Ein Bekannter ist der Meinung wenn er seine Pflanzen jede Woche einmal düngt wäre das von Vorteil, auch wenn angegeben ist jeden Monat einmal. Er scheint davon begeistert und überlegt noch häufiger zu düngen...

Bis jetzt kann ich keine negativen Auswirkungen bei seinen Pflanzen erkennen, vielleicht sogar positive.
Er will mich jetzt auch dazu überreden. Ist zu häufiges Düngen also schädlich und wie würde sich das äußern oder wäre es nur Verschwendung?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich positive auf lange Sicht ist, oder vielleicht doch?

Mir fallen drei Probleme ein.

Erstens gibt es Pflanzen, die auf eine zu hohe Dosis bestimmter Mineralien (auch solcher, die sie eigentlich benötigen) negativ reagieren, z. B. it Chlorosen, Blattfall, etc.

Zweitens sollten alle Faktoren aufeinander abgestimmt sein (Licht, Temperatur, Wasser, Dünger, etc.). Da im Winter, wie Mara sagt, das mit dem Licht eher mau ist, wird auch weniger gegossen und wenig bis gar nicht gedüngt. Viele Pflanzen möchten dazu im Winter auch noch kühler stehen.
Wird diese Balance nicht eingehalten, kann das zu Vergeilung führen. Bsp.: Dein Kaktus steht im Winter warm, wird gegossen und gedüngt; da er viel zu wenig Licht bekommt, durch die anderen Faktoren aber auf Wachstum eingestellt ist, wächst er immer schneller lang und dünn nach oben, wird so schwächlich und wird nach einiger Zeit krank oder knickt ab.

Drittens sind fast alle Dünger, die man so kaufen kann, Mineraldünger, bei denen die Nährstoffe in Salzform vorliegen. Dadurch versalzt die Erde im Topf mit der Zeit, was der Pflanze schadet. Das macht i. d. R. nicht so viel aus, weil man ja ohnehin alle 2 oder 3 Jahre umtopft. Aber wenn man vier oder fünf mal soviel Dünger in den Topf schüttet wie angegeben, dann treten Schäden durch die Versalzung natürlich entsprechend früher auf.

Weil nicht klar ist, welche Vorkenntnisse beim Gast Peter24 und seinem Bekannten vorhanden sind, würde ich gerne einfach mal ganz vereinfacht ausdrücken : beim Düngen gilt jedenfalls nicht "je mehr, desto besser". Wenn man die passende Düngung für die jeweilige Pflanze überschreitet, wird sie nicht noch stärker wachsen, je mehr man düngt. Das sind ja keine Dopingmittel, sondern Nahrung, und wie oben schon beschrieben kann zuviel Dünger auch durch Salzschäden die Pflanze sogar töten.

Es klingt für mich so, als ob der Bekannte nämlich vermutet, dass die Pflanzen umso mehr wachsen, je mehr er düngt? Wenn ja, dann kannst du ihm ausrichten, dass er es nicht übertreiben sollte- nach einer Weile kann das übel nach hinten losgehen...und das kann sich auch erst nach einigen Wochen bemerkbar machen

Ich dünge meine Pflanzen auch! Aber nur mit 1/3 der normalen Dosis (und dann nur alle 14 Tage) und nur die Pflanzen, die stark wachsen und warm stehen.

Stell dir mal vor, dein Freund würde täglich zu viele Vitamine zu sich nehmen. Einen Teil kann der Körper bestimmt ausscheiden, aber der andere....kann sich in Organen ablagern und da schwere Schäden verursachen!

Nicht immer ist "Hau drauf" die richtige Lösung, aber das haben dir die anderen ja schon erklärt

Hinzu kommt natürlich neben den hier schon erwähnten Punkten zum Düngen, dass unterschiedliche Gewächse z.T. auch unterschiedliche Dünger benötigen, also unterschiedliche N-P-K - Anteile....
Während meine Passis momentang gar keinen Dünger bekommen, verabreiche ich den Hibiscen momentan alle 14 Tage eine ganz, ganz schwache Düngedosis.

Dein Bekannter sollte sich echt mal informieren, was er da für Pflanzen hat und was die überhaupt an Nährstoffen benötigen.
Und wenn dein Bekannter das nicht macht, dann mach wenigstens du es

Stell doch einfach mal ein, welche Pflanzen du so hast.....dann wirst du hier geholfen

würde man das konsequent weiterdenken, müsste man tatsächlich für jede pflanzenart eine eigene düngerlösung zusammenstellen. Das aber wäre vollkommen unpraktikabel. Es ist auch nicht notwendig. Von wenigen ausnahmen abgesehen (etwa Proteaceen) kommen alle pflanzen bestens mit üblichem standard-dünger zurecht.

Beachten sollte man nur, dass Magnesium, Calcium und Spurenelemente nicht immer in NPK-düngern enthalten sind und ggf. extra zugeführt werden müssen.