Pflanzen im Lehm

 
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 13.03.2013 - 20:54 Uhr  ·  #16
Die Bodenbeschreibung kommt mir ziemlich vertraut vor.

Ich würde eine Hecke setzen, die möglichst viele verschiedene Gehölze bietet. Gelegentlich eine Konifere oder Tanne dazwischen sollte nicht schaden. Achte auf möglichst gleichgroße Pflanzen, damit die Startbedingungen ziemlich ausgewogen sind. Und setz die Pflanzen nicht zu dicht, erfahrungsgemäß werden schwächerwüchsige Pflanzen dann schnell "plattgemacht".

ABER: Beim Pflanzen solltest du auf ausreichende Wässerung achten und unbedingt die Pflanzlöcher danach dick mit Mulch abdecken. Auf Grund der lehmigen Struktur würde ich dir zu einer Herbstpflanzung raten! Denn im September und Oktober hast du die Chance, dass dir die natürliche Bewässerung von oben mit hilft.
Den Sommer über kannst du ja schon Mulchmaterial sammeln, wenn das dann schon etwas angerottet ist, um so besser.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 14.03.2013 - 08:50 Uhr  ·  #17
Hey so eine Weidenhecke ist eine tolle Idee,wächst schnell und ist auch gleichzeitig eine Art Zaun,Sicht und Windschutz. Da ich ja überhaupt keinen Zaun habe und der für so ein großes Grundstück auch zu teuer werden würde kommt diese Idee auf jeden Fall an anderer Stelle mit in unsere Gartenplanung dieses Jahr. Weidenruten nehm ich von unserer alten Kopfweide die sowieso noch einen Schnitt brauch.
Bin offen für noch mehr gute Tips.Danke
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 15.03.2013 - 13:38 Uhr  ·  #18
Ich danke erst einmal noch allen für die guten Tips. Hab jetzt einen schönen großen Haufen Hackschnitzel von Baumschnittarbeiten bekommen und möchte die Pflanzen jetzt damit schützen.
Einmal vor Unkrautwuchs andererseits vor der schnellen Austrocknung des Bodens durch direkte Sonneneinstrahlung. Vielleicht kann ich ja auch ein paar Regenwürmer anlocken. Werde im Fühjahr pflanzen (eigentlich jetzt ist leider nur zu kalt) und dann im Sommer gesammeltes Regenwasser zum gießen.
Ich hab mir das jetzt so gedacht

1. Reihe nach Süden (außen) 4-5 Hainbuchen, dazwischen Haselstrauch, Brombeeren, Wildkirsche,2-3 Konifären, 1 Birke

zwischen 1 u 2 Reihe 1,5 - 2 m Platz

2. Reihe Fichten ca. 1,5 - 2 m auseinander

die 2 und 3 Reihe versetzt und ca. 1,5 - 2 m auseinander

3. Fichten 1,5 -2 m auseinander

Die Fichten sehen dann irgendwann zwar nicht mehr schön aus sollten aber in der besten Jahren einen guten Windschutz bieten.
Die erste Reihe soll Vögeln und anderen Getier zusätzlich Platz bieten. Das ganze wird dann Anfangs mit altbewehrten "Flatterbandzaun" vor Verbiss geschützt. Wo der Boden besonders hart ist werde ich ein paar Lupinien pflanzen und Klee aussehen.
Dann werde ich vielleicht noch eine Totholzhecke und einen Feldsteinhaufen anlegen. Wir haben hier im Sommer manchmal Schlangen und Lurche gesehen und auch unsere Igel sollen einen Platz bekommen.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 15.03.2013 - 14:38 Uhr  ·  #19
Klingt gut, dein Plan.

ABER: ich würde die Pflanzung wirklich erst im Herbst machen.
Wir haben im Augenblick einen Winter, von dem ich echt befürchte, dass der uns noch eine Weile beschäftigt. Und ehe der Boden Pflanztemperatur hat ... dürfte fast schon Mai sein. Oder ein unerwarteter Hitzeschub kommen ... hatten wir ja alles schon.
Irgendwie stehe ich jetzt etwas auf dem Schlauch bei deinem Pflanzplan. Wenn die Länge 140 Meter beträgt und du hast nur 5 Meter (?) Breite, ist dein Plan eigentlich zu dicht und zu Fichtenlastig. So schnell wachsen die auch nicht.
Ich würde die Pflanzlöcher nur in einer Art Zickzack setzen und dabei die Pflanzen bunt mixen.

Bei der Brombeere habe ich etwas Bauchweh ... fiese Ranken und Ausläufer. Oder soll das Stachelzeug dir Viecher vom eigentlichen Garten abhalten? Schwarzdorn/Feuerdorn/Weißdorn haben den gleichen Effekt und sind wesentlich dichter. Dazu noch ein paar Rosen in der möglichst wilden Form, die auch Hagebutten als Winterfutter liefern.

Das mit den Hackschnitzeln ist schon gut, sei aber nicht erstaunt, dass die rasch weniger werden. Notfalls im Verlauf des Sommers weiteren Grünschnitzelschnitt mit um die Pflanzen packen.
Ich habe das Verfahren jetzt im letzten Jahr bei meinen wieder nackten Gartenhängen angewandt. Das bringt langsam rottenden Humus. Im Augenblick haben Amseln und die Meisen zwar die Decke etwas sehr durchwühlt, da werde ich demnächst alles wieder hochbuddeln müssen, sobald der Schnee endlich mal weg ist.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 15.03.2013 - 16:57 Uhr  ·  #20
Hallo,

Ich hatte auch solchen boden am anfang, im Sommer kochentrocken, und sobald es geregnet hat, und ich in den Garten bin, hatte ich nach 3 minuten ca 10 cm an Körperlänge einschließlich schuhe gewonnen. .

allerdings ist mein garten nur ca 100 qm groß.

Dann hatte ich auch noch glück, dass meine Nachbarn Pferde im Haus hatten. Nebengebäude natürlich. Da habe ich dann Ihren ganzen Mist bekommen. Mit dem habe ich meinen Garten abgedeckt. so ca 20-30 cm hohe schicht. und nicht eingearbeitet. Das haben dann die Regenwürmer für mich erledigt. Auf dieser schicht habe ich dann Starkzehrer gepflanzt. So schöne Tomaten hatte ich dann nie wieder.
Jetzt habe ich einen tollen gartenboden. Das würde ich Dir auch empfehlen. Pferdemist muss es nicht unbedingt sein. Schweine oder Kuhmist geht auch, stinkt ein bischen mehr. da kannst du dann Kalk oder gesteinsmehl streuen, das bindet gerüche und fördert die humusbildung.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 15.03.2013 - 21:14 Uhr  ·  #21
Naja, hier ist jetzt aber Schnelligkeit ganz offensichtlich gefragt, wenn sie jetzt im Frühjahr gleich pflannzen will.

Übrigens ist mir noch ein bisschen eingefallen, was du in deine Hecke setzen könntest:

Forsythia, Deutzie, Holunder und Flieder ... sieht wunderschön aus, duftet teilweise und ist auch Insektennahrung. Oder eine Linde.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 16.03.2013 - 15:54 Uhr  ·  #22
Hallo,

Ich würde keine Fichten pflanzen. Die wachsen anfangs recht langsam. Die "besten Jahre" in denen sie gut aussehen sind gar nicht so viele, und danach erdrücken sie den Rest der Pflanzung, optisch und auch physisch. Unter den später größeren Fischten wird deine Laubholzreihe nur noch mickern.
Hainbuche ist ein Baum, Grenzabstand zum Nachbarn im Außenbereich üblicherweise 4 m. Hast du das bedacht?

Du mußt bei der Pflanzung die seitliche Entwicklung der Gehölze beachten. Auch Sträucher die nur wenige Meter hoch werden neigen sich etliche Meter nur Seite (Schleppenbildung). Du solltest daher zu deiner Grenze mindestens zwei, besser drei Meter Abstand halten. Sonst bist du bald nur noch seitlich am Schneiden, so wie es die Straßenverwaltung ständig tun muß.
Bei 3m Anbstand zur Grenze solltest du eigentich Ruhe haben, bei 140 m Länge wohl nicht unwichtig.

Meine Empfehlung: eine zweireihige gemischte Pflanzung aus verschiedenen Laubholzarten, 3 m Grenzabstand, zwischen den Reihen 2 m. Pflanzabstand 1,5 m. Im Sommer wird der Windschutz sicherlich erfolgen, in späteren Jahren sogar im Winter ohne Laub.

Pflanzenarten:
wenige Großsträucher, maximal jede 5te Pflanze.
Haselnuss (warum nicht auch mal eine rotlaubige), Feldahorn, Kornelkirsche, Weißdorn, Weichselkirsche, schwarzer Holunder, Kätzchenweide, auch Wildapfel oder Wildbirne
sonstige Sträucher:
Liguster, Hundrose und weitere Wildrosenarten, wolliger Schneeball, Heckenkirsche, Fasanenspiere
wenn du magst, kannst du je einige Zierssträucher in diese zum Grundstück weisende Reihe einfügen, etwa weitere Srauchrosenarten, Wildflieder, Kolkwitzia, Weigela, Deutzia, Schneebeere,aber nicht zu viele

Die einzige Nadelpflanze die hier zupaßt ist die Eibe. Sie wächst aber anfangs sehr langsam und muß in dieser Zeit vor dem Überwachsen etwas geschützt werden.
Hüte dich vor ausläuferbildenden Gehölzen wie Schlehe oder Hartriegel. Auch Brombeeren würde ich weglassen, die kommen evtl. früher als dir lieb ist.

Schau dich bei Landschaftsgärtern oder Baumschulen um die in der Landschaftspflege arbeiten oder Begrünungen bei Straßenbauarbeiten ausführen. Die haben günstige Pflanzware. Die ist eher klein, was das Anwachsen begünstigt.

Mist und Kompost nur für die Flächen, wo du Kräuter säen möchtest, die Wirkung geht nicht so tief als dass die Gehölze was davon hätten. Weidenstecklinge sind ganz nett, wenn du nicht regelmäßig schneidest hast du bald Bäume und keine dichte Hecke. Es gibt noch mehr Gehölze von denen du jetzt noch STeckhölzer schneiden kannst, Holunder als Beispiel.

Grüße H.-S.
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 16.03.2013 - 16:18 Uhr  ·  #23
Naja, bei solchen Hecken sollte (!) man eh immer die Schnittnotwendigkeit im Auge haben.
Auch Liguster wird schnell unansehnlich, wenn er nicht gepflegt wird. Bei 140 Meter Länge würde ich eh immer Bereiche vorsehen, wo man viel Pflege investieren muss und solche, wo man ein zügelloses Wachstum akzeptieren kann.
Eibe finde ich durchaus zulässig, wenn sie denn mal zu groß geworden sind, kann man sie auslichten und sie treibt wieder durch. Habe ich jetzt bei meinen Eiben ebenfalls gemacht im letzten Jahr.

So wie ich das verstanden habe, möchte die TE die Bodenstruktur als solches aufwerten im Heckenbereich und daher Schredderabfall in die Hecke packen. Zusätzlich sollte damit Feuchtigkeit im Boden gehalten werden.
Pflanzenprofessor*in
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Re: Pflanzen im Lehm

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Gepostet: 16.03.2013 - 17:38 Uhr  ·  #24
Völlig richtig, im Hinblick auf die spätere Pflege keine Bäume, wenige Großsträucher, reichlich Abstand zur Seite.
Liguster sieht in einer freiwachsenden Hecke immer gut aus, vor allem wenn er denn im Herbst Früchte trägt (nicht geniessbar, so wie auch Schneeball und Heckenkirsche).
Ganz am Anfang hatte ich schon mal geschrieben, dass das Verändern der Bodenstruktur mit den genannten Maßnahmen nicht funktioniert. Das ist was für die Verbesserung des Oberbodens für Nutzgärten oder Staudenpflanzungen.

Grüße H.-S.
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