Orangenbaum blüht und leidet

 
Azubi
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Orangenbaum blüht und leidet

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Gepostet: 25.03.2012 - 14:51 Uhr  ·  #1
Hallo Ihr lieben,

ich habe durch Zufall euer Forum gefunden, mich mal eingelesen, und glaube das ihr mir am besten helfen könnt.

Ich bin seit ca. 10 Tagen stolzer Besitzer eines Orangenbaumes. Mein Baum hat eine Höhe von ca. 1,70m, einen Stammumfang von ca. 15cm, und eine sehr schöne buschige Krone. Ich habe den Baum über den Postweg bekommen, und er macht einen sehr schönen und soliden Eindruck.

Aber...

seit ein paar Tagen verliert er immer mehr von seinen Blättern, und einen (kleinen) Teil seiner Blüten.
Darüber hinaus sind einige Blätter wie von einer Raupe angefressen, haben auf der Oberseite weisse Rückstände wie von einem Spritzmittel, und auf der Unterseite kleine braune anhaftende Klümpchen, die wie getrocknete Blumenerde aussehen.

Ich habe den ganzen Baum auf Schädlinge untersucht, und bisher nichts gefunden, was auf einen Befall hin deutet. Keine einzige Raupe, keine weissen Larven, nichts krabbelndes, keine Spinnenmilben, nichts. Mehltau kann ich auch ausschließen, denn das kenne ich von unseren Rosen, den hat er nicht.

Ich habe auch schon den Wurzelballen aus dem Topf gehoben um die Wurzeln zu kontrollieren, aber auch hier habe ich nur augenscheinlich gesunde Wurzeln gefunden.

Ich habe ca 150 Pflanzen (überwiegend Kakteen, Drachenbäume, Palmen, Bananenstauden, Zitronen, Oleander und Orchideen) die teilweise mit im Wohnzimmer überwintern, bevor sie im April wieder in den Garten dürfen.

Kann es sein, daß sich der Orangenbaum vom Duft her mit einer der anderen Pflanzen nicht verträgt?
Vielleicht eines der Nachtschattengewächse?

Der Baum trägt geschätzt ca. 1000 Blüten, die einen herrlichen Duft verströmen und jetzt auch alle nach und nach aufgehen. Ich habe den Baum bei 18° im Wohnzimmer am Panoramafenster stehen, wo er den ganzen Tag über helles Tageslicht, aber keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommt. Um ihn vor "kalten Füßen" zu schützen steht er etwas erhöht auf einem Pflanzenroller auf dem Parkett.
Ich habe ihn mäßig gewässert, so daß er keine Staunässe bekommt.

Das einzige was mir noch einfällt, ist unser kalkhaltiges Wasser. Da die Regentonnen im Winter kaputtgefroren sind, (sollte man rechtzeitig entleeren *seufz*) habe ich ihn (bisher auch nur einmal) mit Leitungswasser gegossen. Kann das schon die Ursache für den massiven Blattverlust sein?

Ich bin über jeden Rat dankbar, um das Bäumchen vor dem Kahlschlag zu retten.


Alex[/b]
Pflanzendoktor*in
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Re: Orangenbaum blüht und leidet

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Gepostet: 25.03.2012 - 17:45 Uhr  ·  #2
Hallo,
es kann schon sein, dass er sich bei Dir erst mal aklimatisieren muss - wahrscheinlich stand er auch seither kühler und bei mehr Luftfeuchtigkeit?!
Mach dochmal ein Foto von Deinem Baum und wenn es geht eine Makro-Aufnahme von den auf der Unterseite kleine braune anhaftende Klümpchen, die wie getrocknete Blumenerde aussehen...
Nebet Wadjet
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Re: Orangenbaum blüht und leidet

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Gepostet: 25.03.2012 - 19:25 Uhr  ·  #3
Ich denke auch, der muss sich erst mal erholen. Versand und anderer Standort, das muss er erst mal verkraften. Aber ein Foto wäre auf jeden Fall gut.
Bitte weiterhin mit Leitungswasser gießen, Zitruspflanzen brauchen Kalk, um gut zu wachsen.
Nur eiskalt sollte es nicht sein.
Falls es bei dir nachts keine Minusgrade mehr werden sollte, kannst du ihn ohne weiteres hinausstellen. Da hat er mehr Licht und frische Luft, der wird sich da wohler fühlen als im Wohnzimmer- deine Zitronen kannst du übrigens gleich dazu stellen.
Meine sind schon seit einer Woche draußen. Jetzt sogar die Nächte und die treiben und setzen gerade neue Blüten an.
Azubi
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Re: Orangenbaum blüht und leidet

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Gepostet: 04.04.2012 - 15:20 Uhr  ·  #4
Hallo Ihr Lieben,

erst einmal danke für eure Antworten. Ich war leider die letzten 10 Tage auswärts unterwegs, und meine Frau hat das Bäumchen versorgt, bitte entschuldigt meine späte Antwort.

Meine Frau hat den Baum vergangenen Samstag hinaus auf die Terrasse gestellt, in eine wind- und frostgeschützte Ecke, um ihn wie ihr gesagt habt erstmal aus der wärmeren, und vielleicht zu trockenen Heizungsluft heraus zu bringen.

Unsere Zitronenbäume wachsen unter gleichen Bedingungen kurioserweise wie Teufel, und treiben wie verrückt.

Der Orangenbaum hat im Wohnzimmer seinen Laub- und Blütenbestand bis auf ein Drittel seines ursprünglichen Bestands abgeworfen, scheint sich aber jetzt draussen auf der Terrasse doch langsam zu erholen.
Er hat dort nur noch wenige Blätter und Blüten abgeworfen, und die noch tragenden Blüten sind gerade dabei und entfalten sich.

Meine Überlegung ist jetzt folgende;

ich überlege ob ich im Garten in einer windgeschützten und halbschattigen Ecke einen nach unten gelöcherten Kübel mit ca. 50cm Durchmesser in einem Kiesbett in die Erde einlasse, wo ich den 40 cm. Pflanztopf des Orangenbaumes für die Sommermonate hineinstellen kann. Ich praktiziere das seit einigen Jahren mit unseren nicht winterharten Palmen, und das klappt sehr gut. Keine Staunässe, und eine akzeptable Luftzufuhr der Wurzel bleibt erhalten.

Aber: ich habe gelesen, daß der Orangenbaum einen nicht zu kalten Fuß bekommen darf, da ansonsten die Krone nicht ausreichend mit Wasser versorgt wird, wenn die Wurzeln "einschlafen".

Frage: hat da von euch schon jemand Erfahrungen gemacht, ob das so funktioniert? Denn bei einer sommerlichen Lufttemperatur von angenommenen 25 Grad, wird er wohl im eingelassenen Kübel eine Umgebungstemperatur von ca 15°-18° bekommen. Und ich bin mir nicht sicher ob das nach dem hier im Forum gelesenen so funktioniert.

Von den Blättern mit den Erdähnlichen Anhaftungen hat er jetzt fast alle abgeworfen, aber ich will versuchen am Wochenende doch noch ein Paar Bilder der restlichen, augenscheinlich behafteten Blätter einzustellen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen schon mal ein frohes Osterfest, und ein schönes langes Wochenende.

Alex
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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