Noch zu retten?

 
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Noch zu retten?

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Gepostet: 31.10.2016 - 21:24 Uhr  ·  #1
Hallo,

in unserem, in diesem Jahr übernommenen Garten wächst dieser kleine Busch.
Ich vermute es ist eine Azalee.
Nun ist dieser in einem sehr schlechten Zustand. Ich dachte eigentlich er wäre schon tot und wollte ihn Anfang nächsten Jahres entsorgen, doch seit etwa einem Monat hat er erneut ausgetrieben.

Kann ich ihn noch irgendwie retten?
Würde er einen radikalen Schnitt Anfang des Jahres verkraften?






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Re: Noch zu retten?

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Gepostet: 01.11.2016 - 19:47 Uhr  ·  #2
Moin,

ein radikaler Rückschnitt würde der Azalee den Rest geben. Die Flechten deuten an, dass die Pflanze unter Wuchsdepressionen leidet. Etwas an dem Standort gefällt ihr nicht. Bei "Moorbeetpflanzen" würde ich auf zu trockenen, zu nassen, zu luftarmen oder zu kalkhaltigen Boden tippen.
Könntest Du bitte nochmal den Fotoapparat zücken und den Boden UNTER der Pflanze fotografieren.
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Re: Noch zu retten?

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Gepostet: 02.11.2016 - 16:14 Uhr  ·  #3
Der gesamte Garten ist unglaublich sandig und von den Rhododendren weiß ich, dass sie extrem an Trockenheit gelitten haben.
An dem Sauerampfer links schließe ich, dass der Boden kalkarm ist?
Reicht es die Erde im nächsten Jahr aufzuarbeiten und regelmäßiger zu gießen?


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Re: Noch zu retten?

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Gepostet: 02.11.2016 - 17:48 Uhr  ·  #4
Moin,

Danke für die zusätzliche Information.

Es wird wohl die Kombination aus Trockenheit und Nährstoffmangel sein. Rhododendron/Azaleen sind zwar keine Starkzehrer, aber nur Sand reicht auch ihnen nicht. Er ist zwar prinzipiell nicht schlecht, aber ohne Humus nicht besonders förderlich.
Wenn ihr einen Häksler zu Hause habt, würde ich versuchen, im November/Dezember so viel trockenes Eichenlaub zusammen zu bekommen, dass ihr unter eure ganzen Rhodos eine Schicht von ca. 3 cm gehäkseltes schmeissen könnt. Wenn kein Häksler vorhanden ist, geht auch ein Rasenmäher, mit dem man ein paar mal drüber fährt.
Dieses Laub wird dann leicht eingeharkt und im Frühjahr gibts dann nochmal ca. 100 g/qm organischen Rhododendrondünger auf die Wurzeln.
Das wird jährlich wiederholt.

Vor allem im Sommer muss dann ordentlich gewässert werden. In Ost-Asien, der Hauptheimat dieser Pflanzen, ist zu der Zeit gerade Monsun und es schüttet wie aus Kübeln.

Es wird nicht sofort alles wieder gut aussehen, ein wenig Geduld muss man bei diesen langsamwachsenden Pflanzen haben. Aber auf Dauer sollte der Strauch die Flechten hinter sich lassen.

Wenn die Pflanze dann irgendwann wieder ordentlichen Zuwachs zeigt, ist sie sogar sehr schnittverträglich. Aber erstmal muss sie gesunden.
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Re: Noch zu retten?

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Gepostet: 07.11.2016 - 22:41 Uhr  ·  #5
Hallo Plantsman,

vielen Dank für die tollen Tipps! Ich werde dann mal versuchen ihn zu retten.
Unter allen Rhododendren und Azaleen werde ich es dieses Jahr nicht mehr schaffen genug Eichenlaub anzuhäufeln, es sind nämlich knapp 30 Pflanzen!
Für das Sorgenkind (und eventuell noch für ein zwei weitere mikernden) werde ich aber definitiv noch dieses Jahr zur Hilfe eilen!

Danke nochmal für deine Hilfe!
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Re: Noch zu retten?

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Gepostet: 09.11.2016 - 19:14 Uhr  ·  #6
Unsere Rhodos finden es übrigens ganz toll, wenn sie das Häckselgut vom Koniferenschnitt bekommen. So haben wir z.B. von unserem Weihnachtsbaum (statt den Baum zu entsorgen) die Äste abgeschnitten und zerhäckselt und danach als Mulch unter die Rhodos geschmissen. Seitdem "entsorgen" wir unser Häckselgut immer auf diese Weise
Vllt habt ihr ja auch einen alten Weihnachtsbaum oder die Koniferenzweige vom Winterschutz, dann könnt ihr dem auch gleich einen neuen Nutzen zuführen, wenn das Frühjahr naht. Und die Rhodos freut's

lg
Henrike
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