Ahorn, Arten und Sorten, die robusten Bäume der Gattung Acer

 
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Bochum
Beiträge: 5071
Dabei seit: 02 / 2005

Blüten: 1412
Betreff:

Ahorn, Arten und Sorten, die robusten Bäume der Gattung Acer

 · 
Gepostet: 09.07.2012 - 08:02 Uhr  ·  #1
Ahorn-Arten Acer

Der Ahorn (Acer) gehört zur Pflanzenfamilie der Seifenbaumgewächse und ist genauer in der Kategorie Rosskastaniengewächse einzuordnen. Weltweit gibt es zwischen 110 bis 200 unterschiedliche Arten. Diese hohe Differenz ergibt sich aus der Tatsache, dass viele Botaniker unterschiedliche Meinungen darüber haben, welche Unterarten genau zur Pflanzengattung gehören und welche nicht. Neben den verschiedenen Arten gibt es tausende Sorten, die meist durch Züchtungen entstanden sind. Der Ahorn zählt weltweit zu einem der häufigsten Bäume, der sehr vielseitig genutzt wird. Er dient als Zierbaum in Parkanlagen und Gärten, sein Holz wird beispielsweise zu Möbeln verarbeitet und aus ihm werden auch Nahrungsmittel gewonnen. Für manche Länder ist dieser Baum sogar so wichtig, dass er fast verehrt wird und man ihn, wie in Kanada sogar in der Landesflagge verewigte. Der Ahorn ist hauptsächlich auf der nördlichen Halbkugel zu finden - einige Arten sind allerdings schon stark dezimiert oder kommen nur sehr selten vor und sind vom Aussterben bedroht. In kühlen Klimazonen ist der Ahorn ein Baum, der nur im Sommer Blätter trägt - in gemäßigteren Regionen kann er sein Laub auch dauerhaft behalten, dies kommt allerdings nur sehr selten vor.


Ahornwälder im Karwendel

Das markanteste Merkmal des Baumes sind aber seine Blätter. Je nach Gattung sind die gegenständig gereihten Blätter drei- bis fünzählig, drei- bis fünflappig bzw. sieben- bis elflappig. In einigen Fällen können die Blätter fast keine Lappen haben oder sie sind nur sehr fein ausgeprägt und wirken mehr wie feine Zähne. Die Blüten des Ahorns sind sehr unauffällig - bis auf wenige Arten - und von doldenförmig bis traubenförmig bei den einzelnen Unterarten zu finden. Auffälliger hingegen sind die Spaltfrüchte des Ahorns, den durch ihre spezielle Form besitzen sie eine Autorotation wenn sie zu Boden fallen. Sie können bis zu 16 Umdrehungen pro Minute schaffen und begünstigt durch Winde mehrere hundert Meter weit fliegen. Die Bewegung beim Fallen ist vergleichbar mit der drehenden Bewegung der Rotoren eines Hubschraubers, weshalb sie von Kindern meist auch so bezeichnet werden.


Die Samen des Ahorn sind fast jedem bekannt

Teilt man die Pflanzenfamilie des Ahorns entsprechend seiner Blattform ein, kann man zwischen vier Kategorien unterscheiden.

In der Kategorie der drei- bis fünflappigen Blattform ist der Eschen-Ahorn (Acer negundo) der Hauptvertreter. Der Eschen-Ahorn stammt ursprünglich aus dem östlichen Teil von Nordamerika und wurde etwa 1688 nach Mitteleuropa als Zierbaum importiert. Er ist die beliebteste Unterart der Ahorn-Bäume und man findet ihn häufig als dekorative Zuchtform in Parks und Gärten wieder. In seinem Ursprungsgebiet bevölkert diese Gattung ein Gebiet von Ontario bis zum nördlichen Teil von Florida. Bei guten Bedingungen kann der Baum zwischen 15 und 20 Metern problemlos erreichen. Die Baumform ist, gerade im Bereich der Krone, sehr unregelmäßig und der Stamm ist glatt und weist eine graubraune Färbung auf. Die gelappten Blätter des Eschen-Ahorns sind meist sehr dünn und die einzelnen Blättchen haben eine maximale Länge von zehn Zentimetern. Sie sind spitz zulaufend und können zudem noch feine Zähne an den einzelnen Rändern der Blätter haben. Die Blüten sind zweihäusig getrenntgeschlechtlich und eine Bestäubung erfolgt durch den Wind. Die Früchte des Eschen-Ahorns sind etwas kleiner als bei einigen Ahorn-Arten und außerdem meistens sehr früh reif. In kühleren Klimaregionen kann diese Art erfahrungsgemäß jedoch keine keimfähigen Samen ausbilden und die Früchte enthalten keinen Kern. Der Eschen-Ahorn ist ein sehr robuster Baum und unempfindlich gegen kleine bis mittlere Temperaturschwankungen. Weder lang andauernder Regen noch längere Trockenperioden fügen dem Baum nennenswerte Schäden zu. Bei der Pflege des Baums sollte man jedoch darauf achten, dass es im Bereich der Krone immer wieder zu Problemen kommen kann, da er in dieser Zone brüchig werden kann und die Äste bei Wind oder unter der Last von Schnee leicht abbrechen können. Aufgrund seiner Blätter ist der Eschen-Ahorn in Europa ein sehr beleibter Zierbaum geworden und es gibt zahlreiche Zuchtformen. Diese unterscheiden sich häufig an ihrer Blattfarbe. Die Sorte "Auratum" hat beispielsweise gelbliche Blätter, ähnlich wie bei der Sorte "Odessanum" deren Blattfarbe in der Sonne wie goldgelb erscheint. Die Sorte "Flamingo" besitzt panaschierte Blätter in den Farben weiß, rosa und grün. Die Eschen-Ahorn-Art "Violaceum" hingegen hat zwar grüne Blätter, jedoch auffällige Blattstiele in roter Farbe.


Blätter eines Ahorns

Bei den Ahorn-Arten mit drei- bis fünflappigen Blättern finden sich überwiegend Sorten, die zur Holzgewinnung herangezogen werden und aus dem Saft Nahrungsmittel erzeugt werden. Der Silber-Ahorn (Acer saccharinum) ist überwiegend in Nordamerika zu finden und wird wie der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) zur Gewinnung von Ahornsirup kultiviert. In Europa wird der Silber-Ahorn allerdings hauptsächlich nur als Zier-Strauch gepflanzt, da der Sirup hier nicht verbreitet ist und es daher kaum Abnehmer dafür gibt. Der Silber-Ahorn wächst eher buschförmig in die Breite und kann eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen. Diese Höhe erreicht er allerdings nur in den seltensten Fällen, denn er treibt viele Wasserreiser aus - daher auch seine buschige Form - die regelmäßig entfernt werden müssten um diese Wuchshöhe zu erreichen. Bereits vor den Blättern bildet der Silber-Ahorn im März Blüten und erst später bricht das Laub mit den typischen spitz zulaufenden Blättern heraus. Den Namen Silber-Ahorn hat diese Gattung, weil die Unterseite der Blätter eine silbrige Farbe hat. Im Vergleich zum Eschen-Ahorn können die Früchte in Mitteleuropa keimfähig sein und sind etwa im Juni reif. In Nordamerika wird zur Sirupgewinnung im Frühjahr, wenn der Saft aufsteigt, der Baum angebohrt und der Sirup aufgefangen. Der sogenannte Xylemsaft hat einen sehr hohen Anteil an Saccharose und ein Baum kann in einem Monat zwischen 50 bis 100 Liter Saft liefern. Neben der Sirupgewinnung wird das Holz zur Herstellung von Möbeln oder Furnieren genutzt. Der Zucker-Ahorn wird ebenfalls nicht ausschließlich als Lieferant für Sirup verwendet sondern auch das Holz weiter verarbeitet. Die Merkmale des Zucker-Ahorns sind dem Silber-Ahorn sehr ähnlich. Der Baum erreicht eine Höhe von etwa 40 Metern, wächst allerdings nicht schon vom Boden weg buschig, sondern bildet eher einen Stamm aus. Ein besonders farbenprächtiger Anblick ist der Baum im Herbst. Die Färbung der Blätter des Zucker-Ahorns reichen von orange bis zu einem satten dunklen Rot. Die Blätter des Zucker-Ahorns, waren die Vorlage für die Flagge von Kanada und sind in mehreren amerikanischen Bundesstaaten der offizielle Staatsbaum. In die gleiche Kategorie im Bezug auf die Blattform gehört auch der Spitz-Ahorn (Acer platanoides). Er ist in Deutschland und Österreich einer der in Parks am häufigsten anzutreffenden Bäume und sorgt bereits zeitig im Frühling für das erste Grün. Die Tatsache, dass er gegen Umweltverschmutzung relativ widerstandsfähig ist, macht ihn ebenfalls zu einem beliebten Park- und Alleebaum in Großstädten. Im Vergleich zu vielen anderen Ahorn-Arten ist diese Gattung kein Neophyt in Europa und überwiegend in Regionen mit gemäßigtem kontinentalem Klima anzutreffen. Er ist häufig Teil von Laubmischwäldern, wo man ihn in Gesellschaft von Eschen, Eichen und anderen Laubbäumen findet. Das Holz des Spitz-Ahorns wird immer häufiger in der Möbelindustrie verwendet und die Nachfrage ist steigend. Es gibt zahlreiche Zuchtformen des Spitz-Ahorns, die bei der Garten- und Landschaftsgestaltung verwendet werden. Hauptmerkmal der Zuchtformen sind in erster Linie eine niedrigere Wuchshöhe wie etwa bei der Sorte "Almira" oder "Globosum" Die Zuchtformen sind etwas anfälliger für Krankheiten wie etwa dem Echten Mehltau. Dieser ist in erster Linie allerdings ein optisches Problem und setzt dem Baum selber weniger zu. Ebenfalls problematisch für veredelte Formen sind die Teefleckenkrankheit und der Ahorn-Runzelschorf, die behandelt werden sollten. Ein letzter wichtiger Vertreter dieser Kategorie ist der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), der zwar die typische Ahorn-Blattform besitzt, jedoch keine Blattspitzen hat, die spitz zusammen laufen. Der Berg-Ahorn kann eine Höhe von etwa 30 Metern erreichen und außerdem mehrere hundert Jahre alt werden. Die Rinde des Baumes trägt die gleiche Färbung wie bei anderen Arten, ist jedoch borkig und blättert mit zunehmendem Alter immer stärker ab. Das Aussehen des Stammes ist dann ähnlich wie bei Platanen. Der Berg-Ahorn ist am häufigsten ein Europa und Westasien anzutreffen und bevorzugt das feucht-kühle Klima von Bergen - daher auch sein Name. Er ist in Höhen bist etwa 2.000 Metern gemeinsam mit den Vogelbeeren noch anzutreffen. In tieferen Lagen ist er ebenfalls Teil von Mischwäldern mit Buchen, Eschen und Bergulmen. Der Berg-Ahorn ist im Bezug auf eine industrielle Verarbeitung seines Holzes eher weniger interessant, da es über 100 Jahre dauert, bis der Baum eine Größe erreicht hat, wo es sich lohnt ihn zu Fällen. Zwar wächst dein Baum in den ersten Jahren relativ schnell, dies lässt aber im Laufe der Zeit stark nach. Das Holz ist allerdings sehr hochwertig und wird zu Edelhölzern gezählt und kann somit ausgesprochen hohe Preise erzielen. Funde aus der Stein- und Bronzezeit belegen, dass das Holz des Berg-Ahorns bereits bei Pfahlbauten verwendet wurde. Heute wird es überwiegend bei Tischler- und Drechslerarbeiten genutzt, da viele Unterarten eine sehr schöne Maserung besitzen. Der Saft des Berg-Ahorns weißt ebenfalls einen hohen Gehalt an Saccharose auf und wurde früher zu alkoholischen Getränken vergoren. Heute wird dies allerdings kaum mehr gemacht. Obwohl der Berg-Ahorn nur wenig genutzt wird, bekleidet er einen ausgesprochen wichtigen ökologischen Standpunkt. Er dient der Bodenverbesserung und zur Stabilisierung von Hängen aufgrund seiner verzweigten Pfahlwurzel. Er ist ein sogenannter Pionierbaum, der sich gerne in neu geschaffenen Räumen ansiedelt und bietet Platz für zahlreiche Aufsitzerpflanzen, darunter viele Moose und Flechten. Aufsitzerpflanzen richten beim Baum keinen Schaden an, da sie ihn nicht als Wirtspflanze nutzen - im Gegenteil sind sie ein Anzeichen dafür, dass es in diesem Gebiet eine ausgesprochen gute Luft gibt. Für die Fauna ist der Berg-Ahorn ebenfalls sehr wichtig, da er vielen Tieren als wichtige und schmackhafte Nahrungsquelle dient. Dazu zählen beispielsweise Falter wie der Ahornspanner, Motten, Käfer und Wildbienenarten. Der Berg-Ahorn fühlt sich hauptsächlich in höheren Lagen wohl und ist nicht als Stadtbaum geeignet, da er sehr empfindlich auf Streusalz reagiert. Extreme Temperaturschwankungen können gerade jungen Bäumen noch gefährlich werden und auch Tiere wie Wühlmäuse und Wild können dem Baum schaden, da er für sie sehr schmackhaft ist. Der Berg-Ahorn kann ebenfalls von der Teerfleckenkrankheit und vom Ahorn-Runzelschorf befallen werden, die ihn allerdings nicht töten können. Es gibt einige Zuchtformen des Berg-Ahorns, die meist eine sehr geringe Wuchshöhe haben wie etwa die Sorten "Brillantissimum" und "Atropurpureum", die zudem noch eine rot gefärbte Blattunterseite hat.


Groß wachsende Ahorn-Sorten

Ahorn-Arten mit sieben- bis elflappigen Blättern findet man hauptsächlich im asiatischen Raum und sind oft ein fixer Bestandteil von Gärten im asiatischen Stil. Der Fächer-Ahorn (Acer palmatum) hat - wie der Name bereits vermuten lässt - eine Blattform wie ein Fächer. Zu dieser Gattung alleine zählen mehr als 500 verschiedene Sorten - darunter auch zahlreiche Zuchtformen. Der Fächer-Ahorn hat nur eine sehr geringe Wuchshöhe und bildet am Boden buschartig Äste aus, die sich wie ein Schirm wieder Richtung Boden neigen. Die gefächerten Blätter laufen spitz zu und können eine Größe von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Diese Gattung bildet erst im Mai und Juni Blütentrauben mit fünf Blütenblättern aus. In seinem Ursprungsgebiet kann der Fächer-Ahorn bei guten Bedingungen durchaus auch zu einem stattlichen Baum heranwachsen, was allerdings gerade in der Gartengestaltung bei dieser Art nicht gewünscht wird. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und der Boden sollte locker und humusreich sein. Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass Staunässe vermieden wird, da ansonsten die Wurzeln absterben können. Der Fächer-Ahorn ist eine sehr beliebte Zierpflanze, da bereits Zuchtformen sehr schöne Laubfährbungen haben, Sorten mit grünen Blättern spätestens im Herbst eine intensive Färbung von orange bis hin zu einem dunklen Rot aufweisen können. Neben der Verwendung als Zierstrauch in Gärten wird der Fächer-Ahorn häufig in der Bonsaikunst verwendet, da er Rückschnitte sehr gut verträgt und schwach wächst. Sowohl als Bonsai-Baum, als auch als Strauch im Garten erfordert der Schnitt des Fächer-Ahorns ein gewisses Feingefühl. Häufig wird beim Kauf sogar darauf hingewiesen, diese Sorte nicht zu stark zurück zu schneiden, da sie nur schlecht aus altem Holz erneut Triebe hervor bringt. Es sollten maximal frische Triebe etwas gekürzt werden, wobei man mit einkalkulieren sollte, dass der Baum auch etwas zurücktrocknet und somit ein Augentrieb absterben könnte. Bei den Bonsaibäumchen hingegen wird immer nur die Triebspitze abgeschnitten damit der Baum einerseits feiner verzweigte Äste ausbildet und andererseits eventuell schlafende Knospen geweckt werden können. Ein weiterer Punkt, warum der Fächer-Ahorn sehr beliebt ist in der Bonsaikunst, ist dass er nur sehr kurze Blattabstände hat und zudem noch kleine Blätter ausbildet, was ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Eine sehr beliebte Zuchtform für den Garten ist die Sorte "Bloodgood", die eine schöne rote Färbung im Herbst aufweist. Eine Sorte, die das ganze Jahr über ein zartes Rot besitzt und dieses im Herbst noch verstärkt ist "Atropurpureum", der häufig unter dem Namen "Rotblättriger Fächer-Ahorn" in Gärtnereien geführt wird. Der Shirasawas Fächer-Ahorn (Acer shirasawanum) besitzt ebenfalls bis zu elflappige Blätter, die jedoch eine herzförmige Blatt-Basis haben. Diese Art kann bis zu 15 Meter hoch werden und bildet häufig eine breite und buschige Krone aus. Besonders auffällig sind bei dieser Art die Blüten, die in Form von aufrechten Trugdolden angeordnet sind. Zusätzlich stechen sie noch durch ihre purpurroten Kelche hervor. Der Shirasawas Fächer-Ahorn blüht ebenfalls in der Zeit von Mai bis Juni und seine Blätter verfärben sich im Herbst goldgelb. Ursprünglich beheimatet ist der Shirasawas Fächer-Ahorn nur auf den kleinen japanischen Inseln Honshu und Shikoku. Er bevorzugt durchlässige und nährstoffreiche Böden, die sogar sandig oder steinig sein können. Das Klima sollte kühl und feucht sein, der Standort allerdings sonnig bis halbschattig. Mäßiger Frost verträgt diese Art meist ohne Probleme, der Boden sollte allerdings nicht kalkhaltig sein. Unter den Zuchtformen ist besonders die Sorte "Aureum" ein Blickfang. Sie bildet goldgelbe Blätter aus die bis zum Herbst etwas dunkler werden und zudem verfärben sich die Blattadern und Stiele rötlich.


Roter Ahorn

Die letzte Kategorie sind Ahornarten mit sehr kleinen bzw. fast keinen Blattlappen, die bei den Ahornen die kleinste Sektion mit nur vier Unterarten bilden. Einer dieser vier Arten ist der Tatarischer Steppen-Ahorn (Acer tataricum), der ursprünglich aus den Steppenregionen Asiens wie etwa der Mongolei oder dem nördlichen China stammt. Er hat eine strauchartige Wuchsform und wird maximal fünf Meter hoch. Er bildet Blätter mit einer maximalen Länge von zehn Zentimetern aus und hat einen traubenartigen Blütenstand, der leicht behaart ist. Die Blüten sind relativ unauffällig und die Blütezeit ist je nach Temperatur bereits im Mai, ist es noch zu kalt kann sich die Blüte in den Juni verschieben. Ein besonderer Blickfang sind im Herbst die Früchte des Tatarischen Steppen-Ahorns, den sie haben eine rötliche Färbung und reifen von September bis Oktober. Bei dieser Art gibt es ebenfalls mehrere Zuchtformen, die sich hauptsächlich in ihrer Blattfarbe unterscheiden, was sie zu einem beliebten Zierstrauch macht. Der Tatarische Steppen-Ahorn wird nur als Ziergehölz genutzt, lediglich eine weitere Unterart wird in China als Ersatz für Teeblätter verwendet.

Wild-Formen unter den Ahorn-Arten sind relativ robuste und pflegeleichte Bäume, die sich selbst als Neophyten sehr gut angepasst haben. Zuchtformen benötigen allerdings etwas mehr Pflege und stellen gesonderte Anforderungen an ihre Standorte. Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass ein Ahorn im Garten genügend Platz zum Wachsen haben sollte. Er bevorzugt einen Standort im Halbschatten, was man beim Pflanzen von weiteren Bäumen in der näheren Umgebung einkalkulieren sollte. Gerade panaschierte Zuchtformen sind sehr häufig anfällig für einen Sonnenbrand, da die Blätter bei Züchtungen sehr hell sein können und zudem noch sehr dünn sind. Stehen Sorten, die auf eine spezielle Farbe hin gezüchtet wurden zu sehr im Schatten, kann es sein, dass die erwartete Färbung aus bleibt oder nur schwach ausgeprägt ist und die Blätter eher grün werden. Ansonsten ist der Ahorn ein sehr guter Nachbar für alle Pflanzen im Garten. Durch seine Wurzelform steht er kaum in Konkurrenz zu anderen Pflanzen. Die Bäume müssen mäßig nährstoffreich gedüngt werden und es sollte darauf geachtet werden, dass sich keine Staunäße bildet. Wird zu viel gedüngt kann es passieren, dass die gezüchtete Färbung des Ahorns aus bleibt und die Blätter bis zum Herbst grün sind und erst dann ihre natürliche orange bis rote Herbstfärbung annehmen. Schwach wachsende Arten eignen sich hervorragend als Kübelpflanzen, die im Winter sogar ins Haus geholt werden können. Bei starken Forstperioden sollte dies auf jeden Fall passieren, da sonst die Gefahr besteht, dass der Baum komplett durchfriert und abstirbt. Grundsätzlich sind Ahorne im Bezug auf den Schnitt sehr beliebt bei Hobby-Gärtnern, denn ein Rückschnitt ist selten notwendig. Sollte ein Rückschnitt allerdings erforderlich werden, führt man diesen am besten im späten Sommer durch, wenn sich der Saft im Baum zurückzuziehen beginnt. Grundsätzlich gilt es den Baum so wenig wie möglich zu schneiden und ihn wirklich nur auf die notwendigste Länge zu kürzen, da es bei einem falschen Schnitt sogar passieren kann, dass der Baum abstirbt. Zur Sicherheit können größere Schnittflächen und Wunden am Baum mit etwas Wachs verstrichen werden. Dies gilt speziell wenn man im Frühjahr Winterschäden beseitigen muss oder auch während der Periode, wo der Ahorn in vollem Saft steht, Äste entfernt werden müssen. Da vom ökologischen Standpunkt selbst Zuchtformen Insekten als Nahrungsquelle dienen, sollte man Raupen oder Käfer nicht als Schädlinge betrachten, auch wenn sie den Baum anfressen. Nur selten sammeln sich viele Insekten an einem Baum, sodass er zur Gänze abgefressen wird. Krankheiten wie der Echte Mehltau, die Teerfleckenkrankheit oder der Ahorn-Runzelschorf sind zwar optisch nicht besonders schön, schaden aber auch den Zuchtformen kaum. Sollte es vorkommen, dass Pflanzenteile absterben, können diese einfach abgeschnitten werden. Jüngere Bäume können bei den Zuchtformen gerade in den ersten Jahren noch anfällig für einige Pilzkrankheiten sein. In diesem Fall ist es ratsam die befallen Zweige abzuschneiden und sie zu verbrennen. Auf keinen Fall dürfen sie auf dem Kompost landen, da sich von dort aus wiederum die Pilzsporen verbreiten können. Es sollte zudem darauf geachtet werden, dass das verwendete Werkzeug bereits vor dem Schnitt frei von Pilzsporen bzw. Krankheitserregern ist und dieses auch nach dem Abschneiden befallener Pflanzenteile wieder gesäubert wird. Das gesunde Laub des Ahorns kann zur Bodenverbesserung verwendet werden und durchaus auf Stellen im Garten ausgebracht werden, wo es Probleme mit der Qualität des Bodens gibt. Auf keinen Fall sollte gesundes Laub im Herbst einfach verbrannt werden, stattdessen ist es sinnvoller dieses zum Kompost zu geben oder direkt auf die einzelnen Beete zu verteilen. Viele Ahorne, die als Zierbäume in Gärten zu finden sind, sind Zuchtformen und lassen sich kaum über Samen vermehren. Häufig bilden sie zwar Samen aus, jedoch sind diese nicht keimfähig. Heimische Ahorn-Arten hingegen entwickeln sich meist sehr gut aus Samen, die man im Spätsommer bzw. Herbst sammeln kann. Erfahrene Gärtner nutzen dies Arten häufig dazu Zuchtformen auf ihnen zu veredeln und sie dadurch weiter zu vermehren.

Welche Ahornarten und Sorten wachsen in Deinem Garten? Welche sind schön, welche sind robust? Sende uns bitte Deine Ahorn-Bilder, möglichst mit botanischem Namen.
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Garten & Pflanzen News

Worum geht es hier?
Berichte und Erfahrungen aus der Pflanzen- und Gartenwelt. News und Ratschläge aus der grünen Redaktion.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.