Pflanzen-Reaktionen , Wuchs und Blätter beim Klimawandel

 
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Pflanzen-Reaktionen , Wuchs und Blätter beim Klimawandel

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Gepostet: 06.07.2012 - 12:08 Uhr  ·  #1
Kleinere Blätter und größere Bäume durch starke klimatische Veränderungen

Das Wort "Klimawandel" ist in aller Munde und auch Sie wurden bestimmt schon oft in den Medien damit konfrontiert. Doch Schwankungen des Klimas gab es schon immer, nur gingen diese Klimaänderungen früher viel langsamer vonstatten. Flora und Fauna hatten genügend Zeit, sich an Veränderungen und neue Lebensbedingungen anzupassen. In den letzten Einhundert Jahren stieg die Erderwärmung immer schneller an und dieser Zustand bringt katastrophale Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen mit sich. Schuld sind wir Menschen selber, da wir dem Klimawandel durch die Verbrennung von Öl, Gas oder Kohle sowie durch das unüberlegte Abholzen der Wälder Vorschub leisten.


Bei gleichbleibendem Wasserangebot und Nährstoffen neigen einige Bäume in der Savanne anhand erhöhter CO2 Emissionen zu stärkerem Wuchs. Hingegen verändern sich auf anderen Kontinenten zum Schutz vor erhöhter Sonneneinstrahlung die durchschnittlichen Blattgrößen, was zu reduziertem Wachstum führt.

Ein natürlicher Treibhauseffekt ist das Lebenselixier der Natur

Der natürliche Treibhauseffekt sorgt für Leben auf unserem wundervollen Planeten. Die Gase in der Atmosphäre regeln die Temperaturen und sorgen für eine Oberflächentemperatur von + 15 Grad Celsius. Doch der Mensch bringt diesen natürlichen Rhythmus durch Eingriffe in den Naturhaushalt völlig aus dem Gleichgewicht, so dass momentan die höchste Konzentration an Treibhausgaben vorherrscht, die es jemals gegeben hat. Die Verursacher sind unter anderem Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Ozon und Distickstoffmonoxid, Fluor-Kohlenwasserstoffe, die bedenkenlos in die Atmosphäre abgegeben werden.

Die Vegetation verändert sich sichtlich

Nirgendwo ist der Klimawandel so ersichtlich, wie in der Pflanzenwelt. Pflanzen befinden sich ständig in einer Wechselwirkung zwischen dem Boden und der Atmosphäre, da sie Kohlendioxid aufnehmen und es durch Photosynthese in Nährstoffe umwandeln. Diese Nährstoffe sind wichtige Voraussetzung für gesundes Wachstum. Ein Teil des Kohlendioxids wird wieder in die Atmosphäre zurückgegeben. Forscher haben herausgefunden, dass besonders Pflanzen vom Klimawandel betroffen sind und stark in ihrem Wachstum beeinflusst werden. Auch viele Kleingärtner oder Mitarbeiter der Forstwirtschaft konnten über die Jahre beobachten, dass die Blattgröße von Bäumen und Sträuchern schrumpft. Dies geschieht in Abhängigkeit mit der Extremtemperatur. Das bedeutet, dort wo durch den Klimawandel verursachte hohe Temperaturen vorherrschen, werden die Blätter schmaler und kleiner. Die Pflanzen entwickeln eine Anpassungsstrategie an die Umwelt, denn kleinere Blätter bedeuten immer auch geringere Verdunstung und einem Überhitzen oder gar Vertrocknen wird so vorgebeugt.

Beobachtete Reaktionen bei Pflanzen
Neben der Verkleinerung der Blättgrößen wurden in der Afrikanische Savanne an Baumarten Beobachtungen gemacht, die in den letzten Jahren ein stärkeres Wachstum zeigen. Erste Ergebnisse gaben den Hinweis, dass ein höherer CO2 Gehalt in der Atmosphäre einige Pflanzenarten anreizt auch mehr CO2 aufzunehmen. Hierdurch findet ein höherer Stoffwechsel statt, der zu einem schenlleren Wuchs führt. Aufgefallen ist dies erstmals an einer zunehmenden Waldbildung trotz der regelmäßig wiederkehrenden Buschfeuer, denn selbst bei kleineren Bränden überleben Baumarten meist erst ab einer Höhe von 2-3 Metern. In wie weit sich diese Änderungen auf die nachkommenden Generationen der Pflanzen auswirken ist noch ungewiss. Mehr Waldflächen erscheinen zuerst ein glückliches Ereignis zu sein, jedoch werden auch hierbei andere Arten verdrängt und die Vielfalt reduziert. Die Gefahr besteht, das zu schnelle Veränderungen und Mutationen ein unberechenbares Chaos in der Artenvielfalt erzeugen.

Die Erderwärmung lässt Wälder sterben

Die Erderwärmung hinterlässt überall auf der Welt ihre Spuren. Auch in Ländern, in denen schon immer hohe Temperaturen vorherrschen, konnte festgestellt werden, dass die Blätter schrumpfen und kleiner wachsen. Auch in Deutschland setzt vielerorts ein regelrechtes Waldsterben ein, da es zu trocken und zu warm ist. Durch die kleinen Blätter verlieren Baume an Vitalität und können Schädlingen oder anderen äußeren Einflüssen schlechter entgegenwirken. Sie werden geschwächt und sterben ab. Durch die Veränderung des Klimas kommt es gerade in den wichtigen Wachstumsphasen oft zu Trockenperioden, die Blütezeit verschiebt sich bei Sträuchern und Pflanzen. Zugleich wird die milden Winter ein Absterben von Schädlingen gebremst. Diese setzen den Pflanzen dann noch zusätzlich zu und schwächen sie. Daran sehen Sie deutlich, welche Folgen und Auswirkungen der Klimawandel auf die Vegetation hat.

Klimatische Veränderungen lassen Lebensmittel knapp werden

Besonders in Gegenden auf der Welt, in denen es eher selten regnet, macht sich der Klimawandel bemerkbar. Die so lebensnotwendigen Regenzeiten verkürzen sich immer mehr und die Vegetation wächst immer spärlicher nach. Bauern können wir die Feldbestellung oder die Ernte keine verlässlichen Vorhersagen mehr treffen. Dies bedeutet auch, dass sich der Ernteertrag verringert und Lebensmittel knapp werden. Kleine Blätter durch Klimawandel bedeutet auch, dass die Pflanzen kleine Früchte bilden.
Auch in Deutschland muss die Landwirtschaft sich auf die veränderten klimatischen Bedingungen einstellen. Durch länger anhaltende Trockenperioden wird der Ertrag bei der Ernte geschmälert und viele Bauern sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Wir Menschen sollten uns der Verantwortung gegenüber der Natur bewußt werden und ein Umdenken ist dabei dringend erforderlich.
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