Kakteenbestimmung - 4 Arten

 
Azubi
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Kakteenbestimmung - 4 Arten

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Gepostet: 04.06.2013 - 18:32 Uhr  ·  #1
Hallo liebe Leute,

bin ganz neu hier und bin auf das Forum gestoßen, als ich danach forschte, was meine kleine Kakteensammlung so für Arten beinhaltet.

Früher hatte ich eine richtig große Sammlung, mehr als 30 Exemplare, die aber alle nacheinander eingegangen sind, weil ich damals noch zu jung war um Ahnung zu haben, wie ich die richtig pflegen sollte.
Die 4 Kandidaten hier haben aber das Martyrium damals tapfer überlebt und ich will ihnen jetzt eigentlich ein schönes Kakteenleben bieten; viel Ahnung habe ich eigentlich nicht von Kakteenkunde.

Ich dachte mir, dass ich durch die Bestimmung meiner Kakteen wahrscheinlich besser auf die gezielten Bedürftnisse jedes Einzelnen eingehen könnte.
Deswegen wollte ich gerne fragen, ob ihr mir da helfen könnt.


Wäre sehr dankbar für jede eindeutige Bestimmung und vielleicht auch für Hinweise, wo ich Tipps zur jeweiligen Art finden kann

Grüße

EDIT: Achja, geblüht hat bisher noch keiner von denen. (Kann deswegen darüber auch keine Informationen geben die zur näheren Bestimmung dienen könnten)
Hängt das Nicht-Blühen zwingend von schlechter Pflege ab, oder gibt es Kakteenarten, die einfach garnicht blühen? (Meine Oma hat mir auch mal erzählt, dass Kakteen nur blühen, wenn man frühzeitig die kleinen Stecklinge abschneidet. Stimmt das irgendwie?)

Ferner würde es mich auch interessieren, wie ihr den "Gesundheitszustand" meiner Kakteen bewerten würdet.
Ich finde die sehen eigentlich ok aus, ausser Kaktus 2, der ja nach unten hin irgdnwei gelblich wird. Was könnte das bedeuten?
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Kaktus 4
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Kaktus 3
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Kaktus 2
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Kaktus 1
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Alle zusammen
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Re: Kakteenbestimmung - 4 Arten

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Gepostet: 05.06.2013 - 01:09 Uhr  ·  #2
No. 3 ist wohl eine Mammillaria.

No. 2 dürfte eine Echinopsis-Hybride sein; no.4 vielleicht auch.


Zur no. 1 kann ich nichts sagen. Außer das sie sehr stark vergeilt ist und offensichtlich einmal am Scheitel verletzt wurde, so daß von der natürlichen Wuchsform nicht so sehr viel übrig geblieben ist.





Kakteenpflege ist im Prinzip ganz einfach:

In den Topf (mit freiem Wasserabzug) kommt unten eine Drainageschicht (Blähton oder Kies), darüber das Substrat und ganz oben am besten noch eine rein mineralische Abdeckschicht (etwa 2cm).
Die Wurzeln der Pflanze sollten im Substrat sitzen, der etwas empfindlichere Wurzelhals in der Abdeckschicht.

Die meisten Kakteen brauchen ein stark durchlässiges Substrat, das zu etwa 30% aus Humus (torffreie Erde) und 70% aus mineralischen Stoffen (feiner Kies; Blähtonbruch; Bims; etc.) besteht.
Sog. "Kakteenerde" aus dem Gartencenter/Baumarkt ist i. d. R. immer torfhaltig und daher ungeeignet. Torffreie Kakteenerden (z. B. Neudohum) sind schwer zu finden.

Stehen Deine Kakteen aktuell in einer schweren, torfigen Erde, müssen sie umgetopft werden - dabei muß das alte Substrat komplett von den Wurzeln entfernt werden. Unter dem Stichwort "enttorfen" findest Du Anleitungen dazu im Forum.

Nach dem Umtopfen darf etwa 4 Wochen lang nicht gegossen werden.





Dann braucht man sich bei der Pflege nur noch an einen sehr einfachen Jahresablauf zu halten, der sich in Sommer- und Winterhalbjahr teilt:

Nach den letzten Frösten (i. d. R. die Eisheiligen) kommen die Kakteen ins Freie. Wie alle Pflanzen, die aus Innenräumen kommen, müssen sie zunächst wieder an die Sonne gewöhnt werden. D. h. sie dürfen nicht gleich in die volle Sonne, sondern müssen etwa 2 Wochen im Schatten/Halbschatten verbringen (abhängig von der Bewölkung) und alle paar Tage etwas heller gestellt werden. Der endgültige Standort sollte möglichst südseitig und vollsonnig sein (mit Ausnahmen).

Sobald sie draußen sind, kriegen sie etwa alle 2 Wochen Wasser (wetterabhängig; im Hochsommer evtl. öfter). Etwas später beginnt man wieder mit dem Düngen (etwa bei jedem 2. oder 3. Gießen; in der Wachstumsphase im Frühjahr/Frühsommer wohl sinnvoller als später). Der Dünger sollte relativ wenig Stickstoff enthalten, also z. B. ein N-P-K-Verhältnis von 3:6:6 o. ä. haben (oft haben sog. "Blühpflanzendünger" so eine Zusammensetzung; billiger als Kakteendünger).

Ab Mitte Spetember werden die Kakteen nicht mehr gegossen (das Düngen stellt man schon spätestens 4 Wochen vorher ein); die Kakteen müssen dann auch so gestellt werden, daß sie keinen Regen mehr abkriegen (z. B. unter ein Vordach).

Etwa Mitte Oktober (oder später, falls es noch länger frostfrei bleibt) kommen die Kakteen ins Winterquartier. Dieses muß hell, und möglichst kühl sein (8-12 Grad). Die Kakteen werden während des gesamten Winters nicht gegossen, sie könnten sonst eingehen oder vergeilen.

Ab Ende Februar/Anfang März kann man sich mal um die Kakteen kümmern, ggfs. Umtopfen, etc. Man kann ihnen ab März/April, solange sie sehr hell stehen, evtl. die ersten Tropfen Wasser geben.
Azubi
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Re: Kakteenbestimmung - 4 Arten

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Gepostet: 06.06.2013 - 12:00 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Scrooge

Zur no. 1 kann ich nichts sagen. Außer das sie sehr stark vergeilt ist und offensichtlich einmal am Scheitel verletzt wurde, so daß von der natürlichen Wuchsform nicht so sehr viel übrig geblieben ist.

Ich als Unwissender dachte das wär halt normal, dass der so in 2 Richtungen weiterwächst
Und hab das für gut befunden, dass der so schön lang wird.
So kann man sich täuschen.

Was kann ich denn dagegen tun? Hab mich schon ein bisschen eingelesen in's Thema Vergeilung aber kann das eigentlich nicht nachvollziehen, die Kakteen stehen ganzjährig an einem hellen Platz.

Was ist mit Kaktus 2? Der ist ja nach unten hin so gelblich. Was bedeutet das? Ist das normal?

Und nochmal kurz zu meiner Frage im Einstiegspost:
Zitat
Achja, geblüht hat bisher noch keiner von denen. (Kann deswegen darüber auch keine Informationen geben die zur näheren Bestimmung dienen könnten)
Hängt das Nicht-Blühen zwingend von schlechter Pflege ab, oder gibt es Kakteenarten, die einfach garnicht blühen? (Meine Oma hat mir auch mal erzählt, dass Kakteen nur blühen, wenn man frühzeitig die kleinen Stecklinge abschneidet. Stimmt das irgendwie?)
Pflanzenprofessor*in
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Re: Kakteenbestimmung - 4 Arten

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Gepostet: 06.06.2013 - 18:10 Uhr  ·  #4
Vergeilung läßt sich nicht mehr rückgängig machen.
"Hell" ist übrigens relativ. Deutsche Winter sind dunkel, und der zurückliegende hatte nur halb so viele Sonnenstunden wie ein Durchschnittswinter. Das menschliche Auge hat ja eine veränderliche, sich anpassende Iris, daher nehmen wir die Helligkeitsunterschiede nicht so extrem war, wie sie in Wahrheit sind. Dazu kommt, daß ein normales Fensterglas i. d. R. auch noch mal bis zur Hälfte des für Pflanzen verwendbaren Tageslichts schluckt.
Für sonnenliebende Pflanzen ist der Winter im Haus also eine Zumutung; deshalb ist ein heller Platz zwar Pflicht, reicht allein aber nicht aus. Wassergaben und Temperatur müssen so weit runtergefahren werden, daß sie mit dem stark reduzierten Lichtangebot wieder im Gleichgewicht sind. D. h. durch eine kühle und trockene Überwinterung verlangsamst Du den "Stoffwechsel" der Pflanze ins Schneckentempo; steht die Pflanze zu warm und bekommt Wasser, bzw. zieht versteckte Feuchtigkeit aus einem torfigen Susbtrat, dann wächst sie weiter, und vergeilt auf der Suche nach Licht.

Das ist der erste Grund für ein möglichst kühles Winterquartier.

Der zweite Grund ist, daß viele Kakteen diese kühle Periode brauchen, damit der Blühreiz bei ihnen ausgelöst wird. Das wäre dann auch schon die Antwort auf Deine Frage nach der Blüte.
Es gibt viele Kakteen, die sehr alt werden müssen, um zu blühen; aber wenn ich mit meinen Gattungsbestimmungen richtig liege, müßten zumindest diese drei absolut blühfähig sein, richtige Überwinterung und Pflege vorausgesetzt.


Zur Verfärbung kann ich nichts sagen. So etwas kann normal sein, muß aber nicht. Da müßte jemand ran, der mehr Ahnung hat als ich und ein besseres Auge......
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