Die Pflanzenwelt auf Norderney
Die Flora und Fauna auf Norderney unterscheidet sich aufgrund spezifischer, geographischer Charakterista von der der anderen fünf ostfriesischen Inseln. Im Gegensatz zu diesen ist Norderney eine reine Düneninsel, kontinuierlich angewachsen aus durch die Meeresbewegungen angehäuften Sandmassen - in seiner jetzigen Form existiert Norderney sogar erst seit dem 17. Jahrhundert. Da reiner Sand für Pflanzen einen nährstoffarmen Boden darstellt, der durch den hohen Salzgehalt noch zusätzlich problematisch ist, war auch die ursprüngliche Pflanzenwelt der Insel eher karg. Nach Verfestigung der Dünenformationen im Laufe der letzten Jahrhunderte wurde die Vegetation zunehmend abwechslungsreicher, ein Prozess, der auch durch die Festlegung des großen Naturschutzgebietes unterstützt wurde, welcher heute fast die Hälfte der Insel ausmacht.
Gegenwärtig lassen sich etwa 500 Pflanzenarten mit natürlichem Vorkommen (also keine rein vom Menschen angesäte Arten) auf der Insel finden, die sich hauptsächlich in Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Flechten einteilen lassen. Vor allem für die anteilsmäßig meist gefährdeten Moose ist Norderney - wie auch die anderen ostfriesichen Inseln - mit seinen feuchten Dünentälern ein wichtiger Überlebensraum. Insgesamt lässt sich die Verteilung der Pflanzensorten anhand der unterschiedlich alten Dünenzonen und ihren spezifischen Bodeneigenschaften segmentieren. Um die Ansiedelungsprozesse der vorkommenden Flora und Fauna nachvollziehen zu können, müssen diese verschiedenen Dünentypen kurz erläutert werden.
Verschiedene Dünentypen als Vegetationsuntergrund
In der Inselmitte findet sich der älteste Sandboden, der sogenannte Graudünenkern. Das daran anschließende, östliche Drittel der Insel zeichnet sich durch das Fehlen von Eindeichungen aus. So konnten sich die Dünenformationen dort geomorphisch natürlich entwickeln. Dies resultierte in vier aufeinander folgenden und sich teilweise ineinander umlagernden Dünenformationen: Vordüne,Weißdüne, Graudüne und Salzwiese. Durchbrochen werden die Dünen von feuchten Dünentälern, die durch Wind-und Meerseinflüsse entstehen und bis zu 2 Kilometer lang werden können, sowie von brackwassergefüllten Senken und Salzsümpfen. Auf den allerjüngsten Vordünen können aufgrund der häufigen Überflutung und damit Salzanreicherung nur Pionierpflanzen wie die Binsenquecke oder der Meersenf halten. Erst auf den weiter nach hinten gelagerten, trockeneren Dünenstrichen wachsen salzsensible Pflanzen wie Strandhafer oder Strandroggen. Diese sorgen auch gleichzeitig für die Umwandlung in die sogenannte Weißdüne und sind damit ein interessantes Beispiel für das Zusammenspiel von geologischen Formationen und Vegetation auf der Insel. Der Strandhafer verfügt nämlich über ein besonders ausgedehntes Wurzelwerk. Dieses trägt zur Befestigung des Sandes bei. Strandhafer wiederum schützt vor Abtragung durch Wind, indem er bevorzugt an den Randdünnen wächst. Die älteste Dünenformation ist die Grauddüne. Sie zeigt bereits eine dünne Humusschicht, auf der sich neben den charakteristischen Gräsern und Flechten der auf der Insel beliebte Sanddorn und die Kriech-Weide ansiedeln konnten. Sanddorn ist zwar bei weitem nicht die häufigste, aber durch die orangenen Früchte der weiblichen Pflanze die optisch auffälligste Pflanze der Insel. Im westlichen Mittelteil finden sich viele Graudünenansammlungen, die in den letzten Jahrhunderten allerdings vielen windbedingen Umlagerungsprozessen ausgesetzt waren. (An einigen Stellen, etwa im Osten der Meierei, findet sich heute Grünland, wo einst Dünen standen.)
Die Biotoptypen als Symbiose aus Fauna und Düne
Das Vorherrschen der verschiedenen Dünenformen determiniert auch die Bezeichnungen der verschiedenen Biotope, die sich auf Norderney ausmachen lassen. Am weitesten verbreitet ist die Graudünen-Grasflur, also Wiesenflächen, die auf den permanenten, ältesten Dünenuntergründen kultiviert wurden und auch optisch das Inselinnere bestimmen. Es folgen obere Salzwiesen und tatsächliches Grünland. Prozentual hervorstechend sind dann die Strandhafer-Weißdüne, die Binsenquecken-Vordüne und das Küstendünen-Gebüsch. Die feuchten Dünentäler bedingen die natürliche Ansiedlung von Gehölz. Der farblich hervorstechende Sanddorn und der Holunder, aus denen das Küstengebüsch bestehen, machen nur noch einen kleinen Anteil aus. Das Gleiche gilt für die Küstendünenheide. In den feuchten Dünentälern in der Mitte von Nordernay finden sich Moore und kleinere Salzsümpfe. Das dortige Mikroklima lässt eine sehr vielfältige Vegetation mit Moosen, Farnen, Bärlappgewächsen und Beerensträuchern entstehen. Auch Veilchen und die seltenen Dünen-Stiefmütterchen sind hier zu finden. Näher zum Watt wurden Strandschwingel und Queller kultiviert.
Noderney und seine Bäume
Die ganze Insel ist an vielen Stellen bestimmt von gepflanzter, oft standortfremderVegetation. Hierzu gehören in auffallender Weise auch die Wälder, von denen Norderney nach Borkum mit mehr als 80 ha den größten Bestand der ostfriesischen Inseln hat. Diese künstlichen Aufforstungen finden sich im Kurpark (Laubbäume) und als Kiefern oder Erlen im östlichen Teil und machen etwa 50 ha aus. Natürliche Erlen lassen sich in Mischvegetation mit Birken in den Dünentälern in der Inselmitte finden; sie umfassen insgesamt etwa 30 ha. Diese dominieren über die ehemalige Feuchvegetation an diesem Standort, die unter anderem aus Feuchtheide bestand.
Die Flora und Fauna auf Norderney unterscheidet sich aufgrund spezifischer, geographischer Charakterista von der der anderen fünf ostfriesischen Inseln. Im Gegensatz zu diesen ist Norderney eine reine Düneninsel, kontinuierlich angewachsen aus durch die Meeresbewegungen angehäuften Sandmassen - in seiner jetzigen Form existiert Norderney sogar erst seit dem 17. Jahrhundert. Da reiner Sand für Pflanzen einen nährstoffarmen Boden darstellt, der durch den hohen Salzgehalt noch zusätzlich problematisch ist, war auch die ursprüngliche Pflanzenwelt der Insel eher karg. Nach Verfestigung der Dünenformationen im Laufe der letzten Jahrhunderte wurde die Vegetation zunehmend abwechslungsreicher, ein Prozess, der auch durch die Festlegung des großen Naturschutzgebietes unterstützt wurde, welcher heute fast die Hälfte der Insel ausmacht.
Gegenwärtig lassen sich etwa 500 Pflanzenarten mit natürlichem Vorkommen (also keine rein vom Menschen angesäte Arten) auf der Insel finden, die sich hauptsächlich in Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Flechten einteilen lassen. Vor allem für die anteilsmäßig meist gefährdeten Moose ist Norderney - wie auch die anderen ostfriesichen Inseln - mit seinen feuchten Dünentälern ein wichtiger Überlebensraum. Insgesamt lässt sich die Verteilung der Pflanzensorten anhand der unterschiedlich alten Dünenzonen und ihren spezifischen Bodeneigenschaften segmentieren. Um die Ansiedelungsprozesse der vorkommenden Flora und Fauna nachvollziehen zu können, müssen diese verschiedenen Dünentypen kurz erläutert werden.
Verschiedene Dünentypen als Vegetationsuntergrund
In der Inselmitte findet sich der älteste Sandboden, der sogenannte Graudünenkern. Das daran anschließende, östliche Drittel der Insel zeichnet sich durch das Fehlen von Eindeichungen aus. So konnten sich die Dünenformationen dort geomorphisch natürlich entwickeln. Dies resultierte in vier aufeinander folgenden und sich teilweise ineinander umlagernden Dünenformationen: Vordüne,Weißdüne, Graudüne und Salzwiese. Durchbrochen werden die Dünen von feuchten Dünentälern, die durch Wind-und Meerseinflüsse entstehen und bis zu 2 Kilometer lang werden können, sowie von brackwassergefüllten Senken und Salzsümpfen. Auf den allerjüngsten Vordünen können aufgrund der häufigen Überflutung und damit Salzanreicherung nur Pionierpflanzen wie die Binsenquecke oder der Meersenf halten. Erst auf den weiter nach hinten gelagerten, trockeneren Dünenstrichen wachsen salzsensible Pflanzen wie Strandhafer oder Strandroggen. Diese sorgen auch gleichzeitig für die Umwandlung in die sogenannte Weißdüne und sind damit ein interessantes Beispiel für das Zusammenspiel von geologischen Formationen und Vegetation auf der Insel. Der Strandhafer verfügt nämlich über ein besonders ausgedehntes Wurzelwerk. Dieses trägt zur Befestigung des Sandes bei. Strandhafer wiederum schützt vor Abtragung durch Wind, indem er bevorzugt an den Randdünnen wächst. Die älteste Dünenformation ist die Grauddüne. Sie zeigt bereits eine dünne Humusschicht, auf der sich neben den charakteristischen Gräsern und Flechten der auf der Insel beliebte Sanddorn und die Kriech-Weide ansiedeln konnten. Sanddorn ist zwar bei weitem nicht die häufigste, aber durch die orangenen Früchte der weiblichen Pflanze die optisch auffälligste Pflanze der Insel. Im westlichen Mittelteil finden sich viele Graudünenansammlungen, die in den letzten Jahrhunderten allerdings vielen windbedingen Umlagerungsprozessen ausgesetzt waren. (An einigen Stellen, etwa im Osten der Meierei, findet sich heute Grünland, wo einst Dünen standen.)
Die Biotoptypen als Symbiose aus Fauna und Düne
Das Vorherrschen der verschiedenen Dünenformen determiniert auch die Bezeichnungen der verschiedenen Biotope, die sich auf Norderney ausmachen lassen. Am weitesten verbreitet ist die Graudünen-Grasflur, also Wiesenflächen, die auf den permanenten, ältesten Dünenuntergründen kultiviert wurden und auch optisch das Inselinnere bestimmen. Es folgen obere Salzwiesen und tatsächliches Grünland. Prozentual hervorstechend sind dann die Strandhafer-Weißdüne, die Binsenquecken-Vordüne und das Küstendünen-Gebüsch. Die feuchten Dünentäler bedingen die natürliche Ansiedlung von Gehölz. Der farblich hervorstechende Sanddorn und der Holunder, aus denen das Küstengebüsch bestehen, machen nur noch einen kleinen Anteil aus. Das Gleiche gilt für die Küstendünenheide. In den feuchten Dünentälern in der Mitte von Nordernay finden sich Moore und kleinere Salzsümpfe. Das dortige Mikroklima lässt eine sehr vielfältige Vegetation mit Moosen, Farnen, Bärlappgewächsen und Beerensträuchern entstehen. Auch Veilchen und die seltenen Dünen-Stiefmütterchen sind hier zu finden. Näher zum Watt wurden Strandschwingel und Queller kultiviert.
Noderney und seine Bäume
Die ganze Insel ist an vielen Stellen bestimmt von gepflanzter, oft standortfremderVegetation. Hierzu gehören in auffallender Weise auch die Wälder, von denen Norderney nach Borkum mit mehr als 80 ha den größten Bestand der ostfriesischen Inseln hat. Diese künstlichen Aufforstungen finden sich im Kurpark (Laubbäume) und als Kiefern oder Erlen im östlichen Teil und machen etwa 50 ha aus. Natürliche Erlen lassen sich in Mischvegetation mit Birken in den Dünentälern in der Inselmitte finden; sie umfassen insgesamt etwa 30 ha. Diese dominieren über die ehemalige Feuchvegetation an diesem Standort, die unter anderem aus Feuchtheide bestand.
Duenenaufbau.jpg (162.3 KB)
Duenenaufbau.jpg
Duenenaufbau.jpg