200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

 
Azubi
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200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 28.11.2013 - 13:10 Uhr  ·  #1
Hallo.
das forum hat seit meinem letzten besuch ein neues erscheindungsbild.. nett...
Aber zurück zu meinem problem. Ich habe in einem einkaufswahn blumenzwibeln (tulpen, narzissen, anemonen, hyazinthen, krokusse) für etwa 200€ bestellt. Beruflich war ich aber stark eingebunden und habe es nicht rechtzeitig geschafft, die zwiebeln zu setzen. Der boden ist bei uns seit zwei tagen gefroren. Einige zwiebeln sind schon unter der erde, dort wo es noch ging. Was mache ich nun mit den zwiebeln, die für die gefrorenen stellen gedacht sind?

-> Kann ich die zwiebeln bis zum frühjahr überwintern und dann (wann eigentlich) setzen?
-> Blühen die dann überhaupt noch, wenn sie im februar oder so gesetzt werden?
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 28.11.2013 - 16:19 Uhr  ·  #2
Ich gehe mal davon aus, das der Boden nochmal auftauen wird. Gestern habe ich meine Dahlien raus, obwohl da auch schon die obersten 2 cm gefroren waren. Ansonsten kannste die gekauften Zwiebeln bis zum Frühjahr kühl lagern und dann einpflanzen. Jedoch wird's dann mit Blüten schwächer ausfallen, weil die Zwiebeln erstmal Kraft brauchen um Wurzeln auszubilden. Ich selbst kaufe im Frühjahr bei den Supermärkten die reduzierten Restposten und erfreue mich halt ein Jahr später an den Blüten.

vlG Lapismuc
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 28.11.2013 - 18:07 Uhr  ·  #3
Meinst du denn, dass die zwiebeln jetzt im winter wurzeln bilden? Oder erst ab Frühjahr? Denn dann könnte ich sie ja rechtzeitig setzen und die jetzt gesetzten und die im frühjahr starten zusammen...

Und wie kühl ist "kühl". Brauchen tulpen keinen frost um zu blühen?
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 28.11.2013 - 18:34 Uhr  ·  #4
Moin,

die Zwiebeln sollten noch jetzt in die Erde. Es ist wahrscheinlich, das nur die Oberfläche gefroren ist, der Frost aber noch nicht tief eingedrungen ist.
Frühlingsblühende Zwiebelpflanzen bilden ihre Wurzeln im Herbst, einige sogar schon im Spätsommer. Da ist es für eine gute Entwicklung wichtig, das sie schon in der Erde sind. Die Blüten wiederum werden schon im Sommer in der Zwiebel ausgebildet (die Zwiebel ist sozusagen eine Knospe). Sie wartet dann nur noch auf die Wurzelbildung im Herbst (damit Wasser zum Strecken aufgenommen werden kann) und die "Wärme" sowie Feuchtigkeit (in der Natur meist die Schneeschmelze) des Frühjahrs.
Nach dem Pflanzen giesst man Zwiebeln gut an und dann erst wieder mit dem Erscheinen der Blätter. In diesem grünen Zustand wird dann auch noch gedüngt (ein schnell wasserlöslicher Volldünger oder flüssig) bis die Blätter anfangen zu vertrocknen.
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 28.11.2013 - 19:03 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Plantsman

Frühlingsblühende Zwiebelpflanzen bilden ihre Wurzeln im Herbst, einige sogar schon im Spätsommer.


ohje! Dann bin ich sogar viel zu spät mit dem setzen.. Dann werde ich, wie lapismucc es vorschlägt, die nächsten regentage ausnutzen und hoffen dass der boden etwas taut.

Zitat geschrieben von Plantsman
Die Blüten wiederum werden schon im Sommer in der Zwiebel ausgebildet

werden gekaufte zwiebeln in ihren plantagen immer so gepflegt, dass sie diese knospe ausbilden?

und erlaubt mir, hier eine weitere frage anzuhängen um keinen neuen thread aufmachen zu müssen: Auch bei anemonen habe ich zugegriffen. nun lese ich aber im internet widersprüchliches. teils heißt es die sind nicht winterhart, teils doch, teils nur gegen kahlfröste schützen. Eigentlich sind anemonen auch in den frühjahrszwiebelmischungen schon drin. riskiere ich die knollen (oder sind das zwiebeln?) wenn ich ohne schutz setze?


DANKE DANKE für all eure müh!
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:20 Uhr  ·  #6
Moin,

ja, die Zwiebeln werden alle so kultiviert, teilweise können sie auch nix dagegen machen, die bilden die Knospen schon seit Millionen von Jahren so . Für eine bessere Kontrolle werden vor allem Tulpen nach dem Roden in besonderen Klimakammern in Regale gestellt und einem zeitlich ausgekügelten System von Temperaturen unterworfen um auch sicher in jeder Zwiebel Blüten zu haben. Viele zentralasiatische Zwiebelpflanzen (Tulpen, Lauch-Arten, Hyazinthen....... um nur die wichtigsten zu nennen) brauchen eine warme Trockenphase um überhaupt zu blühen. Deshalb werden sie in unseren Gärten oft als blühfaul bezeichnet weil ihnen in Mitteleuropa diese Phase fehlt. Bei anderen (Narzissen, Blausternchen, Traubenhyazinthen usw.) ist es einfacher, diese können auch ohne "Ausback-Phase" Blüten bilden.

Die Urformen der "De Caen"-Anemonen sind nicht winterhart und brauchen Winterschutz oder Pflege im Alpinenhaus. Die Zuchtformen sind da schon härter, sind aber trotzdem für etwas Schutz dankbar. Bei Zwiebel- und Knollenpflanzen können, wenn sie schon ausgetrieben sind, die grünen Pflanzenteile einiges an Frost ab. Sie legen sich gefroren einfach hin und richten sich nach dem langsamen (!) Auftauen wieder auf. Bei den oben genannten Anemonen ist ein Schutz gegen Abstrahlung in der Nacht und Kahlfrost aber nicht unbedingt schlecht. Anemone blanda, die Strahlen-Anemone ist aber winterhart.
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 29.11.2013 - 22:47 Uhr  ·  #7
Das ist ja wohl mal superinteressant eure Diskussion hier!
So langsam dämmert mir einiges was Erfolge und Mißerfolge angeht mit den Zwiebelchen.

Eine (oder mehrere) Fragen würde ich gerne anhängen.
Tulpen: manche buddeln sie aus im Herbst, andere lassen sie im Boden (die meisten die ich kenne tun das, mit Erfolg). Ich hab sie immer im Boden gelassen, hatte jedoch mit den "normalen" Tulpen nie Glück, die verschwanden spätestens nach einem Jahr oder bildeten nur noch spärliche Blätter. Die "Wildtulpen" hingegen fühlen sich bei mir sehr wohl und blühen von Jahr zu Jahr schöner und vermehren sich.
Hyazinthen gehen auch gar nicht!
Wir haben hier eher raues Klima aber doch im Sommer auch trockene Zeiten.
Was mögen Wildtulpen was andere anscheinend stört?
Das würd mich doch mal interessieren!
Danke
Gruß
Dorit
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 30.11.2013 - 08:02 Uhr  ·  #8
@GrüneHölle

Wenn die Tulpenzwiebeln ausgebuddelt werden, kann man sie auch auf Krankheiten kontrollieren und aussortieren. Bleiben sie jedoch im Boden und es sind kranke dabei, wird sich auch die Krankheit der Zwiebeln vermehren und somit werdens immer weniger. So ist zumindestens meine privat-persönliche Theorie

vlG Lapismuc
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 01.12.2013 - 18:47 Uhr  ·  #9
Moin,

ein trockener Sommer alleine ist es nicht. Die Temperaturen, die in der zentralasiatischen Steppe im Sommer herrschen sind doch ein wenig anders als in unseren Sommern . Zusätzlich sind die Böden dort ziemlich nährstoffreich, wenn nur nicht der Wassermangel im Sommer wäre........ Das bedeutet, Pflanzen von dort, bzw. die von dort ihre Eltern haben, brauchen, um im Garten dauerhaft erfolgreich kultiviert werden zu können einen feuchten, regnerischen, kurzen Herbst, einen trocken-kalten Winter, ein feuchtes Frühjahr ohne Regen, dafür Schneeschmelze satt und einen trocken-heissen Sommer. In den regnerischen Zeiten dann bitte auch noch ordentlich schnellwirkenden Dünger. Dann klappt es auch mit den "Mastschwein"-Tulpen . Deshalb nimmt man sie in unseren Sommern aber raus, weil es in Mitteleuropa einfach zu feucht und kühl ist. Zusätzlich wandern die Zwiebeln auch noch in die Tiefe (wie in der Heimat) und dort ist es noch kühler und feuchter. Was in Kasachstan die richtige Tiefe ist, um den heissen Sommer zu überleben, ist in Deutschland einfach nur feucht-kühle Klimakammer. Dadurch bauen sie dann ab.
Wild-Tulpen sind auch nicht gleich Wild-Tulpen. Es gibt auch unter ihnen Arten, die im Garten nach kurzer Zeit ihren Geist aufgeben. Sie sind oftmals aber eher nässeempfindlich und fast echte Wüstenpflanzen (z.B. Tulipa systola). Die Wald- und Wiesen Wild-Arten wie z.B. Tulipa tarda, Tulipa pulchella, Tulipa bakeri, die in den üblichen Handelspackungen im Gartencenter zu bekommen sind, sind deutlich genügsamer als ihre großblütigen Vettern. Auch die Kaufmanniana- und Greigii-Hybriden kommen im Garten gut klar, wenn sie nicht zu hungrig stehen.

Das dürfte so ungefähr der Vorgang sein und ich hoffe, ich habe ihn richtig dargestellt. Wenn nicht, bitte verbessern.
Azubi
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 01.12.2013 - 19:59 Uhr  ·  #10
Mein aktueller Garten, den ich erst im letzten Herbst bezogen hab, war im frühjahr zu meiner Überraschung komplett Tulpenfrei. Nur ein Häufchen Schneeglöckchen war als Frühjahrsblüher dabei. Nun weiß ich aber nicht, ob die Vorbesitzer völlig desinteressiert waren oder der boden nicht mehr hergibt. Unser Boder ist stark lehmig und wird nach dem Regen richtig schwer. Im Sommer wiederum betonhart. Meine Dahlien haben diesen Boden sehr geliebt, den sandigen Boden von meinem ehem. Garten hingegen mochten sie weniger. Aber welche Frühjahrsblüher wären denn für diese Art Böden dann geeignet? Die von plantsman beschriebenen Prozesse waren mir garnicht bekannt. Ich gebe zu ich habe sehr blauäugig eingekauft.

Bei den Anemonen handelt es sich übrigens um die Hybriden Mr Fokker und Lord Leutnant. Dem Namen nach sind das Hybriden, aber von DeCaen oder andere winterhärtere??
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 01.12.2013 - 23:22 Uhr  ·  #11
Ich habs dies jahr auch mal probiert und all ausgebuddelt, auch wegen der genannten probleme, und heute endlich habe ich die zeit gefunden so um die 300 Zwiebeln wieder einzusetzen kann ich euch sagen.
Und ich bin gespannt auf das nächste Frühjahr.
Den Tipp habe ich übrigens auch von mehreren Nachbarn mitgekriegt, die das seit jahren schon erfolgreich so machen...
LG
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 02.12.2013 - 09:45 Uhr  ·  #12
@Gespenst: Irgendwie kommt mir der Boden bekannt vor.

Ich würde dir als langfristige Maßnahme empfehlen, deine Frühblüher erstmal zu setzen und dann zu schauen, wie sie kommen.
Große Tulpen sind bei mir auch ein Problem, allerdings habe ich gefräßige "Untermieter".
Hyazinthen, Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen, Narzissen sind kein Problem. Mein Kugellauch hatte eine Umsetzng nicht überstanden ... da war allerdings mein Mann dran.

Ich schmeiße regelmäßig, sobald der Kompost einigermaßen gar ist, eine Handvoll an die Stellen meiner Frühblüher und bisher haben sie es immer überlebt. Zugleich merke ich, dass durch die Kompostgabe auch der Boden selbst etwas feiner wird, was allerdings ein langwieriger Prozess ist.
Das mit dem Ausbuddeln und wiedereinbuddeln hatte ich dieses Jahr auch. Bei mir waren die Narzissen unter den Johannisbeerbüschen und weil die zu dicht standen mussten eben die Narzissen vorher raus. Mal sehen, was im nächsten Frühjahr kommt.
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Re: 200€ Frühjahrszwiebeln und Boden dicht!!!

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Gepostet: 03.12.2013 - 09:22 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von GrüneHölle

Tulpen: manche buddeln sie aus im Herbst, andere lassen sie im Boden (die meisten die ich kenne tun das, mit Erfolg).


Auf keinen Fall im Herbst ausbuddeln, sondern wenn, dann im Sommer, sobald sie eingezogen haben.
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Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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