Wer war eigentlich... Joseph Banks?

 
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Wer war eigentlich... Joseph Banks?

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Gepostet: 20.08.2012 - 11:06 Uhr  ·  #1


Der wohl nach Charles Darwin berühmteste englische Naturforscher war Sir Joseph Banks.
Am 13. Februar 1743 wurde er als einziger Sohn von William Banks und seiner Ehefrau Sarah in
Westminster, London geboren.

Zur schulischen Erziehung wurde er nach Harrow und Eton geschickt, anschließend ging er
nach Oxford und besuchte in Cambridge botanische Vorlesungen. Er verließ die Universität
jedoch ohne Abschluss und widmete sich fortan seiner großen Leidenschaft – den botanischen
Studien.

Nach dem Tod seines Vaters erbte Banks ein großes Vermögen, so dass er zusammen mit
König George III. die erste Entdeckungsreise von Kapitän James Cook auf der Endeavour von
1768 bis 1771 finanzieren konnte. Bis zum Ende von Cooks Leben verband die beiden
ungleichen Männer eine tiefe Freundschaft. Banks selbst nahm als wissenschaftlicher Berater
zusammen mit dem finnischen Botaniker Herman Spöring und seinem schwedischen Kollegen
Daniel Sollender an Cooks erster Expedition teil. In der Botany Bay, heute etwa sieben
Kilometer vom Stadtzentrum Sydneys entfernt, ankerte die Endeavour sieben Wochen. In dieser
Zeit sammelte Banks mit Hilfe der Botaniker viele Pflanzen der australischen Flora, beschrieb
diese umfangreich und legte Herbarien an.

Weitere Reisen führten den Aristokraten nach Neufundland, Labrador, Neuseeland und
Brasilien.
Da er sehr eng mit König George III. befreundet war und dieser unbedingt die königlichen Gärten
von Kew vergrößern und die dortige Pflanzensammlung ausbauen wollte, schlug der Monarch
Banks als Direktor vor. Am 30. November 1778 wurde er gewählt und hatte dieses Amt bis 1820
inne. Mit Feuereifer gelang es ihm, Kew Gardens zu einem Mekka der exotischen Pflanzen zu
machen und der Anlage zu weltweitem Ruhm zu verhelfen. Expeditionensreisende aus allen
Ländern brachten Samen, Stecklinge und Setzlinge mit, die die Pflanzensammlungen von Kew
schon bald vergrößerten.

Seit 1766 war er Mitglied in der Royal Society, zu deren Präsident er 1779 gewählt wurde.
1781 verlieh ihm der König den Titel „Baronet“, so dass er sich fortan Sir Joseph Banks nennen
durfte.
In seinen späteren Lebensjahren litt er zunehmend unter Gicht und war zeitweise an den
Rollstuhl gefesselt. Am 19. Juni 1820 starb der Naturforscher in seinem Haus in Spring Grove,
Isleworth, und wurde nach seinem Wunsch, dass seine Familie zu seinem Gedenken kein
Monument errichten sollte, in einem schlichten Grab beigesetzt.
Das war wohl auch der Grund, weswegen Sir Joseph einige Jahrzehnte nach seinem Tod in
Vergessenheit geriet, obwohl selbst die Banksien, in Australien vorkommende
Silberblattgewächse, nach ihm benannt sind. -yl-



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