Abies nordmanniana - Nordmanntanne

 
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Nähe Münchens
Beiträge: 825
Dabei seit: 03 / 2013

Blüten: 9866
Betreff:

Abies nordmanniana - Nordmanntanne

 · 
Gepostet: 27.01.2014 - 08:35 Uhr  ·  #1
Abies nordmanniana - Nordmanntanne

Andere Namen: Auch Nordmanns - Tanne oder Kaukasus - Tanne genannt.

Familie: Pinaceae (Kieferngewächse)

Gattung: Abies (Tannen)

Herkunft:
Die Nordmanntanne ist hauptsächlich im Osten, in der Kaukasusregion und der östlichen Türkei beheimatet.

Verbreitung:
Der Einschlag auf die Nordmanntanne ist im Ursprungsgebiet sehr hoch. Deshalb wird die Samenernte immer schwieriger, da die Qualitätssamenbäume abnehmen. Daher baut man hierzulande in der Eifel sogenannte Saattannen an. Sie ist auch häufig in Grünanlagen zu finden.
Gemeinsam mit der Kaukasus-Fichte bildet sie im Ursprungsgebiet Mischbestände. Überhaupt wird sie gerne mit anderen Baumarten angepflanzt, da sie diese Sturmsicherer macht.

Habitus:
Wuchshöhen von 40 - 50 Meter und ein Stammdurchmesser (BHD) von 2 Metern sind möglich. Der Baum besitzt eine pyramidenförmige Krone und ist meist dicht beastet. Freistehende Bäume sind bis hinunter zum Stammfuß beastet, während Bäume im Bestand bis zur Hälfte unbeastet bleiben.

Borke/Rinde:
Die Borke am Stammfuß ist grau, leicht rissig und am oberen Stamm eher glatt. An den Zweigen ist sie graubraun und sehr dünn.

Nadeln/Blätter:
Ihre Nadeln sind 2 - 4 cm lang und ca. 2 -3 mm breit. Die harzfreien Knospen sind 3 - 4 mm lang. Oberseits mehr dunkelgrün, untererseits hellgrün. Die Nadeln bleiben bis zu 7 Jahren an den Zweigen ehe sie abfallen.

Alter:
Die Nordmanntanne kann ein stolzes Alter von bis zu 500 Jahren erreichen.

Wurzelwerk:
Nach der Keimung bildet die Nordmanntanne eine Pfahlwurzel aus, die ziemlich tiefreichend ist. Die Seitenwurzeln wachsen erst später. Wegen ihres Wurzelsystems ist sie ziemlich sturmfest. Nicht bekannt ist es, dass sie mit Wurzelpilzen eine Symbiose eingeht.

Blüte, Frucht, Fruchtreife:
Im Mai ist die Blütezeit. Die männlichen Blütenzapfen sind ca. 10 - 20 mm lang, eiförmig und haben eine rötlichbraune bis rötlichgelbe Färbung. Die weiblichen Blütenzapfen stehen aufrecht, sind zu Anfang grünlich, später von gelbgrün ins rötliche gehend. Der Same reift im September/Oktober. Er ist etwa 1 cm groß und geflügelt.

Holz:
Zwischen Kern- und Splintholz gibt es keine Abweichung. Daher sind auch die Jahrringe gut zu erkennen. Es entstehen kleinere Harzkanäle. Das Holz ist biegsam und hat eine weissgelbliche Färbung.

Verwendung:
Wegen ihres kleinen Verbreitungsgebiets hat sie eher wenig forstwirtschaftliche Bedeutung. Verwendung findet das Holz hauptsächlich in der Zellstoff- und Papiergewinnung. Da sie unter Spätfrösten leidet wird sie in Mitteleuropa forstlich kaum kultiviert.
Sie ist jedoch der beliebteste Weihnachtsbaum in unseren Breiten und auch als Parkbaum äusserst beliebt. Die größten Anbauplantagen befinden sich in Dänemark.

Standortansprüche:
In ihrer Heimatregion gedeiht sie am liebsten auf tiefgründigen Lehmböden und besiedelt vorzugsweise Nordhänge. Dort herrscht ein eher kühles Klima. Sie ist in Höhenlagen von 800 - 2000 Metern zu finden.

Krankheiten/Schädlinge:
Von Schädlingen ist sie kaum bedroht. Dasselbe gilt für parasitäre Pilze, auch von diesen droht ihr kaum Gefahr.

Wissenswertes:
Benannt wurde sie durch den Biologen Alexander von Nordmann (Finland) 1803 - 1866

Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Tannen:
Eine Freilandaussaat ist anzuraten, am Besten im November/Dezember, oder erst im Frühjahr im April.
Aussaatstelle schattig wählen. Vorher 2-4 Wochen in feuchtem Sand stratifizieren. Tannensämlinge sind empfindlich gegen Sämlingskrankheiten. Die Keimquote liegt bei 50 %.

Quellen: Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Nordmann-Tanne
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzenlexikon & Steckbriefe

Worum geht es hier?
Das Pflanzenlexikon - Steckbrief, Portrait und Pflegehinweise...
In unserem Lexikon der Pflanzen sind die Pflanzenarten alphabetisch sortiert. Es werden alle Pflanzengattungen wie Gartenpflanzen, Zimmerpflanzen und exotische Pflanzen aufgeführt. Zu fast jeder Pflanze gibt es Angaben zum schneiden (Rückschnitt und Erziehungsschnitt) , wässern (wie viel Wasser und wie oft), düngen (welcher Dünger und wann muss gedüngt werden), Standort (sonniger, halbschattig oder im Schatten, Licht und Ansprüche), Erde (welcher Boden oder welches Substrat), Krankheiten (bekannte Schädlinge und Erkrankungen, Mittel wie Insektizide und Fungizide sowie Maßnahmen zur Bekämpfung).

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.