Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

 
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Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

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Gepostet: 19.06.2007 - 11:09 Uhr  ·  #1
Hallo Ihr Gärtner,

ich versuche mich dieses Jahr das erste mal als Gemüsegärtner.

Ich habe mir drei verschiedene Sorten Buschbohnen gekauft und wollte mein Glück versuche. Drei von jeder Sorte habe ich vor gut zwei Wochen in einem Wasserglas über Nacht eingeweicht und anschließend in normale Erde gesetzt. Weil bis gestern noch nichts zu sehen war, habe ich mal nachgebohrt. Alle neun Bohnen waren matschig und haben total faulig gestunken. Ausgekeimt war absolut noch nichts.

Die letzten 6 Tage hat es immer wieder mal geregnet, war das vielleicht zu viel? Oder hätte ich sie nicht einweichen dürfen?

Bin für Tipps jeglicher Art immer offen....
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Buschbohnen

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Gepostet: 19.06.2007 - 11:39 Uhr  ·  #2
Hallo Cat,

meine "angesetzten" Buschbohnen, die ich vorkeimen wollten, sind mir auch 2 x 10 Stück verfault.

Dann habe ich sie einfach direkt in die Erde gesteckt, Loch gemacht, 4-5 Kerne rein und zugemacht, allerdings habe ich beim ersten mal Keimgut vom letzten Jahr genommen.

Erfolg hatte ich nur bei den Samen die ich heuer nochmals neu gekauft hatte. Gesetzt habe ich sie vor ca. 4-5 Wochen, jetzt sind die dingerchen ca. 30 cm hoch und haben inszwischen auch schon Knospen angesetzt.

Ich hoffe, zum Neuaussäen ist es noch nicht zu spät, vielleicht gibt's da noch Tips vom Profi

lg Petra
Vordergrund Zuckermais, Mitte Kartoffeln, Hinten Buschbohnen001.jpg
Vordergrund Zuckerma … n001.jpg (156.4 KB)
Vordergrund Zuckermais, Mitte Kartoffeln, Hinten Buschbohnen001.jpg
Vorderung Zuckermais, Mitte Kartoffeln, Hinten vor dem Glas die Buschbohnen - Bild ist von 14.06.07
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Re: Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

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Gepostet: 19.06.2007 - 15:34 Uhr  ·  #3
Hallo,
ich weiche meine Bohnenkerne auch immer über Nacht ein, bevor ich sie in die Erde bringe. Das klappt eigentlich immer gut.
Vielleicht hast du die Kerne zu tief in die Erde gegeben. Eine alte Gärtnerregel besagt: "Bohnen nur so tief in die Erde legen, dass sie die Kirchenglocken noch läuten hören." Soll heissen nur knapp mit Erde bedecken. Dann funktioniert es!
Gruß Irene
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Re: Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

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Gepostet: 20.06.2007 - 07:45 Uhr  ·  #4
Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für Eure Antworten.

@1066bam:
Das ist ja ein tolles Gemüsebeet und sogar ein kleines Hochbeet *schwärm*. Meine Gemüse müssen leider noch in Töpfen vor sich hinwachsen, wenn sie denn was werden... Aber im Herbst fange ich vielleicht mit meinem Hochbeet an.

@irenereni:
Na, das wäre doch schonmal vielleicht etwas, was ich anders machen könnte. Habe irgendwo her gehabt, die Bohnen 2 x so tief zu setzen, wie sie dick sind. Also wird heute schonmal eine neue Runde gestartet mit "hellhörigerer" Erdtiefe. Lieben Dank für den Tipp!
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Re: Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

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Gepostet: 20.06.2007 - 09:23 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von irenereni
Hallo,
ich weiche meine Bohnenkerne auch immer über Nacht ein, bevor ich sie in die Erde bringe. Das klappt eigentlich immer gut.
Vielleicht hast du die Kerne zu tief in die Erde gegeben. Eine alte Gärtnerregel besagt: "Bohnen nur so tief in die Erde legen, dass sie die Kirchenglocken noch läuten hören." Soll heissen nur knapp mit Erde bedecken. Dann funktioniert es!
Gruß Irene


Das kann ich bestätigen. Bei Bohnen werden die Keimblätter (die beiden Hälften der Bohne) aus der Erde heraus gehoben beim Keimen. Wenn das Gewicht der Erde darüber zu hoch ist, klappt das wohl nicht. Natürlich ist es dann immer ein kleines Problem, dass die Bohnen auch nicht trocken werden dürfen. Wenn sie einmal austrocknen, nachdem der Keimvorgang begonnen hat, dann war es das...

Mit dem Einweichen ist es auch nicht ganz unproblematisch. 12 Stunden - über Nacht - klappt in der Regel. Das Problem dabei ist nämlich, dass die Bohnen anfangen zu atmen, wenn sie keimen und dazu genau so wie wir Sauerstoff brauchen. Wenn sie zu lange im Wasser liegen, esticken sie. Das ist mir schon mal passiert, man merkt es eigentlich gleich, weil die dann so säuerlich riechen (Milchsäuregärung).

Ich gebe die Bohnen seitdem immer in eine flache Plastikdose zum Quellen, gieße nur so viel Wasser hinein, dass die Bohnen zur Hälfte im Wasser liegen und decke den Deckel drauf, damit über den Bohnen eine gespannte Atmosphäre herrscht.

Bei dieser Methode kann ich die Bohnen auch etwas länger im Wasser und in der Wärme der Wohnung lassen. Denn wenn es zu kalt ist, gehen die Bohnen auch nicht weiter. Ich warte deshalb auch ab, ob die Bohnen wirklich keimen und setze sie dann erst, wenn sich schon eine Wurzel zeigt.

Dieses Jahr hat das auch gut geklappt und ich bekomme wieder meine geliebte Blauhilde (So heißt die Sorte)



Zu dem Bild muss ich noch etwas sagen. Da werden sich viele die Haare raufen, wie man so viel "Unkraut" wachsen lassen kann.

Der Garten ist so groß, dass er nur extensiv genutzt wird. Hinter den Bohnen der Ziest darf also wachsen. Das ist die Lieblingspflanze der Wollbiene Anthidium manicatum, die auch jedes Jahr recht häufig ist in meinem Garten. Auf dem Beet vor den Bohnen sollte eigentlich Kohlrabi wachsen, aber den haben die Schnecken erledigt, und rechts im Bild die Wildpflanzen stehen auf dem Weg, nur wird der kaum genutzt. So lange Wildpflanzen die Kulturpflanzen nicht bedrängen, dürfen sie wachsen. Bevor sie Samen bilden, werde ich sie mit der Sichel abschneiden oder herausrupfen. Aber bis dahin ist es für den Boden gnädiger, wenn dort etwas wächst als wenn die Sonne täglich darauf brennen würde.

Noch etwas zu dem Bohnenzelt. Die Form wie ein schmales Tipi hat sich bewährt für kleine Mengen und sieht auch immer nett aus. Bei größeren Mengen würde ich nicht mehrere solcher Zelte nebeneinander stellen.

Und die Bohnenstangen vom Haselstrauch kann ich überhaupt nicht empfehlen. Die halten einen, höchstens 2 Sommer. Da sind Fichtenstangen schon wesentlich besser. Aber weil die Haselstangen gerade da waren, habe ich meine Fichtenstangen lieber im Gartenhaus gelassen und benutze sie nächstes Jahr wieder. Das Haselholz verpilzt viel schneller. Dieses Jahr habe ich auch einen Widderbock (Wespenbock) dabei fotografiert, wie er seine Eier abgelegt hat an meinen Bohnenstangen.



Und weil die Stangen eh faulen, wo sie in der Erde stecken, habe ich das Tierchen gewähren lassen.

Friedliche Grüße Rainald
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Re: Gesetzte "Buschbohnen" sind in der Erde verfault

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Gepostet: 20.06.2007 - 10:51 Uhr  ·  #6
Hallo Rainald,

mensch, mal wieder Dankeschön für so eine ausführliche Antwort! Ich habe die Bohnen genau 14 Stunden einweichen lassen. Dann werde ich es auf jedenfall jetzt mal so machen, wie Du es auch machst. Trocken geworden sind meine Bohnen nicht, eher zu nass. Aber jetzt kommen sie zu den Tomaten unters Dach bis sie keimen. Dann kommen sie erst wieder unter den Himmel.
Versuch macht kluch...

Das Bild mit deiner Bohnenpyramide ist toll, wenn Di nichts gesagt hättest, hätte ich das Unkraut auf jedenfall für Gemüse gehalten. Ich liebe solche wilde Gärten, vor allem wegen den kleinen Tierchen. Ein Garten ohne Tiere ist eben nichts. Ich warte bei uns ja immernoch auf Salamander und Igel. Wenn ich das geschafft habe, bin ich zufrieden.

Ich werde hier erzählen, wie es mit meinen Böhnchen weitergeht....bin schon selber gespannt!!
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Buschbohnen

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Gepostet: 15.05.2008 - 11:29 Uhr  ·  #7
Stimmt es, dass bei Buschbohnen 20% beschädigte Bohnenkerne vorhanden sein dürfen? Das Saatgut war von Fa.Frey
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beschädigtes Saatgut bei Bohnen

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Gepostet: 27.06.2008 - 00:09 Uhr  ·  #8
Hallo Mella,

ich habe Mitte Mai auch einige Sorten Bohnen ausgesät,

die original verpackten Tüten der verschiedenen Hersteller enthielten teilweise bis zu 10 halbe Bohnen, die ich dann natürlich wegwerfen konnte,

das liegt wohl nicht am Hersteller, sondern daran, daß die Bohnenkerne nicht einzeln von Hand verpackt werden, sondern industriell mit Maschinen abgepackt werden, z.B: 50 Bohnen je Tüte,

da die Bohnen einer Sorte jedoch unterschiedlich groß ausfallen können, wird die Abfüllmaschine auf irgendeinen Mittelwert eingestellt, sagen wir 50 Gramm,
wenn dann die eingestellte Menge erreicht ist, macht die Maschine dicht, und wenn dann gerade noch ein oder zwei Bohnenkerne dazwischen waren, werden diese zerdrückt,

meistens enthalten die Samentüten aber immer ca. 10 % mehr, als darauf angegeben, so steht z.B: ausreichend für 10 Stangen, bei 5 Bohnen pro Stange,
in der Tüte sind aber dann etwas mehr als 60 Stück drin, wenn man nachzählt,

ist also kein wirklich grosser Verlust, auch wenn es natürlich schade um die Bohnen ist, aber ein sorgfältigeres Abfüllen von Hand würde die Preise zu sehr verteuern,

viel Erfolg beim Bohnen züchten

mfg Raro
Mini_Bohnen.jpg
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Mini_Bohnen.jpg
hier habe ich einige Stangenbohnen vorgezogen, die ich später im Garten auspflanze
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