Schattige Gärtenplätze mit Gehölzen

 
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Schattige Gärtenplätze mit Gehölzen

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Gepostet: 04.10.2013 - 08:12 Uhr  ·  #1
Schon im Herbst schattige Gärtenplätze für den Sommer planen -
Denn die nächste Hitzeperiode kommt bestimmt


Im Sommer an der frischen Luft im Garten sitzen und die angenehme Wärme auf der Haut spüren, das mögen alle Menschen. Doch wer sich zu lange in der prallen Sonne aufhält, sehnt sich schon bald nach Kühle und Frische. Glücklich kann sich jeder schätzen, der dann in seinem Garten nicht nur schöne Sonnen- sondern auch Schattenbereiche hat. So findet sich auch bei der größten Hitze das richtige Plätzchen, um die Sommertage im Freien zu genießen. Man mag es kaum glauben, aber der ideale Zeitpunkt, solche Bereiche dauerhaft anzulegen, ist der Herbst.

Die beste Möglichkeit, Schatten in den Garten zu bringen, ist natürlich ein ausreichend großer Baum. Unter seinen Ästen ist es im Sommer wunderbar kühl. Bevor man sich entscheidet, ist es empfehlenswert, sich genau zu überlegen, wo der Baum gepflanzt werden kann und welche Funktion er erfüllen soll. Ist ausreichend Platz im Garten vorhanden und ein größerer Schattenbereich gewünscht, bieten sich Gehölze mit ovalen oder kegelförmigen Kronen an. Dazu gehören beispielsweise die Gemeine Eberesche (Sorbus aucuparia), der Blasenbaum (Koelreuteria paniculata) und der Amberbaum (Liquidambar styraciflua). Beliebte Schattenspender für Sitzplätze oder den Sandkasten sind Bäume mit schirmförmiger Krone wie der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides 'Nana') oder die Kugellinde (Tilia cordata 'Green Globe'). Soll der Baum nahe am Haus stehen, empfiehlt es sich auf eine Art oder Sorte zurückzugreifen, die auch in vollbelaubtem Zustand noch ausreichend Licht durchlässt - sonst verwandeln sich die Zimmer im Inneren des Gebäudes womöglich in Dunkelkammern. An einer solchen Stelle könnte z.B. eine Felsenbirne (Amelanchier) - also ein Baum mit lichter Krone und feinem Laub - seinen Platz finden.

Wer sich bei der Planung seines Grundstücks nicht ganz sicher ist, welcher Baum in seinen Garten passt, kann sich Rat bei einem Landschaftsgärtner holen. Dieser weiß genau, welche Gehölze wie groß werden, wie schnell sie wachsen, was der ideale Standort für welche Sorte ist und wie das jeweilige Nachbarrecht der Länder Grenzabstände regelt. Mit seiner Unterstützung geht man auch auf Nummer sicher, dass später tatsächlich einmal der gewünschte Bereich beschattet wird - ein beruhigendes Gefühl, denn Bäume lassen sich, wenn sie falsch stehen, nicht so einfach verrücken wie ein Sonnenschirm. Die meisten Bäume und Sträucher können von Oktober bis März gepflanzt werden - vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren.

Laube & Co.
In den Gärten, in denen Gehölze als Schattenspender keinen Platz finden, können platzsparende Kletterpflanzen in der heißen Jahreszeit vor zu viel Sonne schützen. Die meisten Pflanzen benötigen dafür allerdings Klettergerüst, Pergola oder Laube. Daran überwachsen cremeweiße Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), Wilder Wein (Parthenocissus tricuspidata), die langen Blütentrauben des Blauregens (Wisteria) oder immergrüne Pflanzen wie Efeu (Hedera helix) den Outdoor-Sitzplatz und zaubern einen luftdurchlässigen Baldachin.

Zwischen Pergola und Laube gibt es übrigens einen bedeutenden Unterschied: Während eine Laube frei im Gelände steht, lehnt sich die Pergola immer an ein anderes Gebäude an. Beim Aufbau kann ebenfalls der Landschaftsgärtner behilflich sein. Er stellt nicht nur den festen Stand des Traggerüstes sicher, sondern bringt die geeigneten Pflanzen zur Begrünung gleich mit. Der beste Zeitpunkt für das Errichten von Laube & Co. ist im Herbst. Kletterpflanzen, die dann in die Erde kommen, wachsen besonders gut an und haben bereits im nächsten Sommer dichtes Blattwerk gebildet.

Die im Schatten stehen ...
In schattigen Gartenbereichen gedeihen zwar nicht alle Blumen, trotzdem muss auch hier nicht auf Blütenpracht und schönes Blattwerk verzichtet werden. Der Landschaftsgärtner weiß, wie sich die lichtarmen Areale interessant gestalten lassen. Er setzt dort beispielsweise Stauden wie Tränendes Herz (Dicentra), Prachtspiere (Astilbe), Elfenblumen (Epimedium), Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Sterndolde (Astrantia), Funkien (Hosta) oder Herbst-Anemonen ein. Dazu kommt noch so manche überraschende Schönheit wie die Krötenlilie (Tricyrtis hirta) mit orchideenähnlichen Blüten, die imposante Silberkerze (Cimicifuga-Arten) und das großblättrige Schaublatt (Rodgersia-Arten).
Wer in der nächsten Hitzeperiode einen attraktiven Platz im Schatten sein eigenen nennen möchte, sollte sich jetzt im Herbst mit seinem Landschaftsgärtner verabreden, die richtige Stelle im Garten aussuchen und mit dem Pflanzen beginnen.

Quelle: BGL
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Die beste Möglichkeit, Schatten in den Garten zu bringen, ist natürlich ein ausreichend großer Baum, wie beispielsweise dieser Trompetenbaum.
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Hier überwachsen die langen Blütentrauben des Blauregens den Outdoor-Sitzplatz und zaubern einen luftdurchlässigen Baldachin.
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In den Gärten, in denen Bäume als Schattenspender keinen Platz finden, können Kletterpflanzen in der heißen Jahreszeit vor zu viel Sonne schützen.
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