Neben Finanzzentrum und Gastronomiehauptstadt

 
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Neben Finanzzentrum und Gastronomiehauptstadt

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Gepostet: 20.08.2012 - 10:58 Uhr  ·  #1


der Jardim BotĂąnico Sao Paulo

Die grĂ¶ĂŸte Stadt Brasiliens und gleichzeitig mit rund 20 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Metropole der sĂŒdlichen ErdhĂ€lfte, das finanzielle Zentrum Brasiliens, welches immer wieder die KriminalitĂ€tsstatistiken der gefĂ€hrlichsten StĂ€dte der Welt anfĂŒhrt, Armenviertel, so genannte Favelas+, neben glĂ€sernen HochhauspalĂ€sten, den ganzen Tag das GerĂ€usch unzĂ€hliger Hubschrauber am Himmel – zu Sao Paulo fallen jedem sofort zahlreiche Fakten oder gruselige Mythen ein. SehenswĂŒrdigkeiten im touristischen Sinne werden oft aufgrund von Hochhausvielfalt und Verkehrschaos ĂŒbersehen. Nur wenige wĂŒrden, gefragt nach der Stadt im sĂŒdöstlichen Brasilien, ausgerechnet den Botanischen Garten als besonderen Höhepunkt nennen – völlig zu Unrecht. Rund 80 Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt hat sich in idealem Klima ein wahres SchmuckstĂŒck der Botanischen GĂ€rten etabliert. Aus aller Welt kommen alljĂ€hrlich Brasilienbesucher zum Jardim BotĂąnico und lassen sich von exotischen BĂ€umen, traumhaften Orchideen und idyllischer Landschaftsgestaltung bezaubern.

Einstige Missionarssiedlung

GegrĂŒndet wurde die heutige Metropole bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Missionaren eines Jesuitenklosters. Zu Ehren des Apostels Paulus wurde die neu gegrĂŒndete Ansiedlung nach ihm benannt. Wirtschaftlich war Sao Paulo nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig interessant. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt sie das Stadtrecht – jedoch vor allem aufgrund ihrer gĂŒnstigen Lage. Am 7. September 1822 sollten sich von Sao Paulo aus jedoch die Geschicke Brasiliens fĂŒr immer verĂ€ndern: Hier wurde die UnabhĂ€ngigkeit des Landes von Portugal erklĂ€rt.

Kaffeegenuss und Bedeutung

Erst mit der Hochzeit des Kaffeeanbaus in Brasilien Mitte des 19. Jahrhunderts errang die Stadt wirtschaftliche Bedeutung – das Hochland um Sao Paulo bot beste klimatische Bedingungen und das wachsende Interesse der EuropĂ€er am schwarzen GetrĂ€nk sorgten fĂŒr den Aufschwung. Die Industrialisierung tat ein Übriges – in den 1920er Jahren hatte sich die ehemalige jesuitische Ansiedlung zur Industriemetropole aufgeschwungen. Mitte der 1930er Jahre ĂŒberstieg die Einwohnerzahl die Millionengrenze und verdoppelte sich bis zur Mitte der 1950er Jahre.

Ohne Angst und Schrecken

Mit der Arbeit kamen auch immer mehr auswĂ€rtige Ansiedler in die Metropole und mit ihrer Ankunft wuchsen die Favelas, die Armenviertel, schließlich bedeutete jede Krise in der Industrie auch den Verlust von ArbeitsplĂ€tzen und das Sinken der Löhne. Die KriminalitĂ€tsrate stieg und mit ihr – in schlimmen Jahren mit mehr als 50 Morden pro 100000 Einwohner – die Position Sao Paulos auf der Mordratenliste. FĂŒr Besucher Sao Paulos ist dies jedoch kein Grund mehr, ĂŒberall Angst und Schrecken zu erahnen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben verschiedene Maßnahmen und Programme dazu gefĂŒhrt, dass Sao Paulo sicherer geworden ist – im Vergleich zu anderen brasilianischen GroßstĂ€dten ist die KriminalitĂ€tsrate mittlerweile recht gering.

Vielseitige KĂŒchen der Welt

Zusammen mit Paris, Tokio und New York trĂ€gt die Stadt im Hochland den Titel als „Internationale Hauptstadt der Gastronomie“, zahlreiche erstklassige Restaurants locken den verwöhnten Gaumen. Auch kulturell hat Sao Paulo sich einen herausragenden Ruf erarbeitet. Die „Biennale von Sao Paulo“ findet alljĂ€hrlich statt – ebenso wie zahlreiche andere Festivals und Events. Eines der schönsten GebĂ€ude der Stadt ist das Theatro Municipal, das Kunstmuseum beherbergt eine der schönsten Kunstsammlungen des sĂŒdamerikanischen Kontinents. Zahlreiche weitere Museen halten allerlei Zeitgenössisches und Historisches bereit.

Historisches und Orte der Entspannung

Zu den attraktivsten Zielen zĂ€hlen auch die historischen Markthallen Mercado Municipal. Der Parque da IndependĂȘncia ist den GĂ€rten von Versailles nachempfunden. Der zweitgrĂ¶ĂŸte Park der Stadt Parque do Ibirapuera gehört zu den schönsten.
Der Jardim BotĂąnico liegt im Park Fontes do Ipiranga im sĂŒdlichen Stadtteil Água Funda – mitten im Regenwaldnaturschutzgebiet Mata AtlĂąntica. Zentrum der Anlage ist der wunderschön angelegte Seerosenteich, der Lago das NinfĂ©ias. Auch das Botanikinstitut ist hier angesiedelt. In gusseisernen GewĂ€chshĂ€usern, den so genannten Estufas, und im Orchidarium Dr. Frederico Carlos Hoehne gibt es allerlei Seltenes und Farbenfrohes zu bewundern. Der Garten der Sinne, Jardim dos Sentidos, wurde 2003 neu angelegt, hier locken GerĂŒche und Texturen. Auf der Trilha da Nascente, einer 360 Meter langen HĂ€ngebrĂŒcke, dringen Besucher in den Regenwald vor.

Von Wasserversorgung zur Idylle

Das Orchidarium wurde nach dem BegrĂŒnder des Botanischen Gartens, Dr. Frederico Carlos Hoehne, benannt. Er wurde Ende der 1920er Jahre nach Sao Paulo gebeten, um das damalige Wasserreservoir umzugestalten. 2008 wurde der 360000 Quadratmeter große Garten komplett umgestaltet. Das Botanische Institut der Stadt forscht hier unter anderem an den allein 380 Baumarten. Mit etwas GlĂŒck lassen sich sogar seltene Tiere beobachten, wie Faultier und BrĂŒllaffe. In regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden finden kleine PflanzenmĂ€rkte statt, auf denen allerlei exotische Schönheiten, unter anderen seltene Orchideen, kĂ€uflich zu erwerben sind. -nf-



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