitzen können zu einer Art Sirup verarbeitet werden. Dieser ist ein gutes Mittel gegen Husten. Diese Tannenspitzen enthalten heilende Enzyme.
Auch teurer Tannenhonig wird von den Imkern hergestellt, er ist sehr lecker. Dann lassen sich auch ätherische Öle aus Tannen gewinnen, die als Saunenaufguss oder Badewasserzusatz in Frage kommen.

Wissenswertes:
Die wuchshöchsten Arten der Gattung findet man in Nordamerika, größtenteils im Westen Nordamerikas. Dabei handelt es sich um die Pazifische Edeltanne (Abies procera) und die Küstentanne (Abies grandis), die 80 - 90 Meter erreichen können. Damit sind sie in ihrem Verbreitungsgebiet nur der Douglasie und Sitkafichte unterlegen.

Als immergrüne Koniferen gelten Tannen in vielen Kulturen als Symbol der Geburt und Wiederauferstehung, in Religionen für "ewiges Leben". Tannenreisig findet an Gräbern seine Verwendung, ebenso für Adventkränze.

Zu den engsten Verwandten der Tannen gehören die Hemlocktannen (Tsuga) und Zedern (Cedrus).

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Anzucht von Tannen:
Eine Freilandaussaat ist anzuraten, am Besten im November/Dezember, oder erst im Frühjahr im April.
Aussaatstelle schattig wählen. Vorher 2-4 Wochen in feuchtem Sand stratifizieren. Tannensämlinge sind empfindlich gegen Sämlingskrankheiten.


Quellen: Stichpunkte aus wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Tannen
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Re: Abies - Tannen

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Gepostet: 01.07.2014 - 21:21 Uhr  ·  #2
Verschiedene Tannensamen:


Im Uhrzeigersinn:

12.00 Uhr - Abies alba (Weißtanne)
15.00 Uhr - Abies procera (Edle-Tanne)
16.30 Uhr - Abies fraseri (Fraser-Tanne)
18.00 Uhr - Abies grandis (Küsten-Tanne)
19.30 Uhr - Abies nordmanniana (Nordmann-Tanne)
21.00 Uhr - Abies concolor (Colorado-Tanne)




URL=http://host.green24.eu/image.uploads/01-07-2014/original-f3439eba994ce9a782e29707ca9e471c.jpg][/URL]
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Re: Abies - Tannen

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Gepostet: 26.07.2014 - 19:43 Uhr  ·  #3
Wäre noch schön, wenn das Bild scharf wäre...

Tannen sind sehr schöne Bäume. Beim Nachbarn von meinem Patenonkel gab es ein paar sehr schöne große Tannen, aber der hat sie dann leider abgeschnitten, obwohl ihnen nichts fehlte. Das ist aber auch so einer, der nur Fichten in seinen Wald pflanzt.

Alles Gute

Max
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 20.01.2015 - 02:30 Uhr  ·  #4
Abies grandis (Küstentanne)

der Samen


Ich habe Ihn ca. 14 Tage in der Gefriertruhe gehabt. Dann in einem Wasser gefülltem Döschen 2 Tage im Aquarium bei ca. 23°C schwimmen (quellen) lassen. Ab dem 30.12.2015 wurden diese Samen mit geschlossenen Behältern angesetzt (Ferrero Rocher Dosen mit gebohrten Löchern ). Weiterhin habe ich diese Dose in ein Zimmergewächshaus mit weiteren Anzuchchtobjekten gestellt und eine Heizmatte aus dem Heimtierbedarf unter dem Gewächshaus zum wärmen. Aus Platzgründen teilt sich der Samen die Dose mit dem Speierlingsamen. Küstentanne die obere Hälfte. Derzeit rührt sich eine Wurzel. (Oben Mitte)
(Am 19.01.2015)
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 29.01.2015 - 23:02 Uhr  ·  #5
Also bei meinen Tannen rührt sich nix. Die Wurzel die ich gemeint habe zu sehen war doch keine
Teo
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 03.03.2015 - 20:57 Uhr  ·  #6
Guten Abend

@Totto
Tut sich etwas bei deinen Tannen?
Hast du die Samen von Abies grandis selbst gesammelt oder gekauft? Oft sind selbst gesammelte Samen von Tannen leider nicht mehr keimfähig. Man merkt das gut wenn der Samen etwas weich ist und sich ganz leicht eindrücken lässt. Samen die noch gut fruchtbar sind, sind dagegen fester und gehen zum Teil im Wasser unter.
Von dem Stratifizieren in der Kühltruhe rate ich ab, da die Temperaturen zu arg im Minusbereich sind. Man sollte Tannensamen bei einer Temperatur von um die 0-5°C,oder etwas mehr, über mehrer Wochen (ca. 6-8) stratifizieren. Der Kühlschrank ist dafür gut geeignet. Manche schreiben von guten Ergenissen wenn man die Samen vor dem Stratifizieren und nach der Zeit im Kühlschrank 24 Stunden lang wässert. Das kann ruhig auch etwas länger dauern.
Ich jedoch habe bis jetzt immer erst Stratifiziert und dann die Samen gewässert und ausgesät. Das klappt auch.

LG Teo
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 09.03.2015 - 23:03 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Teo

Tut sich etwas bei deinen Tannen?


Nix.....
Azubi
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 05.04.2015 - 19:59 Uhr  ·  #8
[attachment=0]Garten 068.JPG[/attachment]Meine Keimlinge der Küstentanne
Garten 068.JPG
Garten 068.JPG (130.92 KB)
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 05.04.2015 - 20:48 Uhr  ·  #9
Servus Martin,

Glückwunsch zum Keimerfolg!

Alles Gute


Max
Azubi
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 05.04.2015 - 23:17 Uhr  ·  #10
Danke Max
VG.Martin
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 06.04.2015 - 09:24 Uhr  ·  #11
Hallo Zusammen,


bei meinen Edlen Tannen tut sich auch noch nichts, sie brauchen scheinbar länger zum Keimen. Gratuliere Martin, schönes Bild! Allen anderen wünsche ich eine baldige Keimung!

LG, Siegi
Teo
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 06.04.2015 - 18:08 Uhr  ·  #12
Hallo Leute,

das ist ein tolles Foto von dir Martin. Glückwunsch. Wie hast du denn die Samen vorbehandelt und wie lang hats dann zur Keimung noch gedauert? Werde auch bald die Küstentanne aussäen und hoffe es klappt dann auch.

Schönen Ostermontag noch
LG Teo
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 17.05.2015 - 12:56 Uhr  ·  #13
Hallo Freunde der Tannen!


Bei meinen Edlen Tannen tut sich seit Wochen gar nichts, sie wollen scheinbar nicht keimen. Vielleicht sollte ich es auch mal mit Küstentannen versuchen!? Die nächsten Tannensamen gebe ich feucht ein paar Tage ins Gefrierfach, vielleicht stimmuliert sie diese Behandlung ja!? Aufgegeben wird jedenfalls nicht! Wie sieht es bei Euch aus?

LG, Siegi
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 17.05.2015 - 17:11 Uhr  ·  #14
Bei meinen Tannen auch nicht......
Teo
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Re: Tannen - Abies

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Gepostet: 18.05.2015 - 22:00 Uhr  ·  #15
Hallo Leute,

bei mir wollen dieses Jahr einfach auch keine Tannen keimen. Weder Weiß-, Küsten- noch Coloradotanne, außen stehend im Blumenkasten oder im Minigewächshaus im Wintergarten. Das ärgert mich gewaltig. Meine Samen wurden nach einer 3-Tage-Wässerung anfangs trocken und dann feucht über mehrere Wochen im Kühlschrank stratifiziert. Vielleicht brauchen sie wirklich eine Frostphase. Dies gilt es heraus zu finden...

LG Teo
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