Poncirus trifoliata - Dreiblättrige Orange, Bitterorange

 
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Herkunft: Bad Schwartau USDA 7b, 8 m ü. NN
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Blüten: 12572
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Poncirus trifoliata - Dreiblättrige Orange, Bitterorange

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Gepostet: 19.08.2007 - 17:29 Uhr  ·  #1
Poncirus trifoliata - Dreiblättrige Orange, Bitterorange

Dreiblättrige Orangen (Poncirus trifoliata) stammen aus dem Himalaya (Zentral-China). Von dort haben sie ihre hohe Kältetoleranz mitgebracht (siehe unten), die sie zur bislang einzigen gartentauglichen Zitruspflanze in Nordeuropa macht. Junge Dreiblättrige Orangen wachsen zügig, später maßvoll heran. Die Verzweigung ist gut und kann durch regelmäßigen Rückschnitt langer, nach oben strebender Äste zusätzlich verbessert werden. Die Zweige sind mit kräftigen Dornen bewehrt, die sie wie im Zickzack wachsend wirken lassen. Die Blätter sind dreiteilig, wodurch sie sich deutlich von anderen Zitruspflanzen unterscheiden und die Grund für die Namensgebung sind. Da die Wurzeln robust und gut verzweigt sind (andere Zitruspflanzen bilden bevorzugt lange Pfahlwurzeln) eignen sich Dreiblättrige Orangen sehr gut für die Topfkultur und als - obendrein kältetolerante - Unterlage zur Veredelung anderer Zitrussorten. Die Blüten sind mit 4-5 cm Durchmesser sehr groß, ihre fünf Blütenblätter an der Basis deutlich getrennt. Charakteristisch für die jungen Früchte ist ihr pelziger Flaum. Die zunächst grünen Schalen färben sich zur Vollreife hell- bis dunkelgelb. Durch ihren geringen Fruchtfleischanteil und viele Kerne ist der Nutzwert gering, der Zierwert aber dafür sehr hoch.
Ausgepflanzte Exemplare halten Frost bis etwa -20 °C stand, wobei die exakte Winterhärte vom Standort, der Konstitution und dem Alter der Pflanzen abhängt. Deswegen schwanken die Erfahrungswerte zwischen etwa -15 °C und -25 °C. Für Dreiblättrige Orangen in Töpfen gelten diese Werte nicht: sie brauchen ein Winterquartier mit Durchschnittswerten um den Gefrierpunkt. Empfehlenswert für ausgepflanzte Exemplare ist eine Schattierung der Zweige mit Fichtenzweigen, Jute oder Bastmatten. Diese Abdeckung dient nicht dazu, die Pflanzen zu wärmen, sondern sie vor starken Temperaturunterschieden durch die Wintersonne und dadurch möglichen Rindenrissen zu schützen.

Info: einzige als dauerhafte Gartenbepflanzung geeignete Zitrusart (inkl. ihrer Sorte 'Flying Dragon'); bizarrer Wuchs; große Blüten; pelzige & dekorative Früchte

Verwendung: in Töpfen ab April/Mai draußen auf Balkon & Terrasse & im Garten mit Überwinterung in ungeheizten Winterquartieren; ausgepflanzt im Garten

Pflegehinweise:

Standort im Sommer: Sonnig bis halbschattig. Für ausgepflanzte Exemplare im Garten Plätze mit Sonne im Sommer und Schatten im Winter wählen.

Standort im Winter: Als Kübelpflanze hell bis halbdunkel bei 5 °C (+/- 5 °C) überwintern, da die Kronen ab Herbst laublos sind. Aufgrund der hohen Frosttoleranz ebenso möglich: dauerhafte Auspflanzung im Garten. In wintermilden Regionen wie dem Rheintal ist mit leichtem Schutz eine Überwinterung von Topfpflanzen im Freien möglich. Kurzzeitiges Temperaturminimum -15 °C.

Pflege im Sommer:Im Sommer konstant leicht feucht halten. Der Bedarf ist je nach Belaubung gering bis mäßig, da die Blätter fest sind und einen guten Verdunstungsschutz haben. Mit eingerollten Blättern zeigen die Pflanzen Wassermangel an. Wer rechtzeitig gegensteuert, beugt Laubverlusten vor. Der Nährstoffbedarf ist mäßig und niedriger als bei den meisten anderen Zitruspflanzen. Düngen Sie Kübelpflanzen von März/April bis September alle 10-14 Tage mit Volldünger/hochwertigem Kübelpflanzendünger (flüssig, wasserlösliche Pulver, in Stäbchenform). Bei ausgepflanzten Exemplaren im Garten genügt eine Gabe Kompost im März/April.

Pflege im Winter: Bei Kübelpflanzen gleichmäßige Bodenfeuchte auf niedrigem Niveau beibehalten. Da die Kronen laublos sind, sinkt der Bedarf gegenüber den Sommermonaten deutlich, die Erde sollte aber nicht austrocknen. Bei ausgepflanzten Exemplaren im Garten ist in der Regel kein winterliches Zugießen nötig. Von Vorteil ist eine Schattierung der Zweige, indem Sie z. B. Fichtenreisig hineinhängen (wie beim Schutz von Rosen). Diese Schattierung beugt Rindenrissen vor, die bei starken Temperaturschwankungen zwischen eisigen Nächten und sonnigen Vormittagen auftreten können. Statt Fichtenreisig ist auch eine Umhüllung mit einer Bastmatte, mit Schattiernetz oder Vlies möglich

Schnitt: Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist gegen Ende des Winters, kurz bevor das neue Wachstum einsetzt.

Substrat: Beim jährlichen Umpflanzen von Topf-Poncirus sollte hochwertige Kübelpflanzenerde zum Einsatz kommen, die sich durch grobkörnige Anteile (z.B. Lavagrus, Blähton-Bruch, Kalksteinbruch, Kies, Splitt, grober Sand) auszeichnet. Dadurch bleibt das Substrat strukturstabil und versorgt die Wurzeln sowohl mit Luft, als auch mit Wasser und Nährstoffen. Hohe Torfanteile sind kein Qualitätsmerkmal und für die dauerhafte Kultur im Topf nicht geeignet. Im Garten auf durchlässige, d.h. mit Steinen durchsetzte Erde achten, die etwas Humus enthält und nicht zu lehmig ist.

Gesundheit: Bei wiederholter Trockenheit im Frühling und/oder Sommer ist ein Befall mit Spinnmilben nicht auszuschließen, die eine Behandlung mit Akariziden (speziellen Pflanzenschutzmitteln gegen Spinnentiere) nötig macht.

Verwendung: Ausgepflanzt im Garten; von April bis Oktober/November in Töpfen auf Balkon & Terrasse mit Überwinterung im Haus; in wintermilden Regionen (z. B. Rheintal, Küstenregionen) auch als Topfpflanze ganzjährig im Freien (bei Bedarf mit Winterschutz); ganzjährig in ungeheizten Wintergärten



Kurzbrief:

Familie: Rutaceae - Rautengewächse
Herkunft: Asien (Himalaya, China)
Zone: 7-11
Temperaturminimum: -15 °C
Überwinterung: 5 (±5)°C, hell
Blüte: Frühjahr, weiß
Früchte: Herbst, gelbschalig
Wuchsform: Strauch, kleiner Baum
Höhe: 1-3 m
Standort: vollsonnig

Mit freundlicher Unterstützung durch ©www.flora-toskana.de
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Poncirus trifoliata - Dreiblättrige Orange

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Gepostet: 20.08.2007 - 17:10 Uhr  ·  #2
Titel: Poncirus trifoliata - Dreiblättrige Orange


Familie: Rutaceae (Rautengewächse)

Allgemeine Bezeichnung: Dreiblättrige Orange/ Zitrone, Bitterorange

Pflanzengruppe: Bäume

Zone: 5 - 6

Herkunft: Zentralasien (Himmalaya, Mittelchina)

Verbreitung: Subtropen, Europa

Habitus: bis 5 m hoher, im Herbst laubabwerfender Baum mit 2 - 3cm langen Dornen;

Blätter: dreizählig mit geflügelten Stielen, wechselständig angeordnet, von dunklem Grün;

Blüten: weiß mit goldgelben Staubgefäßen, intensiv duftend, in den Blattachseln, zwittrig;

Früchte: rund, tischtennisballgroß, erst grün, dann im reifen Zustand gelb, mit Flaum versehen, hart und ungenießbar;

Fruchtbildung: erst ab 7 - 10 Jahren, im Alter dann regelmäßig und viele, Bestäubung erfolgt durch Insekten;

Verwendung: als ausgepflanzte Freilandpflanze oder als Kübelpflanze

Vermehrung: durch Samen oder Stecklinge

Substrat: bildet kompakten Wurzelballen, deshalb Pflanzgefäß nicht zu klein wählen, Einheitserde mit Sand, Perlite, Kompost-Mischung, gut durchlässig (pH-Wert bei 5,5 - 6,0);

Standort: sonnig, hell, windgeschützt;

Gießen/ Düngen: im Sommer hoher Wasserbedarf, jedoch keine Dauernässe, am besten mit Regenwasser (nicht so empfindlich gegenüber kalkhaltigem Wasser wie andere Zitrusarten!, aber auf Dauer ungeeignet), alle 4 Wochen mit organischem Dünger (oder jedes Frühjahr Pferdemist auf die Substratoberfläche bei ausgepflanzten Bäumen); im Winter Wassergabe deutlich verringern;

Schädlinge: Spinnmilben, Blattlaüse, weiße Fliege

Überwinterung: als Kübelpflanze: bis zu den ersten Frösten im Freien, dann an dunklem, kühlen Platz ( 0-5°C) überwintern, als an einer gutgeschützten Stelle ausgepflanzter Baum: nur in jungen Jahren Winterschutz nötig, danach (v. a. in Weinanbaugebieten) ohne Winterschutz;

Rückschnitt: nicht unbedingt nötig, nur störende Triebe im Winter entfernen, Blüten- und Fruchtbildung läßt dann im nächsten Jahr nach;

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Liebe Grüße

Mara
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