Passiflora verwelkt

 
Azubi
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Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 08:32 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich habe mir letztes Jahr im September eine Passiflora edulis beim Palmenmann gekauft (leider hat sie nicht noch nicht geblüht, ich vermute aber, dass es eine Granadilla/ligularis ist, da die Blätter ungelappt sind?!).
Hatte sie dann den Winter über lange draußen (im Topf) bis sie dann bei ca. -5 Grad oberirdisch abgestorben ist.
Habe sie dann reingestellt und im März ist sie in der Wohnung schon wieder ausgetrieben. Alles sah gut aus, hatte mich schon gefreut, jedoch ist sie irgendwie ins Stocken gekommen und es bildete sich kein weiteres Blatt. Die ersten 3-4 Blätter waren sehr klein und nach ca. 4-5 Wochen verwelkten diese ganz langsam und vorgestern ist komplett alles verwelkt.
Jetzt schaut aus der Erde nur noch der verholzte "Stamm" raus.
Ich dünge wöchentlich abwechselnd mit Hakaphos rot und blau. Allen anderen Passis geht es damit sehr gut und sie wachsen fleißig.

Hatte jemand sowas schon mal oder weiß Rat? Habe schon alles mögliche gegoogelt, aber zu genau diesem Phänomen nichts gefunden. Dachte vllt an einen Virus, aber fängt sie dann so gar nicht richtig an zu wachsen?
Soll ich sie nun vorsichtig weiter gießen, feuchthalten oder mal umtopfen, ob die Wurzeln beschädigt sind?
Obergärtner*in
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 12:50 Uhr  ·  #2
Hi, die Temperaturen von Minus 5 Grad haben die Pflanze fast getötet. Ich vermute nun mal, daß Du die neu ausgetriebene Pflanze zu wenig gegossen hast oder zu kalkreiches Wasser benutzt hast?
Gruß Puepp
Azubi
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 14:19 Uhr  ·  #3
Mhh.. gieße immer nur mit Regenwasser und sie war auf jeden Fall nie zu trocken. Eher zu feucht durch zusätzlichen Regen, aber stand natürlich nie im Wasser.
Obergärtner*in
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 14:31 Uhr  ·  #4
Hast Du evtl. Trauermücken? Deren Larven ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und jungen Wurzeln.
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 14:51 Uhr  ·  #5
Und hast du sie genauso gedüngt wie die anderen Pflanzen? Bei 4 kleinen Blättchen verbraucht sie kaum Nährstoffe. Auch Wasser wird sie kaum benötigt haben, daher käme auch ein Wurzelschaden durch Übergießen in Frage.
Azubi
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 16:57 Uhr  ·  #6
Auf Viecher hatte ich sie untersucht, aber nichts entdeckt. Habe sie zuletzt ganz wenig gegossen, weil die Erde durch den Regen komplett durchnässt war und ich sie dann untergestellt habe, damit die Erde wieder leicht abtrocknen kann.

Was kann ich denn jetzt am besten machen? Abwarten, ob sie sich nochmal erholt und austreibt oder soll ich sie aus dem Topf nehmen, mir die Wurzeln anschauen und dann ggf. gleich entsorgen, wenn der Wurzelballen faulig ist (durch die Nässe des vielen Regens) ?
Oder sieht man die Larven der Mücken gar nicht, da sie in der Erde sind? Vielleicht einfach mal ein "Schädlingsbekämpfungs-Stick" in die Erde stecken?
LG
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 19:11 Uhr  ·  #7
Ich würde Sie schon mal genauer untersuchen und alte Wurzeln entfernen. Die Larven sind gut sichtbar - durchsichtige kleine Würmchen, die sich hin und her schlängeln. Wenn nichts rumfliegt, glaube ich nicht daran. Aber Beatty könnte mit überdüngt auch recht haben.
Ich drücke Dir auf jeden Fall den Daumen. Habe selbst eine entsorgt. Habe meine Passiflora caerulea erstmals den Winter draußen gelassen. Ist aber nicht weiter schlimm. Habe ich Platz für die anderen.
Azubi
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 21:02 Uhr  ·  #8
Hey, bin jetzt zuhause und habe die Passi reingeholt, damit die Erde mal etwas trocknen kann. Draußen ist ja die ganze zeit regnerisch und feucht. Habe genau geguckt und sehe winzig kleine weiße (leicht rötlich/braune) Käfer rumkrabbeln.. Habe schon zuvor viel gegoogelt, aber was könnten das denn für Viecher sein?! Fliegen können sie nicht... fotografieren geht nicht. Die sind so klein, dass meine Kamera die nicht in den Fokus nimmt :0
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 15.06.2016 - 21:13 Uhr  ·  #9
Guten Abend,

bei den winzigen Viechern könnte es sich u.a. um Raubmilben handeln.
Falls die Pflanze tatsächlich wöchentlich mit Hakaphos gedüngt wurden, wie hoch?

Die kleinen zarten Triebe oder sogar Blätter verbrauchen kaum Dünger.
Es macht meistens mehr Sinn, die Pflanzen ersteinmal "suchen" zulassen, dass regt die Wurzelbildung an.

Ich vermute auch, dass es sich hierbei um eine Versalzung oder Vernässung handelt.

Grüße

Carsten
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 16.06.2016 - 01:51 Uhr  ·  #10
Ich schliesse mich Platenbird an. Eine so kleine, eher noch schwache Pflanze braucht keinen Dünger,vor allem wenn sie kaum wächst. Dasselbe mit Wasser. Meines Wissens mögen die meisten Passis keine dauernassen Füsse, und gerade wenn so wenig Blattwerk vorhanden ist verdunstet auch kaum etwas über die Blätter, die Pflanze verbraucht also nur wenig Wasser. Darum geht meine Vermutug in Richtung Nässeschaden, das häufige Düngen hat sicherlich auch mehr geschadet als genützt (Stichwort Versalzung und Verbrennen der Würzelchen).

Ich würde sie vorsichtig aus dem Topf nehmen und schauen, ob überhaupt noch gesunde Wurzeln vorhanden sind. Falls ja, alles kaputte ab und dann abwarten. NICHT düngen und auch nur ganz vorsichtig giessen. Lieber mal zu trocken als zu nass.

Ganz allgemein scheint es ein weitverbreiteter Irrtum zu sein, man könne kränkelnde, schwache, fast kahle oder sich in Winterruhe befindene Pflanzen durch Dünger pushen. Nur gesunde, sich im Wachstum befindliche Pflanzen können mit Dünger etwas anfangen. Oder bildlicher ausgedrückt: Bei einer Grippe trinken wir ja auch kein RedBull um möglichst schnell wieder fit zu sein
Azubi
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 16.06.2016 - 08:50 Uhr  ·  #11
Hallo,

danke für die vielen Antworten!
Habe mir die Raubmilben bei Google angeguckt und das trifft es perfekt.
Aber finde nix Schlechtes über diese Tierchen?

Ich habe mit ca. 1gr/l gedüngt, aber die ganz kleine Passiflora nicht viel damit gegossen.
Denke mal die Vernässung kommt dann vom Regen, den sie 1-2 Tage abbekommen hat, als sie noch nicht unter dem Dach stand

Wie sieht es mit meinen anderen Passis aus? Habe noch 4 weitere an einem Ranggitter hochgezogen, die mittlerweile ca. 1 bis 1,5 m lange Ranken und teilweise schon Blüten haben. Sollte ich die irgendwie vor dem Rücken schützen? Tüte um den Topf etc.?
Habe Angst, dass die auch durch Vernässung sterben Hier regnet es ja seit einer Woche mehrmals am Tag in Strömen und morgen sind schon wieder Gewitter angesagt.
Über Antworten freue ich mich!
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 17.06.2016 - 16:02 Uhr  ·  #12
Das sollte wohl 'Regen' und nicht 'Rücken' heißen...
Tüte um den Topf würde ich nicht machen, da das ein Mikroklima schafft. Und das begünstigt Schimmel. Bei so üppigen Passionsblumen sollte es reichen, die Untertasse wegzulassen. Eventuell den Topf oben mit einer Lage Pflanzenflies abdecken - sofern das möglich ist. Das Flies ist luftdurchlässig und hält den Regen wenigstens ein wenig ab.

Wegen der Raumilben brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Die fressen lediglich verrottendes Pflanzenmaterial. Sie sind auch recht robust. Ich seh sie als Nützlinge, die nicht bekämpft werden sollten.
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Re: Passiflora verwelkt

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Gepostet: 17.06.2016 - 21:03 Uhr  ·  #13
Guten Abend,

Verfassung durch Regen tritt eigentlich nur dann auf, wenn es kurz- oder langfristig zu Staunässe kommt.
Das sollte in einem Kübel eigentlich nicht passieren.
1g/l Dünger spricht jetzt auch nicht zwingend für eine Versalzung. Bei der Dosierung kann man Dünger noch als Blattdünger verwenden.

Vermutlich kam zuviel aufeinmal, zuviel Faktoren die zusammen flossen.

- Düngung obwohl nicht nötig (Salzstress)
- Regen ohne Ende (Wasserstress)
- stark wechselnde Temperaturen von warm auf kalt.

Grüße

Carsten
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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