Dekorative Unkräuter?

 
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 06.06.2012 - 15:56 Uhr  ·  #16
Ich muss gestehen, ich *päpple* auch manchmal Unkräuter, weil sie mir gefallen.

Meine Favoriten zur Zeit sind Kamille (die ganz normale, die man für Tee nimmt) und ein kleiner Stechapfel (keine Ahnung, woher der kommt, ich freu' mich trotzdem darüber. Aber die Samen werden abgemacht, sonst ist's nächstes Jahr schnell vorbei mit der Freude. )

Was ich wunder-wunderschön finde und trotzdem wegzumachen versuche sind Winden. So schön sie auch blühen mögen, sie sind unkaputtbar und für eine die man ausreißt wachsen drei nach.

Außerdem ist dieses Frühjahr - den Winterkrähen sei Dank - ein Walnussbaum aufgegangen. Ob der auch zu den Unkräutern zählt? Ich finde nein, mein Mann findet ja. Entscheidet selbst und drückt mir die Daumen, dass ich meinen Mann noch umstimmen kann, ich würde das Bäumchen gerne behalten.
Azubi
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 07.06.2012 - 12:25 Uhr  ·  #17
Ja ob Unkraut oder nicht liegt im auge des betrachters.
wir reißen sachen als unkraut raus was ander sich im blumenladen kaufen, und genauso auch anders rum .wie z.b. die heilkräuter die wild wachsen reißen andere wiederum raus , weil sie nichts mit anfangen können.
ob schön oder nicht ist bei jedem halt anders
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 07.06.2012 - 18:53 Uhr  ·  #18
Das mit dem panaschierten Giersch kannte ich schon. Der soll auch nicht so wüchsig sein.
Jede Pflanze findet sicher seine Liebhaber. Nur die sog. Unkräuter vermehren sich schlagartig und nehmen im Garten überhand. Ich denke, wenn der Herr Gartendesigner das so postuliert und selber seinen Garten damit bestückt und wir ihn dann noch mal in drei Jahren fragen sieht die Sache sicher anders aus.

Als kleinen Einwurf: Ich habe eine Bekannte, die hat einen Schrebergarten von einem älteren Herrn übernommen. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, war das ein penibler Schrebergarten, wie man sich das so im deutschen Kleingarten vorstellt Da sie nicht alleine rumkam, hat sie Hilfe von einem jungen enthusiastischen Gärtner erhalten, der auch meinte, man Mulche schön mit frischem Grünschnitt - Ergebnis sie hat eine Unkrautwiese sondergleichen. Einige Sachen kannte sie noch gar nicht. Dem wieder Herr zu werden, bedarf es eine Heidenarbeit.

Bei einem Garten geht's ja auch um Kontrolle von Wuchsverhalten. Sonst würde man ja nicht graben, schneiden, teilen, düngen etc. Man will ja Pflanzen kultivieren und besonders schöne für sich aussuchen und anbauen. Sonst grabe ich einmal um und lasse alles liegen und schaue was passiert. Persönlich finde ich Klatschmohn und Kamille toll, die Pflänzchen sind auch eher zart. Löwenzahn schaut auch gut aus, sogar als Pusteblume nur die riesigen Rüben und Blattrosetten decken alles zu und verdrängen mir alles. Akeleien dürfen bei mir auch machen, was sie wollen. Ich habe sie auch erfolgreich vermehrt und freue mich jedes mal was da wieder für tolle Blüten bei rauskommen. Ich habe von rein weißen bis dunkle, wenig bis stark gefüllte. Ich nehme mir auch immer Samenhülsen mit, wenn ich welche bekomme. Auch von befreundeten Gärtner bekomme ich welche, die schmeiße ich dann mit in den Genpool

Ich habe Giersch auch im Garten und rupfe und ziehe ihn auch aus und lasse ihn auch nicht versamen. Wenn man dranbleibt klappt das ganz gut. Disteln steche ich aus, Ahornsamen erkenne ich schon am klitzekleinsten grün, werden auch eliminiert, Wiese wird regelmäßig gemäht, damit kein Unkraut blüht usw.

Mit Rupprechtskraut habe ich es mal im Garten versucht und es auch umgesiedelt, leider ist die Pflanze zweijährig, d. h. sie ist erst klein und zierlich (schaut gut aus), wuchert dann alles zu (da wo es passt super) und dann stirbt sie ab und alles bleibt kahl und die andren Unkräuter machen sich breit
Währe er mehrjährig dürfte er ganz bleiben. So nur hie und da - das macht mir nix.

Wilden Brombeeren ist sicher auch was abzugewinnen, blüht schön, rankt, wird alles dicht. Macht nur alles mit dem überschäumenden Wuchs platt. Ergo wird sie gerupft wo es geht.

Jeder muss sich von daher selbst entscheiden, was er schick findet und welchem "Unkraut" man etwas Raum lässt und welches man rigoros bekämpft. Es ist alles Ansichtssache. Unverständlich für mich: Eine Bekannte rupft wie verrückt Traubenhyazinthen aus, weil die so wuchern.
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 07.06.2012 - 20:06 Uhr  ·  #19
Toll, das Adonisröschen - da würde ich mich auch drüber freuen!

Ich habe zur Zeit eine echte Blütenpracht vom Klatschmohn im Garten, auch die Kornraden muss ich nicht extra aussäen.
Was auch noch weniger üblich ist: Ich lasse jeden Sommer ein paar Kletten hochkommen, allerdings nicht alle, die das gern täten...
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 08.06.2012 - 14:56 Uhr  ·  #20
Jepp das mit dem Klatschmohn finde ich toll. Ich sähe ihn sogar aus Immer in Schüben, dann blüht er auch deutlich "länger".

Maiglöckchen sind für einige ja auch giftige Ungesellen. Ich finde sie klasse, als Bodendecker.

Was bei mir auch immer wieder kommt: Cosmeen und Jungfer im Grünen. Auch mein rotlaubiger Fenchel hat sich bereitwillig vermehrt. Sogar einige Rosenkeimlinge habe ich im Garten. Darüber freue ich mich z. B.

Wallnuss habe ich ausgegraben und in Pötte gesetzt. Das Eichhörnchen hatte Alzheimer zum Glück hat es alle Haselnüsse gefunden.....
Azubi
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 08.06.2012 - 22:40 Uhr  ·  #21
Es gibt doch viele dekorative unkräuter, oder lieber wildkräuter. Ringelblumen, kornblumen, mohn, selbst giersch finde ich schick, und den hasen schmeckts.
Azubi
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 18.06.2012 - 10:00 Uhr  ·  #22
Aber das Sommer-Adonisröschen ist doch definitiv kein Unkraut. Ich finde ja die Definition witzig, weil wenn ich sage, dass es eine Pflanze ist, die hier wild wächst und die ich nicht im Garten mag, muss doch jeder eine andere Definition von Unkraut haben. Je nach Geschmacksvorliebe Sieht man auch hier schön im Topic, wie die einen etwas doch zulassen udn die anderen ganz radikal dagegen vorgehen
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 22.06.2012 - 11:48 Uhr  ·  #23
Diesen Mohn, kann man den auch absichtlich aussähen? Ich finde ihn sehr schön, will aber nicht die anderen Unkräuter, die in der Regel damit einhergehen. Deshalb wollte ich Wildmohn gezielt im Garten versträuen oder funktioniert das nicht?
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 22.06.2012 - 14:10 Uhr  ·  #24
das geht! Einfach ausprobieren

Samen mit Sand mischen, lässt sich dann besser verteilen. Einfach ausstreuen und abwarten. Am besten alle zwei Wochen machen, dann verlängert sich die kurze Blüte automatisch durch die Verzögerte Aussaat.
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 22.06.2012 - 17:28 Uhr  ·  #25
Ich hab da mal von einer Gärtnerin was Tolles gehört. Da hatte jemand sich einen professionellen Gärtner zu sich nach Hause eingeladen und ihm beim Gartenrundgang ganz stolz den tollen Bodendecker präsentierte, der sich als Giersch offenbarte. Der "Bodendeckerfreund" wusste aber auch nicht, was er da hatte. Stattdessen hat er die mgl. wertvolle Pflanze gehegt und gepflegt und z.T. auch mit ünger versorgt, damit sie auch ordentlich wächst.
Keine Ahnung, ob er nach der Offenbarung immer noch aus "seinen" Giersch schwört.

Unser Jelängerjelieber ist durch dden Winter eingegangen, stattdessen kam was anderes aus seiner Wurzelecke. Bei der ersten Blüte zeigte sie sich als Zaunwinde. Hübsche Blüten und schön grün ist es da auch, wo's vorher kahl war. Ich bin sogar richtig froh, dass die mehrjährig ist.

Akeleien gelten bei uns nur bedingt als Unkraut, denn eigentlich müssten wir dankbar dafür sein, dass die so fleißig bei uns wachsen und sich ab und zu mal woanders aussäen. Immerhin sind das fast die einzigen Pflanzen die von unserer Nacktschneckenplage unbehelligt bleibt.

Ja, die Sache des Unkrauts liegt immer im Auge des Betrachters. Bei uns sind es Brennnesseln (in manchen Ecken dürfen sie aber überleben), Schöllkraut (hässliches Zeug ), Hopfen (kaum rauszureißen und leider überall) und Efeu (die Vögel verteilen's).

Ein ewiger Kampf ist's und er wird auch noch andauern...

lg
Henrike
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 22.06.2012 - 18:32 Uhr  ·  #26
Hopfen hab ich mir mal einen gekauft, und der wurde von den Schnecken niedergemacht. Und das Schöllkraut finde ich auch nicht so schlecht, das hat bei mir auch seine Refugien. Alles Geschmackssache!

Vom Klatschmohn hat sich hier übrigens ganz von selbst eine ziemlich großblütige, satt dunkelrote Sorte ausgebreitet, der ist echt toll, von dem nehme ich dieses Jahr mal gezielt Samen.
Und mein anderer Mohn (der lilafarbige) hat mich auch mit einer Spezialsorte überrascht, die sehr dunkel ist und ausgefranste Blütenblätter hat. Davon habe ich letztes Jahr Samen rumgestreut, und jetzt sind sie an allen Ecken im Garten.
Mohn ist übrigens ziemlich schneckenresistent!
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 24.06.2012 - 19:55 Uhr  ·  #27
Wenn man sich ein bissi mit wildkräutern auskennt, kann man das ein oder andere gut verwerten. Girsch kann man, glaube ich, als salat nehmen, oder eben an die haseb verfuttern und mit dem schöllkraut bekommt man warzen weg, gegen die normale medizin, mal abgesehen von rausschneiden, nix gebracht hat. Topinambur gilt bei dem ein oder anderen auch als unkraut, man kann die knollen aber essen. Also, wie mehrfach erwähnt, liegt das im auge des betrachters.
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 24.06.2012 - 22:13 Uhr  ·  #28
Hallo zusammen,
in meinem Garten wachsen Stauden, Kräuter, Gehölze, Bäume und "Unkräuter" und alles in Harmonie miteinander. Stauden können wuchern, genau wie Bäume und auch Kräuter
Ich zitiere hier aus Wikipedia

Zitat
Pflanzen werden in der Regel als Unkraut bezeichnet, wenn sie:

mit einer gezielt angebauten Nutzpflanze in Konkurrenz um Wachstumsfaktoren wie Nährstoffe, Licht, Wasser treten, so dass die Nutzpflanze nicht den erwünschten Ertrag erreicht;
die Bewirtschaftung einer Fläche erschweren, indem sie z. B. in das Erntegut geraten und dieses verunreinigen;
eine massenhafte Verbreitung aufweisen (durch Samenflug, extrem lange Wurzelgeflechte, Verdrängung von Konkurrenten) und somit die Gefahr besteht, dass sie auf zu schützende Flächen übersiedeln;
das ästhetische Empfinden eines Menschen stören, zum Beispiel in Ziergärten, Parks, auf Rasenflächen oder bewuchsfrei zu haltenden Flächen;
durch ihre Giftwirkung den Ertrag einer Fläche unbrauchbar machen (Beispiel Herbstzeitlose in Heu).


So könnte man alle Pflanzen als Unkraut bezeichnen, die nicht so funtionieren, wie wir es gerne hätten.

Viele Grüße
gartenfee
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Re: Dekorative Unkräuter?

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Gepostet: 25.06.2012 - 02:02 Uhr  ·  #29
Da geht es doch aber auch um den Garten. Meine Großeltern mütterlicherseits haben einen schicken Garten mit keinen Bäumen, schicker Beeteinfassung und englischem Rasen. Da wird alles in Form gerupft und geschnitten. Und bei den anderen Großeltern ist es völlig okay, wenn sich irgendwas mal selbst aussährt und die Wiese wird nur regelmäßig gemäht, damit die Enkel Platz zum Spielen haben (bzw. ich Platz zum Lesen und Apfelbäume gucken)
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Ackerwinde

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Gepostet: 27.06.2012 - 17:40 Uhr  ·  #30
Für mich keine Frage - es gibt keine "Unkräuter" - ich finde z.B. auch Ackerwinden schön. Sie bedecken ganz von alleine unschöne alte Betonflächen und sehen für mich durchaus dekorativ aus. Und Arbeit machen sie auch keine
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